Lieblingsplätze Siebengebirge und Drachenfelser Ländchen. Sven von Loga
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Die Pforte, durch die der Mönch Maurus einst verschwunden und durch die er nach 300 Jahren ins Kloster zurückgekehrt war, gibt es heute noch. Sie liegt im verträumtesten Teil des Klosters, vom Haupttor aus gesehen ganz hinten, vorbei an der populären alten Chorruine, vorbei an einigen Stationen eines Bittweges, hinter den Fischteichen. Durch die Klostermauer dringt ein sprudelnder Bach ins Gelände und speist die Teiche, dort nahe dran stoßen wir auf eine verschwiegene kleine Pforte in der Mauer, setzen uns auf eine Bank und denken nach, wie es einst Maurus tat.
Aber nicht nur hier sitzt es sich ruhig auf dem Klostergelände. Wenn nicht gerade ein Tag ist, an dem die Touristen strömen, dann ist das gesamte Kloster ein ruhiger, besinnlicher und friedlicher Ort, eine verträumte Landschaft mit zahlreichen Plätzen, an denen die Stille genossen werden kann – sei es, um nur in Ruhe ein Buch zu lesen oder nachzudenken. Die besondere Atmosphäre des Klosters wird jeden einfangen, der sich ihr hingibt.
Zahlreiche Wanderwege führen rund ums Kloster durch das Siebengebirge, am Eingang steht eine große Wanderkarte. Danach ist die Klosterstube eine gute Gelegenheit zur Einkehr und Stärkung.
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Kloster Heisterbach
Heisterbacher Straße
(zwischen Oberdollendorf und Heisterbacherrott)
53639 Königswinter-Heisterbacherrott
02223 700737 (Führungen)
Königswinter: Basaltsteinbruch Kleiner Weilberg bei Heisterbacherrott
Basalt ist das wichtigste Gestein des Rheinlandes. Ohne Basalt bliebe der Rhein nicht in seinem Bett, wären die Niederlande schon untergegangen und so manche Nordseeinsel wäre weggespült. Wahrscheinlich wäre auch der Kölner Dom schon umgekippt. Links und rechts des Rheins gibt es zahlreiche Vulkangebiete: den Westerwald, das Siebengebirge, das Drachenfelser Ländchen und die Eifel. Viele Vulkane und Lavaströme bestehen aus Basalt, einem Gestein, das sich aus einem meist dünnflüssigen Magma bildet, das tief aus dem Erdinneren aus dem Erdmantel empordringt. Erstarrt die Basaltlava, verringert sich ihr Volumen, es entstehen Zerrspannungen und das Gestein zerreißt zu säulenförmigen Strukturen, die im Idealfall sechseckig sind.
Nirgendwo im Siebengebirge sind die Basaltsäulen so schön wie am Weilberg. Im Steinbruch des Kleinen Weilberges kann man sie sogar anfassen. Die Säulen stehen dort nicht senkrecht, wie etwas weiter am Großen Weilberg, sondern sie kommen praktisch auf uns zu und wir sehen ihre Querschnitte.
Riesige Mengen Basaltsäulen wurden überall abgebaut, ganze Berge verschwanden im Rheinland deswegen, so auch der Weilberg und andere Kuppen des Siebengebirges wie der Asberg, der Meerberg und der Minderberg, Teile des Oelberges und des Leyberges. Mit Basaltsäulen sind weite Teile des Rheinufers befestigt, niederländische Deiche wurden damit angehäuft, Nordseeinseln befestigt und die 15 Meter dicken Fundamente des Kölner Doms geschaffen. Die Basaltsäulen unter dem Kölner Dom, im Volksmund früher Unkelsteine genannt, stammen von der Erpeler Ley im südlichen Siebengebirge – an deren Fuß die Ortschaften Erpel und Unkel liegen.
Ein paar Hundert Meter weiter im Steinbruch des Großen Weilberges erklären Infotafeln den Vulkanismus des Siebengebirges.
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Basaltsteinbruch Kleiner Weilberg
Erreichbar vom Wanderparkplatz Weilberg an der L268 von 53639 Oberdollendorf nach 53639 Königswinter-Heisterbacherrott. Dem Weg Richtung Weilberg folgen, nach 50 Metern führt ein kleiner Pfad rechts in den Steinbruch.
Tourismus Siebengebirge
Drachenfelsstraße 51
53639 Königswinter
02223 917711
Königswinter: Stenzelberg-Rundweg bei Heisterbacherrott
Der Stenzelberg mit seinen unheimlichen Schluchten ist ein ehemaliger Lavakörper, der nahezu komplett abgebaut und zu Kirchen und Klöstern verarbeitet wurde. Hier stehen seltsame Zapfen, sogenannte Umläufer, vulkanische Konstrukte, die Geologen als Entgasungsschlote in der Lava deuten. Es sind die markantesten und auffälligsten Strukturen am Stenzelberg. Der größte von ihnen wird jedes Jahr von unbekannten Kletterern mit einem Weihnachtsbaum geschmückt.
Wenn nicht gerade Weihnachten ist, wandern wir auf dem etwa drei Kilometer langen Stenzelberg-Rundweg um diesen halb abgebauten Gipfel herum sowie auf einem kleinen Pfad durch ihn hindurch. Strahlt die Sonne, schaut hier und da eine Mauereidechse hervor, Falken schießen an den steilen Wänden entlang und herrliche Blumen blühen. Seit Beginn des 11. Jahrhunderts wurde hier das Gestein Latit abgebaut, der Berg war Eigentum des Zisterzienserklosters Heisterbach. Aus dem Gestein wurden die Kirche und die anderen Klostergebäude der Abtei errichtet, auch in Bonn und Köln wurde das Gestein verbaut. Wer genau hinschaut, findet es überall, ein feinkörniges hellgraues Gestein mit oft bis zu fingergroßen schwarzen Hornblendekristallen darin. Wir sehen diese Kristalle im Berg, in den Mauern der Klosterruine und im ganzen Rheinland. Wer sie erkennt, der vermag künftig locker zu sagen: »Aha: Stenzelberg-Latit!« Zum Unglück aller Mineraliensammler lassen sich diese großen schwarzen Kristalle nicht aus dem Gestein herausarbeiten.
Eine 1891 eröffnete Schmalspurbahn brachte den Latit durch das Tal, in dem wir parken, nach Niederdollendorf ans Rheinufer zur Verladung. Ende 1931 wurde der Gesteinsabbau am Stenzelberg eingestellt, seither gehört der Berg der Tier- und Pflanzenwelt.
Am Einkehrhaus Waidmannsruh ist der Wanderweg zum Kloster Heisterbach ausgeschildert, ein Bus fährt vom Klostereingang bergauf und hält am Parkplatz Stenzelberg.
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Stenzelberg-Rundweg
Ausschilderung am Wanderparkplatz Stenzelberg, der rechter Hand an der Straße von Kloster Heisterbach nach 53639 Königswinter-Heisterbacherrott liegt