Fear Street 59 - Der Angeber. R.L. Stine

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Fear Street 59 - Der Angeber - R.L. Stine Fear Street

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er wand sich los und drehte sich zu Hillary hin.

      „Dein Vater ist doch ein stadtbekannter Arzt. Ich wette, dass du zwanzig Dollar für mich lockermachen kannst.“

      Hillary ließ ihn los und sah ihn genervt an. „Warum sollte ich dir auch nur einen einzigen Penny geben?“

      Al kam mit seinem Gesicht ganz nah an Hillarys Ohr. Er rückte ihr so dicht auf die Pelle, dass er ihren Ohrring aus orangefarbenem Glas hätte anknabbern können. „Wegen Chemie“, flüsterte Al, allerdings laut genug, dass Taylor und ich es hören konnten.

      Hillary blieb die Spucke weg.

      „Du möchtest doch bestimmt nicht, dass Mr Marcuso erfährt, dass du in der Examensarbeit in Chemie gemogelt hast“, sagte Al zu Hillary.

      „Du willst mich doch wohl nicht erpressen!“, zischte Hillary mit zusammengebissenen Zähnen.

      Al lachte. „Sicher will ich das! Was denn sonst?“

      „Aber du hast mir die Examensarbeit vom letzten Jahr doch freiwillig gegeben!“, protestierte Hillary. „Ich hab dich nicht darum gebeten, Al. Du hast sie mir einfach auf den Tisch gelegt!“

      „Aber du hast daraus abgeschrieben, stimmt’s?“, sagte Al hämisch. „Wenn jemand Mr Marcuso steckt, dass du gemogelt hast, Hillary, dann lässt er dich achtkantig durch die Prüfung rasseln. Und dann ist es aus mit dem fantastischen College, für das du eine Zusage hast. Buhu!“

      „Al, du warst früher mal richtig nett“, sagte ich kopfschüttelnd. „Warum bist du bloß so unausstehlich geworden?“

      Er zog mich an den Haaren. „Das hab ich mir bei dir abgeguckt!“, feuerte er zurück und lachte über seinen schlauen Einfall.

      „Du kannst doch nicht einfach hier reinmarschiert kommen und versuchen, uns zu erpressen“, mischte Taylor sich wieder ein. Sie hatte sich nicht vom Tisch weggerührt. Mir kam es so vor, als diente er ihr als Schutzschild gegen Al.

      „Ja. Mach endlich die Flatter!“, sagte ich mit Nachdruck und schubste ihn wieder an. „Ehrlich. Mach ’nen Spaziergang!“

      Aber Hillary kramte schon in ihrer Tasche herum. Sie zog einen Zwanzigdollarschein heraus und drückte ihn Al in die ausgestreckte Hand.

      „Wann zahlst du es mir zurück?“, fragte sie ihn. Sie sah ihn dabei nicht an, sondern hielt den Kopf gesenkt.

      „Gute Frage“, erwiderte Al mit einem fiesen Grinsen. „Das weiß ich selbst noch nicht.“ Er stopfte das Geld in die Tasche seiner schwarzen Jeans. Dann drehte er sich zur Tür hin. „Schönen Tag noch!“

      Er ging drei Schritte – und blieb dann abrupt stehen, denn in diesem Moment kam meine Mutter zur Windfangtür herein. „Oh, hi, Mrs Carlson.“ Er war so verdattert, dass er wieder rote Ohren bekam.

      In beiden Armen eine braune Einkaufstüte, trat meine Mutter in die Küche. „Hallo, alle zusammen. Ich bin heute ausnahmsweise ein bisschen früher dran.“

      Al nahm ihr die Tüten ab und stellte sie auf den Küchentresen.

      Meine Mutter wischte sich die Haare aus dem Gesicht. Sie hat die gleichen dunkelbraunen Haare und die gleichen großen braunen Augen wie ich – das war’s dann aber auch schon mit unseren Gemeinsamkeiten.

      Meine Mutter behauptet immer, ich hätte große Ähnlichkeit mit Demi Moore.

      Ich finde, sie sollte sich besser mal eine Brille zulegen.

      „Du bist in letzter Zeit aber ein ziemlich seltener Gast bei uns“, sagte meine Mutter zu Al.

      „Ich war ziemlich im Stress“, antwortete Al, der immer noch feuerrote Ohren hatte. Dann verabschiedete er sich schnell und hastete zur Tür hinaus.

      „Warum ist er denn ganz in Schwarz? Ist jemand gestorben?“, fragte meine Mutter erstaunt.

      Wir kamen nicht mehr dazu zu antworten, denn plötzlich schrie sie entgeistert auf und zeigte wutschnaubend auf den Fußboden.

      Mir war sofort klar, was los war: Sie hatte die Zigarette entdeckt, die Al einfach fallen gelassen hatte.

      „Mom …“, begann ich.

      Sie bückte sich und hob sie mit wutverzerrtem Gesicht auf. „Die brennt ja noch!“

      „Das war Al!“, rief ich. „Wir haben nicht geraucht. Die Zigarette gehört Al!“

      „Das stimmt, Mrs Carlson“, sagte Hillary. Taylor und Hillary standen mit betretenen Gesichtern herum. Am liebsten wären sie vom Erdboden verschluckt worden. Schließlich hatten sie schon öfter miterlebt, wie meine Mutter wegen einer Sache, die ihr nicht in den Kram passte, völlig ausrastete.

      „Es ist mir völlig egal, wer von euch hier geraucht hat, Julie“, sagte meine Mutter mit steinernem Gesichtsausdruck und sprach jedes einzelne Wort betont langsam aus. „Die Verantwortung dafür liegt bei dir, wenn ich nicht zu Hause bin, und …“

      Laut seufzend brachte sie die Zigarette zum Spülbecken.

      „Eine Bierdose auch noch?“, schrie sie schrill.

      „Die ist auch von Al!“, riefen Taylor und ich im Chor.

      Hillary drückte sich gegen die Wand und sah aus, als wäre sie am liebsten mit der Blümchentapete verschmolzen.

      „Du hast sie einfach ins Spülbecken geworfen?“, sagte meine Mutter bedrohlich leise.

      Ich setzte zu einer Antwort an, aber was hatte es schon für einen Zweck? Mir war klar, dass ich dick in der Tinte saß.

      Es spielte keine Rolle, dass die Bierdose und die Zigarettenkippe auf Als Konto gingen. Seit meine Mutter Hillary und mich in meinem Zimmer beim Rauchen erwischt hatte, traute sie mir sowieso nicht mehr über den Weg.

      Ich bin mir sicher, dass sie glaubt, es ginge hier drunter und drüber, wenn sie nicht da ist. Und nun kommt sie nach Hause und findet offenbar ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt.

      „Julie, das bedeutet Hausarrest für dich am Wochenende“, sagte meine Mutter mit gepresster Stimme. Ihr Kinn zuckte, und sie sprach betont ruhig, weil sie versuchte, ihre Wut in den Griff zu bekommen.

      „Nein! Das kannst du mir nicht antun!“, rief ich. Ich merkte selbst, dass meine Stimme einen völlig verzweifelten Klang hatte, aber ich konnte mich nicht zusammenreißen.

      „Die Party!“, protestierte ich. „Revas Party! Mom, wenn du mir Hausarrest gibst, verpasse ich die Party!“

      Meine Mutter legte einen Finger auf ihren Mund. „Kein Wort mehr!“

      „Das kannst du doch nicht machen!“, jammerte ich. „Ich bin siebzehn, und ich will Revas Party nicht –“

      „Ich dulde es nicht, dass Freunde von dir herkommen und in meiner Abwesenheit Bier trinken und Zigaretten rauchen“, schrie meine Mutter mich an und explodierte nun doch. „Und wenn es eine Party im Buckingham-Palast wäre – es interessiert mich nicht! Du bleibst zu Hause! Dann verpasst du die Party eben. Noch ein Widerwort, und du gehst mir die ganzen nächsten

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