The Wrong/Right Man. Aurora Rose Reynolds
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»So schlimm bin ich gar nicht.«
»Du bist noch viel schlimmer, Jamie.« Ich verdrehe die Augen. »Ganz ehrlich, ich kann es kaum erwarten, dass du eine Frau triffst, mit der du ernst machst.«
»Ich bin fünfundzwanzig. Das kann ich auch noch tun, wenn ich dreißig bin«, erwidert er und zieht eine Braue nach oben. »Okay, vielleicht eher, wenn ich vierzig bin.«
Ich schüttle den Kopf. »Ich sage ja nur, dass du niemals die Eine finden wirst, wenn du immer nur auf den nächsten One-Night-Stand abzielst.«
»Ich bin nicht auf der Suche nach einer Ehefrau, Dakota.« Sein Ton wird weicher, als er fortfährt. »Mir ist bewusst, dass du dir dieses ganze Paket wünschst. Eine Familie, eine Hochzeit und Kinder, aber ich möchte das nicht.«
»Niemals?« Mein Herz blutet bei dem Gedanken, dass er sich nie der Gelegenheit gegenüber öffnen könnte, sein Leben mit jemandem zu teilen.
»Ich sage nicht, dass ich diese Möglichkeit komplett ablehne; nur, dass ich das zum jetzigen Zeitpunkt nicht will. Ich bin glücklich damit, wie die Dinge aktuell laufen, und möchte mich einfach auf meine Karriere konzentrieren.« Er sieht zu mir rüber, mit einem Ausdruck in den Augen, den ich nicht deuten kann. »Ich bin überrascht, dass du noch immer an diesen ganzen Kram glaubst, nach dem, was sich Troy geleistet hat.«
»Er hat mir wehgetan, aber nicht meinen Traum zerstört.« Ich beginne, auf einem Fingernagel herumzukauen, doch Jamie umschließt mein Handgelenk, um mich davon abzuhalten.
»Du warst seit jeher eine Träumerin.«
»Hast du wirklich gedacht, dass die Enttäuschung, die ich erlebt habe, etwas an meiner Sicht der Dinge ändern würde?«, frage ich, auch wenn ich tief in meinem Inneren weiß, dass ich mittlerweile Zweifel in Bezug auf Männer und Beziehungen habe. Zweifel, die ich früher nicht kannte.
»Für eine Weile schon, aber ich sollte vermutlich nicht überrascht sein, dass dem nicht so ist. Verdammt, ich erinnere mich noch an all die Geschichten, die du dir zusammenfantasiert hast, als wir klein waren.«
Seine Worte entlocken mir ein Auflachen. »Zum Beispiel, als ich vorgab, ich könnte hellsehen, und anderen Kindern ihre Zukunft vorausgesagt habe?«
»Ja, oder als du stundenlang von dem Mann erzählt hast, den du heiraten würdest, der zehn Kinder mit dir adoptieren würde und mit dem du in einem riesigen Haus leben würdest.«
»Das wünsche ich mir noch immer.« Schmunzelnd schaue ich aus dem Wagenfenster. »Selbst wenn ich niemals den richtigen Mann finde, sehe ich Adoption immer noch als Möglichkeit. Ich möchte einem Kind oder auch mehreren Kindern ein Zuhause geben, wo sie sich sicher und geliebt fühlen«, füge ich leise hinzu.
»Das weiß ich.« Er legt mir seine Hand an meine Wange, an die Stelle, wo mein Grübchen ist, was dafür sorgt, dass mein Herz einen Hüpfer macht.
»Heilige Scheiße, Mädchen. Sieh dich an!«, ruft Maggie, die Besitzerin des View – eines der bekanntesten Clubs in Seattle –, sobald sie mich auf der Kante der Bühne sitzen sieht, auf der Jamie und seine Band alles für ihren Auftritt vorbereiten.
Als ich Maggie kennenlernte, wusste ich nicht so recht, was ich von ihr halten sollte. Auf den ersten Blick wirkte sie fast aggressiv, mit ihrer lauten Persönlichkeit und ihrem extrovertierten Auftreten. Ihr weißes, beinahe silberfarbenes Haar ist an den Seiten kurz rasiert und oben länger und mutet fast wie ein Irokesenschnitt an. Maggie greift immer zu extremem Make-up und auffälligen Outfits, die perfekt zum Set eines Heavy-Metal-Videos der 90er passen würden, was ihr das Aussehen einer waschechten Rockerbraut verleiht.
»Es sind nur Jeans.« Ich springe von der Bühne, um sie zu umarmen.
Als sie mich wieder freigibt, packt sie mich am Oberarm und mustert mich eingehender. »Von wegen einfach nur Jeans. Du siehst heiß aus. Mir gefällt dieser ganze Vibe, den du ausstrahlst, echt verdammt gut.«
»Danke.« Ich kann ein Lächeln nicht unterdrücken, denn sie ist nicht die Erste, die mir in den letzten Tagen Komplimente gemacht hat. Dabei habe ich mein Aussehen nicht wesentlich verändert, sondern nur meinen Bekleidungsstil. Auf der anderen Seite liegt es vielleicht gar nicht an den Klamotten. Seit mir Jamie die Jacke geschenkt hat, die ich auch heute trage, habe ich das Gefühl, einen Teil meines Selbstbewusstseins zurückerlangt zu haben.
»Wie dem auch sei, ich wollte Jamie nach deiner Nummer fragen, aber da du jetzt hier bist, reden wir einfach von Angesicht zu Angesicht«, sagt sie mit einem Ausdruck in den Augen, der mich wachsam werden lässt. »Aber bitte dreh nicht gleich durch.« Sie umfasst mein Handgelenk und zieht mich über die leere Tanzfläche zur Bar hinüber. Am Tresen angekommen, schnappt sie sich eine Flasche Tequila vom obersten Regal und im Anschluss noch einen Salzstreuer und ein paar Zitronenscheiben.
»Willst du mich abfüllen?«, frage ich ungläubig, als sie ein Shotglas vor mich hinstellt und Tequila eingießt.
»Nicht abfüllen, aber beeinflussbar machen.« Sie grinst.
»Das sollte klappen«, murmle ich, nehme das Getränk, kippe es in einem Zug runter und schüttle den Kopf, als sie mir den Salzstreuer hinhält. Eine Zitronenscheibe nehme ich jedoch und beiße hinein.
»Nun.« Maggie füllt mein Glas erneut, und ich ziehe eine Braue in die Höhe, weil ich wissen möchte, was zur Hölle sie mir erzählen will. Ich bete darum, dass es nichts mit Jamie zu tun hat. Sie bedeutet mir auch den zweiten Shot zu trinken, und ich folge ihrer Aufforderung. »Ich möchte, dass du einen Freund von mir kennenlernst.«
»Nein.« Ich huste und gebe ihr zu verstehen, dass sie mir eine weitere Zitronenscheibe reichen soll.
»Hör mich doch erst mal an.«
»Maggie«, seufze ich und lege meinen Kopf auf meine auf dem Tresen ruhenden Hände.
»Er ist ein guter Typ.«
»Das sind sie alle, bis sie es plötzlich nicht mehr sind.«
»Da hast du möglicherweise recht«, stimmt sie mir zu, und ich richte mich wieder auf. »Ich sage ja nicht, dass du ihn daten musst, aber ich möchte, dass du ihn kennenlernst. Bitte.« Sie faltet die Hände, als würde sie beten.
Wieder seufze ich. »Okay.«
»Okay?«
»Ja, okay.«
Sie reibt ihre Handflächen aneinander und wirkt dabei viel zu selbstzufrieden. »Das wird toll werden. Er ist nett und absolut perfekt für dich, versprochen.«
»Ich werde mich mit ihm auf einen Kaffee treffen.«
»Ein Abendessen.«
»Einen Kaffee.« Ich bleibe standhaft. Unter keinen Umständen möchte ich mich auf ein stundenlanges Abendessen mit einem Fremden einlassen, den ich vielleicht nicht sympathisch finde.
»Also gut, einen Kaffee.« Sie lenkt sichtbar widerwillig ein. »Aber falls du ihn heiraten solltest, erwarte ich, deine Trauzeugin zu werden.«
Ich