Lieblingsplätze von St. Peter-Ording bis zum Elbstrand. Constanze Wilken

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Lieblingsplätze von St. Peter-Ording bis zum Elbstrand - Constanze Wilken

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      St. Peter-Ording: Restaurant Wanlik Hüs

      »Gibt es denn auch noch typische Friesenhäuser in St. Peter-Ording?«, fragen viele Gäste. Gibt es. Vor allem im sogenannten Dorf, dem ältesten Ortsteil von St. Peter-Ording, das im Laufe der Jahrhunderte aus drei Orten zusammenwuchs.

      Auf einer Warft wurde um 1200 die Kirche St. Peter erbaut. Rings um die Kirchenwarft scharten sich anfangs wenige Häuser im Schutz eines Sommerdeiches gegen die unberechenbare Nordsee. 1553 musste der Ortsteil Süderhöft Böhl seine Eigenständigkeit aufgeben und Ording vereinigte sich 1887 zumindest auf kirchlicher Ebene mit St. Peter. 1967 wurde auch staatsrechtlich der Zusammenschluss der drei Ortsteile unter dem Namen Bad St. Peter-Ording amtlich und die Schlüssel des heiligen Petrus zieren seither das Ortswappen.

      Wenn man heute vom Marktplatz unterhalb der Kirche ins alte Dorf spaziert, kommt man durch eine Stöpe, den verschließbaren Deichdurchlass eines Innendeiches. St. Peter-Ording hat fünf solcher Stöpen, die bei Sturmfluten mit Sandsäcken, früher Stroh und Dung, verschlossen werden.

      Außer dem Heimatmuseum ist eines der ältesten denkmalgeschützten Häuser des Dorfes das 1656 erbaute Restaurant Wanlik Hüs. Auf Friesisch bedeutet das in etwa »Freundliches Gasthaus«. Friesisch spricht man nicht in St. Peter-Ording, aber Plattdeutsch hört man oft – wi snackt platt. Die Räume im Wanlik Hüs sind gemütlich, was auch an den für Reetdachhäuser typischen niedrigen Decken liegt. Geboten wird vor allem eine gutbürgerliche Küche. Besonders die Fischgerichte mit einer hausgemachten Senfsoße sind bei vielen Gästen beliebt.

      Abseits der Hauptstraße versteckt sich an den Dünen die Friesenstube, ein kleines Restaurant, das durch täglich wechselnde Gerichte der Saison und frische Zutaten überzeugt, zum großen Teil aus der Region. Spezielle Fischgerichte müssen vorbestellt werden, doch die Planung lohnt sich.

      Bei den Restaurants auf saisonale Gerichte achten und in der Friesenstube die Hummerspezialität vorbestellen.

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      11

      Wanlik Hüs

      Dorfstraße 27

      25826 St. Peter-Ording

      04863 3030

      Friesenstube

      Dünenweg 14

      25826 St. Peter-Ording

      04863 3500

       www.friesenstube.net

      St. Peter-Ording: Ordinger Kiefernwald

      Den herrlichen Kiefernwald, der sich von Ording bis in den Ortsteil Bad erstreckt und sich mit der ursprünglichen Dünenlandschaft abwechselt, verdanken wir dem beherzten Eingreifen des dänischen Königs. Bis 1864 wurde Schleswig-Holstein von Kopenhagen aus regiert. Wenn wir heute an einem heißen Sommertag durch den Wald mit seinen riesigen Kiefern spazieren, dem Knistern der Kienäppel lauschen und den Duft von Harz, Holz und Düne wahrnehmen, vergessen wir leicht, wie viel Mühe es gekostet hat, den Wald an der windumtosten Küste anzulegen.

      Dünenschutz war und ist Küstenschutz. Die Sturmfluten richteten immer wieder großen Schaden an und eine Befestigung der Dünen war lebenswichtig. Ein Deichgraf legte schon 1860 die Bepflanzung der Dünen mit Strandhafer fest. Allerdings zogen die Einheimischen die Pflanzen heimlich wieder aus dem Boden, weil sie aus den langen Wurzeln Bindfäden für ihre Reetdächer machten. Eine dänische Offizierswache sollte den Raubbau beenden.

      So wie wir den Wald heute sehen, besteht er erst seit der Aufforstung in den 1950er-Jahren. Der Zweite Weltkrieg verschonte auch SPO nicht. Brennholz war knapp und kostbar. In langen Nächten soll oft heimliches Sägen zu hören gewesen sein. Ab 1939 gab es militärische Anlagen in SPO und eine Tafel weist auf einen ehemaligen Beobachtungsstand hin. Heute können Erholungssuchende den Wald genießen, der sich zeigt, wie um 1900 in Broschüren beworben: »Der Aufenthalt im Tannengehölz ist sehr zu empfehlen. Der eigenthümliche Harzgeruch, die Ausströmung von Tannendüften, ist sehr gesund für die Athmung … ist doch Gehölz auf der Düne etwas ganz Besonderes!« Wir lieben diesen Wald, der auch bei Laufsportlern gefragt ist: Jährlich findet hier der große Triathlon und Halbmarathon »Gegen den Wind« statt.

      Die Legende um die Witwe Maleens Knoll findet der Spaziergänger auf einer Tafel vor dem Treppenaufgang zum Aussichts­turm.

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      12

      Ordinger Wald

      Von der Aussichtsplattform Maleens Knoll aus gesehen

      Startpunkt für Spaziergang: Parkplatz

      Im Bad 4

      25826 St. Peter-Ording

      St. Peter-Ording: Yachtclub SPO

      St. Peter-Ordings Strände gehören zu den besten Strandsegelrevieren der Welt. Wen wundert es da, dass sich hier die Wiege dieses ungewöhnlichen Sportes befindet? In den 1950er-Jahren kam der St. Peteraner Otto Wieben auf die Idee, Touristen in großen Segelwagen über die Sandbänke zu kutschieren. Das Hobby der verrückten Deichbewohner sprach sich herum und 1958 begeisterten Fotos der Segelwagen auf der Brüsseler Weltausstellung die Belgier. Man tauschte sich aus und eine Legende nahm ihren Lauf. 1962 trafen sich Segler aus Frankreich, Belgien und England im Yachtclub von SPO und die FISLY, die Fédération Internationale de Sand et Land Yachting, wurde gegründet. 2013 fand die 49. Europameisterschaft im Strandsegeln in SPO statt.

      Die Faszination des Segelns auf dem Land reicht 4.000 Jahre zurück. Im Grab des Pharao Amenemhet III. fand man die ältesten Reste eines Landseglers. 1584 sind auf der Chinakarte des flämischen Kartografen Abraham Ortelius Segelwagen abgebildet. Reiseberichte über chinesische Lastensegler inspirierten bald darauf den Wasserbauingenieur Simon Stevin zum Bau eines Segelwagens für Fürst Moritz von Oranien.

      Boliden heutiger Hightech Strandsegler sind aus Kohlefaser und Kevlar gefertigt und bringen es bei optimalen Windverhältnissen auf 130 Stundenkilometer. SPO gilt wegen seines anspruchsvollen Reviers als Mekka dieses Sports, denn nirgendwo sonst verändert sich die harte Sandpiste so rasch. Die Gezeiten schaffen Priele, reißen tiefe Kanten oder Löcher in den Sand und stellen Reaktion und fahrtechnisches Können der Piloten auf die Probe. Unabdingbare Fähigkeit für den erfolgreichen Strandsegler sind das gefühlvolle Spiel mit dem Schot, um die Geschwindigkeit zu halten und das »Lesen« des Strandes. Ein Segelschein ist deshalb Voraussetzung, um sich dem berauschenden Fahrvergnügen auf den sandigen Pisten hingeben zu dürfen.

      Ein Strandspaziergang zum Yachthafen von Ording bietet sich an. Und wer mag, erkundigt sich nach Segelkursen im Clubhaus, das idyllisch in den Dünen liegt.

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