Fear Street 59 - Der Angeber. R.L. Stine

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Fear Street 59 - Der Angeber - R.L. Stine Fear Street

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geklopft, bis ich ihm meinen Wagen geliehen habe.“

      „Oh“, brummte ich.

      „Ich … ich hab mich so über Al aufgeregt und geärgert, dass ich es einfach jemandem erzählen musste“, stotterte Hillary.

      „Bei mir ist es selbstverständlich gut aufgehoben“, beruhigte ich sie. „Schließlich bin ich deine beste Freundin.“

      „Ständig ist er mir auf den Fersen und verlangt Geld von mir oder schreibt die Geschichtshausaufgaben bei mir ab oder verlangt meinen Wagen“, redete Hillary wie ein Wasserfall weiter. Ihre Stimme schnappte vor Wut fast über. „Er lässt mich einfach nicht in Ruhe. Und wenn ich Nein sage …“

      „… droht er damit, deinen Eltern zu verraten, dass du in der Chemieprüfung gemogelt hast“, beendete ich ihren angefangenen Satz. „Wir sitzen im selben Boot, Hillary.“ Ich seufzte. „Mich versucht er auch dauernd unter Druck zu setzen.“

      „Ich hasse mich dafür, dass ich das mit mir machen lasse!“, zischte Hillary und ballte die Hände zu Fäusten. „Al hat mich in der Hand, und das ist allein meine Schuld. Ich hätte die Chemiearbeit vom letzten Jahr einfach nicht von ihm annehmen dürfen. Nie, nie, nie! Das war der größte Fehler meines Lebens!“

      Ich sah Hillary entgeistert an. In all den Jahren, seit wir uns kannten, hatte ich sie noch nie so aufgelöst erlebt.

      Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter. Hillary zitterte ja! „Es kommt alles wieder in Ordnung“, redete ich leise und beruhigend auf sie ein. „Mit mir macht er doch das Gleiche. Aber irgendwann wird er die Lust daran verlieren. Ganz bestimmt!“

      Sie sah mich mit ihren dunklen Augen hoffnungsvoll an. „Meinst du wirklich?“

      Ich nickte. „Sein Interesse reicht immer nur von zwölf bis Mittag. Er wird es schnell leid werden, uns zu tyrannisieren, und sich neue Opfer suchen. Du wirst schon sehen.“

      Hillary antwortete darauf nichts. Aber ihr war anzusehen, dass ihr förmlich der Kopf rauchte und sie angestrengt nachdachte – vielleicht über das, was ich gerade gesagt hatte.

      Wir liefen mit laut knirschenden Schritten die kiesbestreute Auffahrt hoch. Ich wollte gerade klingeln, als die Haustür schwungvoll aufgerissen wurde.

      Sandy stand vor mir in der Tür. An seiner besorgten Miene konnte ich sofort ablesen, dass irgendetwas nicht stimmte.

      „Sandy – was ist denn passiert?“, fragte ich.

      „Habt ihr schon von der Sache mit Al gehört?“, fragte er.

      Kapitel 4

      „Was?“, stieß ich hervor und bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut.

      „Kommt herein. Schnell!“, trieb uns Sandy zur Eile an. Er hielt uns die Tür auf, und Hillary und ich schlüpften an ihm vorbei ins Wohnzimmer.

      Taylor und Vincent saßen jeder an einem anderen Ende der grünen Ledercouch. Trotz des stürmischen Wetters trug Taylor nichts weiter als ihre khakifarbenen Shorts und dazu ein kurzes, rotes Trägerhemd, das ihr nur bis zum Bauchnabel reichte.

      Ich nickte den beiden kurz zu. „Was ist denn mit Al?“, fragte ich, während ich mich zu Sandy hin umdrehte.

      „Er wurde von der Schule suspendiert.“ Taylor antwortete an Sandys Stelle.

      „Ja, das stimmt.“ Sandy nickte zustimmend und knabberte nervös auf seiner Unterlippe herum. Wenn er das tut, sieht er immer viel jünger aus.

      Sandy ist klein und ein bisschen rundlich. Er hat ein nettes Gesicht – nicht auffallend, aber nett. Allerdings kommt er mir irgendwie immer wie ein schüchterner, zappeliger Junge von zwölf Jahren vor.

      „Warum?“, fragte Hillary. „Warum haben sie ihn denn von der Schule verwiesen?“

      Vincent sah uns grinsend an. „Al hat vor Mrs Hirschs Augen seine Englischarbeit als Blättchen für Zigaretten benutzt und dann eine nach der anderen gequalmt.“

      Hillary und ich hielten die Luft an.

      „Du machst Witze!“, rief ich.

      Vincents Grinsen wurde immer breiter. „Ja, das war nur ein Scherz. In Wirklichkeit hat er einen Streit angezettelt.“

      „Kannst du denn nicht einmal ernst sein?“, sagte Sandy streng zu Vincent.

      Vincent schüttelte verneinend den Kopf.

      Taylor langte daraufhin quer über die Couch und schlug ihm auf die Schulter. „Du bist schrecklich!“, sagte sie spöttisch zu ihm.

      „Danke“, erwiderte Vincent lächelnd.

      Ich finde sein Lächeln einfach hinreißend. Sein Gesicht ist dann voller Lachfältchen, und seine tollen graugrünen Augen funkeln. Vincent trägt seine kastanienbraunen, fast schulterlangen Haare mit einem Mittelscheitel, und er sieht damit irgendwie süß aus.

      Ansonsten ist er lang und schlaksig, was überhaupt nicht zu seinem Gesicht passt. Er hat riesengroße Hände, und mit seinen Quadratlatschen von Füßen bewegt er sich total linkisch. Er sieht wie ein großer, tollpatschiger Clown aus, eben einfach süß. Ich bin total in ihn verschossen. Aber das sagte ich ja schon.

      Manchmal wünschte ich, Vincent, Sandy und die anderen würden nicht dauernd über alles Mögliche Witzchen reißen. Wenn Al wirklich von der Schule geflogen war, konnte das schließlich sein ganzes Leben über den Haufen werfen.

      „Al hat sich mit David Arnold angelegt“, erzählte Sandy aufgeregt. „Nach der Schule haben sie sich auf dem Gang vor der Turnhalle in die Wolle gekriegt.“

      „Ist David denn nicht in der Wrestling-Mannschaft?“, fragte ich.

      „Ja. Ausgerechnet mit einem der stärksten Typen der ganzen Schule muss er sich prügeln. Echt clever, was?“, sagte Sandy.

      „Er hätte sich irgendeinen Winzling dafür aussuchen sollen – dich zum Beispiel!“, zog Vincent Sandy auf.

      Sandy sah ihn finster an.

      „Hört auf herumzublödeln. Was ist denn nun wirklich passiert?“, fragte ich ungeduldig.

      Vincent lachte. „Al hat David ein paar Kopfnüsse verpasst!“

      „Das ist nun wirklich überhaupt nicht zum Lachen“, fuhr Sandy Vincent an.

      „Ein bisschen komisch ist es schon“, mischte Hillary sich ein. Erst machte es mich etwas stutzig, dass sie ein breites Grinsen im Gesicht hatte. Immerhin war Al mal ein guter Freund von uns allen gewesen. Aber dann wurde mir klar, dass sie Al die Abreibung von ganzem Herzen gönnte, nachdem er sie die letzte Zeit ständig belästigt und bedroht hatte.

      „Sie sind aus heiterem Himmel aufeinander losgegangen“, fuhr Sandy fort. „Al hat es dabei viel schlimmer erwischt als David. Und als Al dann endlich auch mal einen Treffer landen konnte – wer kam da wohl gerade um die Ecke gebogen und hat es mitbekommen?“

      „Mr Hernandez?“, fragte ich.

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