Odenwald Reiseführer Michael Müller Verlag. Stephanie Aurelia Staab
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Von Architekt und Raumgestalter Albin Müller stammen der Schwanentempel und das Lilienbecken unterhalb der Russischen Kapelle. Gemeinsam mit dem expressionistischen Künstler Bernhard Hoetger - seine ausdrucksstarken Skulpturen zieren die Terrasse am Fuße des Ausstellungsgebäudes und den Platanenhain - gestaltete Müller das Löwentor, das den Eingang der großen Ausstellung von 1914 bildete. Heute durchquert man das imposante Tor auf dem Weg zur nahen Rosenhöhe. Dieser weiter östlich gelegene, im englischen Stil angelegte Landschaftspark ist bei Spaziergängern beliebt. Ernst Ludwig ließ 1900 das romantische Rosarium mit Rosendom, Terrassen und Teichen anlegen. Außerdem hat in dem Park die großherzogliche Familie ihre letzte Ruhestätte in zwei Mausoleen und freien Einzelgräbern gefunden. Das ältere Mausoleum im klassizistischen Stil wurde vom Stadtplaner Georg Moller entworfen. Das jüngere ist dem Mausoleum der Galla Placidia in Ravenna nachempfunden. Von den Einzelgräbern ist das von Ernst Ludwigs Tochter Elisabeth das imposanteste. Ein lebensgroßer, majestätischer Bronzeengel bewacht das Grab der Prinzessin, die bereits im Alter von acht Jahren an Typhus starb.
♦ Förderverein Park Rosenhöhe e. V.: Für mehr Informationen rund um die Geschichte und über aktuelle Entwicklungen der Rosenhöhe ist die Webseite des Fördervereins empfehlenswert. Dort gibt es auch eine komprimierte Übersicht über Führungen und Veranstaltungen in dem schönen Park. www.park-rosenhoehe.info.
Darmstadts „Lilien“
Und dann ist da noch der Fußballverein der Stadt. Gemeint ist der SV Darmstadt 1898 e. V., bei den Fans „Lilien“ genannt, der in den Jahren 2014 und 2015 ein unvergleichliches Aufstiegsmärchen von der dritten in die erste Fußball-Liga geschrieben hat. Ganz oben konnten sie sich nicht halten. Treue Fans lieben aber ihren Fußballclub, ganz gleich, in welcher Liga er spielt. Außerdem genießen die 98er in der Fußballwelt einen besonderen Sympathie-Status: Selbst Fans der gegnerischen Mannschaften schwärmen von der Atmosphäre im charmanten Stadion am Böllenfalltor.
Stadtteile Bessungen und Eberstadt
Die bis 1888 eigenständige Gemeinde Bessungen südlich der Stadtmitte wurde bereits im 5. Jh. von den Alemannen gegründet, noch vor Darmstadt. Bis in das 13. Jh. war der Ort von größerer religiöser Bedeutung. Im Süden schließt sich Eberstadt an. „Ewwerscht“, wie die Einheimischen sagen, gehört erst seit 1937 zu Darmstadt und ist einer der schönsten Stadtteile.
Bessunger Schmuckstück: die Orangerie
Bessungen: Die Bessunger nennen sich „Lapping“. Vermutlich leitet sich der Name von dem franz. „Lapin“ (Kaninchen) ab - der Überlieferung nach ließ Landgraf Georg I. um 1570 Wildkaninchen bei Bessungen ansiedeln, die für die Namensgebung verantwortlich sein sollen.
Den Kern des Stadtteils bildet die Bessunger Kirche, die 1002 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Um sie herum stehen hübsche Fachwerkhäuser und stattliche Wohnhäuser aus der Gründerzeit. In Sichtweite befindet sich der Bessunger Jagdhof von 1726. Im Innenbereich steht das Kavaliershaus, in dem das Darmstädter Jazzinstitut untergebracht ist. In der Niedergasse zwischen Kirche und Prinz-Emil-Garten - einer Parkanlage im englischen Stil mit Palais, Teich und kleinem Wasserfall - steht das Haus Christian Schönbeins, des letzten Scharfrichters von Bessungen (18. Jh.). Er richtete nicht nur Menschen, sondern genoss auch einen guten Ruf als Heilpraktiker. Als 1978 ein Ärzte-Ehepaar das Haus der Erbengemeinschaft abkaufte und restaurierte, fanden sie menschliche Knochen. In der Nähe befindet sich der ehemalige Henkersberg, der heutige Wolfskehl’sche Garten.
Das Prunkstück des Bessunger Hausbergs: der Ludwigsturm auf der Ludwigshöhe
Ein besonderes Kleinod ist die Orangerie, erbaut 1719-21. Im Sommer ist der Park bis in die nächtlichen Stunden belebt. Hier wird Boule gespielt, Yoga praktiziert oder auf den Wiesen einfach nur gesellig beisammen gesessen. Im historischen Gebäude werden kleinere Messen, Konzerte und Tagungen veranstaltet. Palmen und Zitruspflanzen überwintern im neuen Gewächshaus, das im Sommer von der Neuen Bühne Darmstadt als Theater genutzt wird. Östlich dahinter liegen die Liebfrauenkirche (1901), der Bessunger und der Jüdische Friedhof, dessen älteste Gräber aus dem Jahr 1714/16 stammen. Von hier aus ist es fast ein Katzensprung zur Ludwigshöhe: Hier sieht man in der Ferne die Flugzeuge am Frankfurter Flughafen starten und landen. Der Bessunger Hausberg bietet eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und das Rhein-Main-Gebiet bis hin zum Taunus. Er ist bereits seit Anfang des 19. Jh. ein beliebtes Ausflugsziel. Der 28 m hohe Ludwigshöhturm stammt aus dem Jahr 1882. In der Ludwigsklause gibt es neben Getränken auch Kleinigkeiten zum Vespern. Außerdem befindet sich hier oben die Darmstädter Volkssternwarte.
Volkssternwarte Darmstadt: Fr ab 19.30 Uhr und bei Veranstaltungen, die im Internet stehen. Der Verein empfiehlt, vorher anzurufen. Tel. 06151/51482, www.vsda.de.
Ludwigsklause: Über historische Führungen informiert die Homepage. Tägl. (außer Mo/Di) 12-18 Uhr, So ab 11 Uhr, im Sommer bis 20 Uhr. www.ludwigsklause-darmstadt.de.
Eberstadt: Der Ort verbreitet bereits das Flair der hessischen Bergstraße. Räumlich mit Darmstadt verbunden, hat Eberstadt sein eigenständiges Ortsbild nicht verloren. Kleine Läden decken fast jeden Bedarf; samstags gibt es zudem einen Wochenmarkt in der Schwanenstraße. Im Ortskern haben die meisten Häuser nicht mehr als zwei Stockwerke. Es gibt einige hübsche Fachwerkhäuser, zu denen auch die Geibel’sche Schmiede zählt, in der u. a. der Eberstädter Weihnachtsmarkt ausgerichtet wird. Die Streuobstwiesen am östlichen Rand und der angrenzende Wald, der Darmstadt und die Gemeinde Mühltal miteinander verbindet, sind sommers wie winters beliebte Ziele zur Naherholung.
♦ Von Darmstadt führt eine Straßenbahnlinie Richtung Eberstadt und weiter bis Alsbach. Die Bahn hält auch in der Nähe der Burg Frankenstein.
Weitere Museen und Gärten
Wer Darmstadt besucht, sollte auf jeden Fall Zeit für das Hessische Landesmuseum mitbringen. Nicht nur die unterschiedlichen Sammlungen sind sehenswert, auch das Gebäude selbst. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche andere Museen, die für jede