Fakten-Check Impfen. Nicola Kuhrt

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Fakten-Check Impfen - Nicola Kuhrt

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der mit ihrer Hilfe Präsident wurde. Evita setzte sich sehr für die Armen und Unterdrückten ein und wurde von ihnen wie eine Heilige verehrt. Sie starb 1952 mit 33 Jahren an Gebärmutterhalskrebs und wurde zu einer Legende. Die Impfung gegen Humane Papillomviren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können, kam in Deutschland 2006 auf den Markt.

      Keuchhusten (Pertussis)

      Für Erwachsene ist Keuchhusten meist nur eine lästige Erkältung, eventuell mit langwierigem, quälendem Husten verbunden. Für Säuglinge kann Keuchhusten tödlich sein. Die Ansteckung erfolgt dabei zu rund 80 Prozent über enge Kontaktpersonen, ohne dass diese sich dessen bewusst sind. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, nicht nur Säuglinge möglichst frühzeitig gegen Keuchhusten zu impfen: Auch Eltern und andere Betreuungspersonen sollten sich bereits vor der Geburt des Kindes impfen lassen. Aber weder die Krankheit noch die Impfung hinterlassen einen lebenslangen Schutz. Daher erkranken nun häufiger Erwachsene – ihr Immunsystem hat »vergessen«, wie der Erreger aussieht. Mithilfe von Auffrischimpfungen ist es möglich, auch Erwachsene zu schützen.

      Kinderlähmung (Polio, Poliomyelitis)

      Kinderlähmung ist eine hochansteckende Infektionskrankheit. Das Virus wird durch persönlichen Kontakt übertragen und findet sich am häufigsten in verunreinigtem Wasser. Der Erreger befällt das Zentralnervensystem und führt zu Lähmungen und manchmal zum Tod. Die Krankheit kann nicht geheilt werden, man kann jedoch eine Infektion mit einer Impfung verhindern. Im Jahr 2002 hat die WHO ganz Europa für poliofrei erklärt, dass Afrika seit 2020 auch poliofrei ist, wurde weltweit gefeiert. Dennoch ist auch heute die Impfung gegen Kinderlähmung notwendig. Da die Erkrankung in einigen Ländern Asiens und Afrikas immer noch vereinzelt vorkommt, kann sie jederzeit auch in Deutschland wieder auftreten, wenn die Bevölkerung nicht ausreichend geimpft ist.

      Masern

      Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten beim Menschen: Fast alle Menschen ohne entsprechenden Immunschutz erkranken nach einem Kontakt mit dem Virus, mehr als die Hälfte der Masernfälle in Deutschland betreffen heute Jugendliche und Erwachsene bis etwa Ende 40.

      Gerade bei Kindern unter fünf Jahren und bei Erwachsenen können Masern zu schweren Komplikationen führen. Dazu gehören Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen und seltener auch eine Gehirnentzündung. Es kann auch zu Spätfolgen kommen. Auf > ff. finden Sie noch mehr Fakten zu Masern.

      Info

      TRAURIGES AUS WILLY WONKAS SCHOKOLADENFABRIK

      Große Augen machte Charlie in Willy Wonkas Schokoladenfabrik: In schönsten Farben malte der Kinderbuchautor Roald Dahl die Träume des kleinen Jungen aus, sodass auch heute noch vielen Kindern beim Vorlesen der Mund wässrig wird. Dabei hatte Dahl 1962, nur wenige Jahre bevor sein Schokoladenbuch erschien, Furchtbares erlebt. Seine nur siebenjährige Tochter Olivia erkrankte an Masern. »Während die Erkrankung ihren scheinbar normalen Gang nahm, las ich ihr oft im Bett vor und entsinne mich, nicht sonderlich beunruhigt gewesen zu sein«, schreibt er viele Jahre später. »Eines Morgens, als sie schon auf dem Weg der Besserung war, saß ich an ihrem Bett und zeigte ihr, wie man kleine Tiere aus farbigen Pfeifenreinigern formt, doch als sie dann selbst welche formen wollte, bemerkte ich, dass ihre Finger nicht im Einklang mit ihren Gedanken arbeiteten und sie nichts zustande brachte. ‚Fühlst du dich nicht gut?‘, fragte ich sie. ‚Ich bin so müde‘, antwortete sie. Innerhalb der nächsten Stunde war sie nicht mehr bei Bewusstsein. Zwölf Stunden später war sie tot. Ihre Masern verwandelten sich in eine grauenhafte Masernenzephalitis und es gab nichts, das die Ärzte für sie tun konnten.« Die erste Impfung gegen Masern wurde 1963 zugelassen – ein Jahr, nachdem Olivia gestorben war.

      Meningokokken B und C

      Meningokokken sind weltweit vorkommende Bakterien, die eine bakterielle Hirnhautentzündung oder eine Blutvergiftung auslösen können. Kinder unter fünf Jahren und Jugendliche zählen zu den besonderen Risikogruppen; der Krankheitsverlauf ist meistens schwer. Meningokokken-Erreger werden vor allem durch engen Kontakt (wie Küssen) übertragen.

      Mumps (Ziegenpeter)

      Mumps, umgangssprachlich Ziegenpeter genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch das Mumps-Virus verursacht wird. Dieses Virus kommt nur beim Menschen vor. Mumps ist vor allem durch die Entzündung und Schwellung der Ohrspeicheldrüsen gekennzeichnet. Die Infektionskrankheit ist weltweit verbreitet und kann ganzjährig in jedem Lebensalter auftreten. In Deutschland ist die Häufigkeit von Mumps-Erkrankungen aufgrund der Schutzimpfung stark rückläufig. Trotzdem kommt es immer wieder zu Mumps-Erkrankungen, insbesondere bei ungeschützten Personen.

      Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, Komplikationen oder Spätschäden zu entwickeln. Bei einem von 20.000 Erkrankten kann es zu bleibenden Hörschäden oder Taubheit kommen.

      Pneumokokken

      Pneumokokken-Bakterien werden durch Tröpfchen übertragen. In der Lunge können sie eine Lungenentzündung verursachen. Menschen über 60 Jahre erkranken besonders häufig an einer durch Pneumokokken verursachten Lungenentzündung, da ihr Immunsystem im Alter nachlässt. Besonders wenn eine Pneumokokken-Infektion mit einer Grippe zusammenkommt, besteht die Gefahr einer Superinfektion und einer Sepsis, bei der der Körper nicht nur Krankheitserreger bekämpft, sondern auch eigene Organe angreift. Bei zwei bis zehn Prozent der Erkrankten verläuft die Erkrankung tödlich, bei etwa 15 Prozent entstehen bleibende Folgeschäden.

      Röteln

      Röteln sind hochansteckend. Die Krankheit wird durch Viren ausgelöst. Oft verläuft sie unbemerkt, als Infekt mit Fieber und Abgeschlagenheit und ohne Komplikationen. Nur etwa die Hälfte der Infektionen verläuft mit sichtbaren Krankheitszeichen. Der typische Hautausschlag beginnt im Gesicht und breitet sich schließlich über den ganzen Körper aus. Die kleinen, hellroten Flecken verschwinden nach ein bis drei Tagen wieder, manchmal bleibt der Ausschlag aber auch ganz aus. Erkrankt jedoch eine schwangere Frau, kann das ungeborene Kind schwere Schäden erleiden: Besonders wenn eine werdende Mutter in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft erkrankt, ist das Risiko des Kindes für Blindheit, Taubheit, Herzfehler, Hirnschäden mit geistiger Behinderung oder gar Tod sehr hoch.

      Rotaviren

      Rotaviren sind eine der häufigsten Ursachen für Magen-Darm-Erkrankungen bei Kleinkindern. Sie sind hochansteckend, deshalb haben fast alle Kinder bis zum Alter von fünf Jahren bereits eine Infektion durchgemacht. Erst im Laufe der ersten Lebensjahre entwickelt sich ein Schutz gegen die Erreger, der aber nicht lebenslang anhält. Deswegen kann man sich mehrfach anstecken. Im Vergleich zu anderen Durchfallerkrankungen verläuft die durch Rotaviren verursachte Magen-Darm-Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern häufig schwerer. Wenn sich der Flüssigkeitsverlust nicht ausgleichen lässt, kann der Zustand mitunter lebensbedrohlich werden.

      Windpocken (Varizellen)

      Der Name ist bezeichnend: Windpocken können selbst über einen großen Abstand durch den »Wind« übertragen werden. Daher sind sie hochansteckend. Sie werden durch Varizella-Zoster-Viren verursacht und kommen weltweit vor. Fast jeder Kontakt zwischen einer ungeschützten Person und einem an Windpocken Erkrankten führt zu einer Ansteckung. Dies geschieht meist in der Kindheit und zeigt sich durch Fieber und juckenden Hautausschlag. Ist die Krankheit überstanden,

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