Odenwald Reiseführer Michael Müller Verlag. Stephanie Aurelia Staab

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Odenwald Reiseführer Michael Müller Verlag - Stephanie Aurelia Staab MM-Reiseführer

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der Gattin des letzten Za­ren - Ernst Ludwigs Schwester - ge­baut. Der Hochzeitsturm war dagegen ein Ge­schenk der Darmstädter an das groß­herzogliche Paar zur Hochzeit im März 1905 (fer­tiggestellt wurde er 1908). Er ist 48,5 m hoch und heute das Wahr­zeichen der Stadt. Der Epo­che prä­gende Architekt Josef Maria Olbrich, der auch in Wien wirk­te und dort u. a. das berühmte Sezessionsgebäude kon­zi­pierte, entwarf den Hoch­zeits­turm. Von ihm stammen auch das Ernst-Lud­wig-Haus, die Häuser Olb­rich und­ Dei­ters sowie das Große und das Kleine Haus Glückert. Im Großen Glü­ckert-Haus­ hat die Deutsche Akademie für Spra­che und Dichtung ihren Sitz. Sie ver­leiht jähr­lich Deutschlands be­deu­tends­ten Literaturpreis: den Georg-Büch­ner-Preis. Un­ter­ den ver­gan­ge­nen Preis­trägern waren Gottfried Benn, Erich Kästner, Max Frisch und El­frie­de Jeli­nek.

      Von Architekt und Raumgestalter Al­bin Müller stammen der Schwanen­tem­pel und das­ Lilienbecken unterhalb der Russischen Kapelle. Gemeinsam mit dem ex­pres­sio­n­isti­schen Künstler Bern­hard Hoetger - seine ausdrucks­star­ken Skulptu­ren zieren die­ Terrasse am Fuße des Ausstellungsgebäudes und den Platanenhain - ges­tal­te­te Mül­ler das Löwentor, das den Eingang der gro­ßen Ausstellung von 1914 bil­dete. Heu­te durchquert man das imposante Tor auf dem Weg zur nahen Rosen­höhe. Die­ser weiter östlich gelegene, im eng­lischen Stil angelegte Landschafts­park ist bei Spa­ziergängern beliebt. Ernst Ludwig ließ 1900 das romanti­sche Rosarium mit Ro­sendom, Terras­sen und Teichen anlegen. Außerdem hat in dem Park die groß­her­zog­liche Fa­milie ihre letzte Ruhestätte in zwei Mau­soleen und freien Ein­zel­grä­bern ge­funden. Das ältere Mausoleum im klas­sizistischen Stil wurde vom Stadt­pla­ner Georg Moller entworfen. Das jün­gere ist dem Mausoleum der Galla Pla­ci­dia in Ravenna nachempfunden. Von den Einzelgräbern ist das von Ernst Lud­wigs Tochter Elisabeth das im­posanteste. Ein lebensgroßer, majes­tä­tischer Bronze­en­gel bewacht das Grab der Prinzessin, die bereits im Alter von acht Jahren an Typhus starb.

      ♦ Förderverein Park Rosenhöhe e. V.: Für mehr Informationen rund um die Geschichte und über aktuelle Entwicklungen der Rosen­hö­he ist die Webseite des Fördervereins emp­feh­lens­wert. Dort gibt es auch eine komprimierte Über­sicht über Führungen und Veranstal­tun­gen in dem schönen Park. www.park-rosenhoehe.info.

      Darmstadts „Lilien“

      Und dann ist da noch der Fußball­verein der Stadt. Gemeint ist der SV Darmstadt 1898 e. V., bei den Fans „Lilien“ genannt, der in den Jah­ren 2014 und 2015 ein unvergleichliches Auf­stiegsmärchen von der dritten in die erste Fußball-Li­ga geschrieben hat. Ganz oben konnten sie sich nicht hal­ten. Treue Fans lieben aber ihren Fuß­ball­club, ganz gleich, in wel­cher Liga er spielt. Außerdem ge­nie­ßen die 98er in der Fußballwelt einen besonderen Sym­pa­thie-Sta­tus: Selbst Fans der geg­ne­rischen Mannschaften schwär­men von­ der Atmosphäre im charmanten Sta­dion am Böl­len­falltor.

      Die bis 1888 eigenständige Gemeinde Bessungen südlich der Stadt­mitte wurde bereits im 5. Jh. von den Ale­mannen ge­grün­det, noch vor Darmstadt. Bis in das 13. Jh. war der Ort von größerer re­ligiöser Bedeutung. Im Süden schließt sich Eberstadt an. „Ewwerscht“, wie die Einheimischen sagen, gehört erst seit 1937 zu Darm­stadt und ist einer der schöns­ten Stadtteile.

      Bessunger Schmuckstück: die Orangerie

      Bessungen: Die Bessunger nen­nen sich­ „Lap­ping“. Vermutlich leitet sich der Na­me von dem franz. „Lapin“ (Ka­nin­chen) ab - der Überlieferung nach ließ Land­graf Georg I. um 1570 Wild­ka­nin­chen bei Bes­sun­gen ansiedeln, die für die Na­mens­gebung verant­wort­lich sein sollen.

      Den Kern des Stadtteils bildet die Bes­sunger Kirche, die 1002 erstmals ur­kund­lich er­wähnt wurde. Um sie he­rum stehen hübsche Fachwerkhäuser und stattliche Wohn­häuser aus der Grün­derzeit. In Sichtweite befindet sich der Bessunger Jagd­hof­ von 1726. Im Innenbereich steht das Kavaliers­haus, in dem das Darmstädter Jazz­in­sti­tut untergebracht ist. In der Nieder­gas­se zwischen Kirche und Prinz-Emil-Gar­ten - einer Parkanlage im engli­schen Stil mit Palais, Teich und klei­nem Was­ser­fall - steht das Haus Chris­tian Schön­beins, des letzten Scharf­rich­ters von Bessun­gen (18. Jh.). Er rich­tete nicht nur Menschen, sondern ge­noss auch einen guten Ruf als­ Heil­prak­tiker. Als 1978 ein Ärzte-Ehepaar das Haus der Erbengemeinschaft ab­kauf­te und res­taurierte, fanden sie menschliche Kno­chen. In der Nähe be­fin­det sich­ der ehe­malige Henkersberg, der heutige Wolfs­kehl’sche Garten.

      Das Prunkstück des Bessunger Hausbergs: der Ludwigsturm auf der Ludwigshöhe

      Volkssternwarte Darmstadt: Fr ab 19.30 Uhr und bei Veranstaltungen, die im Inter­net stehen. Der Verein emp­fiehlt, vor­her anzurufen. Tel. 06151/51482, www.vsda.de.

      Ludwigsklause: Über historische Führun­gen­ in­formiert die Homepage. Tägl. (außer Mo/Di)­ 12-18 Uhr, So ab 11 Uhr, im Sommer bis­ 20 Uhr. www.ludwigsklause-darmstadt.de.

      Eberstadt: Der Ort verbreitet bereits das­ Flair der hes­sischen Bergstraße. Räum­lich mit Darmstadt verbunden, hat Eber­stadt­ sein eigenständiges Ortsbild nicht ver­lo­ren. Kleine Läden decken fast jeden Be­darf; samstags gibt es zu­dem einen Wo­chenmarkt in der Schwa­nen­straße. Im Orts­kern haben die meis­ten Häuser nicht mehr als zwei Stock­werke. Es gibt einige hüb­sche Fach­werkhäuser, zu de­nen auch die Gei­bel’sche Schmiede zählt, in der u. a. der Eberstädter Weih­nachts­markt aus­ge­richtet wird. Die Streu­obstwiesen am öst­lichen Rand und der angrenzende Wald, der Darm­stadt und die Gemeinde Mühl­tal mit­ein­an­der verbindet, sind som­mers wie winters beliebte Ziele zur Nah­erholung.

      ♦ Von Darmstadt führt eine Stra­ßen­bahnlinie Rich­tung Eber­stadt­ und weiter bis Als­bach. Die Bahn hält auch in der Nähe der Burg Franken­stein.

      Wer Darmstadt besucht, sollte auf jeden Fall Zeit für das Hessische Lan­desmuseum mitbringen. Nicht nur die unterschiedlichen Samm­lungen sind sehenswert, auch das Gebäude selbst. Darüber hi­naus gibt es noch zahlreiche andere Museen, die für jede

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