Fear Street 59 - Der Angeber. R.L. Stine

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Fear Street 59 - Der Angeber - R.L. Stine Fear Street

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      „Auweia“, murmelte ich und ließ mich in den grünen Ledersessel gegenüber der Couch fallen. „Das kann ja heiter werden!“

      „Das kannst du wohl laut sagen“, bemerkte Hillary. Sie hatte die ganze Zeit mit ihrem Rucksack auf dem Rücken dagestanden. Jetzt stellte sie ihn neben der Couch ab.

      Taylor stand auf und streckte sich. Sie rieb sich den Bauch unter ihrem kurzen, roten Trägerhemdchen.

      „Wie hat sie es bloß geschafft, noch nach Hause zu gehen und sich umzuziehen?“, fragte ich mich. „Und warum ist sie so sommerlich angezogen? Etwa nur, um aufzufallen?“

      „Es ist mir unbegreiflich, dass Al mal zu unserer Clique gehört hat“, sagte Taylor und sah dabei Sandy an. „In letzter Zeit baut er nur noch Mist und findet sich dabei total cool. Ich frage mich wirklich, worauf er sich etwas einbildet.“

      „Ja. Er verpfuscht sich das ganze Leben“, stimmte Sandy ihr zu.

      „Hey“, sagte Vincent wie üblich grinsend. „Wenn er schon etwas verpfuscht, dann doch besser sein Leben als unseres, oder?“

      Taylor rieb sich wieder den Bauch. „Ich sterbe gleich vor Hunger“, quengelte sie. „Gibt’s denn hier nicht irgendwas zu essen?“

      „Klar! Kein Problem!“, rief Sandy.

      Hillary und ich warfen uns einen viel sagenden Blick zu. Hillary hatte Recht: Taylor brauchte bloß irgendeinen Wunsch zu äußern, und Sandy sprang sofort los.

      „Ich glaube, ich hab da eine Tüte mit Tortilla-Chips gesehen“, sagte Sandy eifrig. „Und vielleicht steht im Kühlschrank ja noch ein Glas mit Chilisoße.“

      „Habt ihr eigentlich schon gewusst, dass in unserem Land inzwischen mehr Chilisoße als Ketschup gekauft wird?“, fragte Vincent.

      Keiner von uns sagte etwas dazu. Vincent wirft nämlich ständig mit solchen merkwürdigen Informationen um sich. Meistens stimmen sie tatsächlich – aber wen interessiert das schon?

      Wir folgten Sandy in die Küche. Taylor entdeckte als Erste die Tüte Tortilla-Chips auf dem Küchentresen. Sie riss sie auf und nahm sich eine Hand voll heraus.

      Hillary verfolgte, wie sich Taylor noch eine Hand voll Chips nahm und sie ausgehungert verschlang. „Wie ist es bloß möglich, dass du so schlank bleiben kannst, wenn du solche Mengen verputzt?“, fragte Hillary.

      Taylor ließ sich eine Retourkutsche natürlich nicht entgehen. „Ich erbreche sie jeden Abend wieder“, erwiderte sie trocken.

      Wir mussten alle lachen. Taylor ist wirklich unheimlich schlagfertig, auch wenn ihre Bemerkungen manchmal etwas daneben sind.

      Sandy mühte sich unterdessen mit dem Glas Chilisoße ab. Ächzend und stöhnend versuchte er, den Deckel aufzubekommen. Schließlich stellte er das Glas auf den Kopf und klopfte auf die Unterseite.

      Nichts zu machen.

      Dabei ließ er Taylor keine Sekunde aus den Augen. Ich glaube, es war ihm peinlich, dass er es nicht schaffte, den Deckel aufzudrehen. Jungen sind in der Hinsicht ja manchmal etwas merkwürdig.

      „Lass mich mal versuchen“, bot Hillary ihm an. Sandy wollte protestieren, aber sie nahm ihm das Glas einfach aus der Hand.

      Mühelos schraubte Hillary den Deckel auf und sah Sandy mit einem triumphierenden Blick an. „Na, bin ich nicht eine Superfrau?“, fragte sie stolz.

      Sandy wurde rot. Dabei hätte es ihm nun wirklich nicht peinlich zu sein brauchen. Aber ich konnte ihm ansehen, dass er sich richtig gedemütigt fühlte.

      „Ich hatte ihn ja schon ein Stück weit aufgeschraubt“, brummte er.

      Hillary winkelte ihren Arm an und ließ ihren Bizeps spielen. „Ich bin eben in Bestform. Schließlich trainiere ich jeden Morgen“, gab sie an.

      „Du stemmst doch höchstens deine Zunge“, flachste Vincent.

      „Haha“, sagte Hillary sarkastisch. Sie tunkte einen Chip ins Glas und reichte es dann an Taylor weiter.

      „Ihr Jungen könnt mich ja mal in unserem Keller besuchen kommen“, schlug Hillary vor. „Mein Vater hat alle möglichen Fitnessgeräte angeschafft. Damit trainiere ich jeden Morgen vor der Schule eine halbe Stunde. Ich gehe jede Wette ein, dass ich besser in Form bin als alle anderen an unserer Schule.“

      „Das ist wieder mal typisch Hillary“, dachte ich. „Immer muss sie in allem die Beste sein.“

      Sandy wollte gerade etwas sagen, aber ein lautes Klopfen an der Küchentür hielt ihn davon ab.

      Wir drehten uns alle gleichzeitig zur Glastür hin, die in den Garten führte.

      Als ich Al auf der Türschwelle stehen sah, krampfte sich mein Magen zusammen.

      „Was will er denn jetzt schon wieder?“, war mein erster Gedanke.

      Und warum sieht er so merkwürdig aus?

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