Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton

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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton

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ungewiss.«

      Alexa van Grooten lachte leise auf.

      »Ich habe zwar nicht verstehen können, was Min gesagt hat, aber ich kann es mir lebhaft denken. Fein, dass Sie es nicht weiter tragisch nehmen, Taff. Diesen Orden haben Sie alle sich wirklich redlich verdient, das bestätige ich Ihnen gern. Min hat ausnahmsweise einmal das zum Ausdruck gebracht, was er im Stillen denkt, und schon das ist bemerkenswert.«

      »Für einen Politiker ganz bestimmt«, kommentierte Lars Gunnarsson trocken. »Okay, vergessen wir das Ganze – bis zur nächsten passenden Gelegenheit. Wie geht es nun weiter, Chefin?«

      »Ich habe einen separaten Raum in der Galaxy-Bar reservieren lassen«, sagte die Admiralin. »Dort ist alles für eine kleine Feier im engen Kreis vorbereitet, bei der uns niemand stören wird. Die Liebenswürdigkeiten wurden bereits hier ausgetauscht, also können wir uns dort auf mehr sachliche Dinge konzentrieren. Kommen Sie.«

      Caine streifte das Band über den Kopf und verstaute den »Stern der Menschheit« wieder in der Kassette.

      »Er wird einen Ehrenplatz erhalten, trotz allem«, gab er bekannt. »Wo, weiß ich noch nicht, aber jedenfalls an einem bevorzugten Ort. Dort wird er uns immer daran erinnern, was wir der Menschheit schuldig sind.«

      »Oder sie uns«, ergänzte Dorit Grenelle.

      *

      Der kleine Raum im Casino roch förmlich nach Nostalgie. Er war mit echtem Holz getäfelt, es gab bequeme altmodische Sessel und eine dezente, indirekte Beleuchtung. Mitani N'Kasaa schüttelte verwundert den Kopf.

      »In diesem überprogressiven Bau hätte ich alles vermutet, nur nicht diesen Touch von Gemütlichkeit. Wer zeichnet dafür verantwortlich, Chefin?«

      Die Admiralin zuckte mit den Schultern. »Ich wusste es, habe es aber inzwischen wieder vergessen. Es war einer der alten Offiziere, die damals den Architekten beratend zur Seite standen. Der Name jedoch ... ich glaube, er hatte etwas mit einem Pass zu tun, oder so ähnlich.«

      »Gleich trifft mich der Schlag!«, sagte Taff entgeistert. »Doch nicht etwa Falpass – Commander Grynt Falpass?«

      Alexas Gesicht erhellte sich. »Haargenau der war es. Ein würdiger alter Herr den Beschreibungen nach, ich habe ihn nicht mehr persönlich kennengelernt. Was haben Sie denn nur, Taff – ist Ihnen nicht gut?«

      Caine fasste sich schnell wieder. »Mich hat nur eben ein Hauch der Vergangenheit gestreift. Ich kannte ihn nämlich, allerdings nicht als würdigen Alten, sondern als einen blonden, ziemlich draufgängerischen Hünen von Mann. Gerade ihm hätte ich das hier ganz zu allerletzt zugetraut. Da sieht man wieder einmal, wie die Jahre den Charakter eines Menschen verändern.«

      »Nur den Ihren anscheinend nicht«, bemerkte Matsumoto anzüglich, der nicht ahnte, welche besonderen Erinnerungen sich mit diesem Namen verbanden. »Lassen wir die Reminiszenzen, Taff, jetzt beginnt der gemütliche Teil. Um keinen Stilbruch herbeizuführen, habe ich den Roboter zurückgewiesen, den man uns als Bedienung stellen wollte. Wir müssen uns selbst versorgen, die Flaschenbatterien stehen dort drüben am Buffet.«

      Luca Ladora hatte sie bereits entdeckt und schwenkte eine der Flaschen durch die Luft. »Hier, Freunde: der erste Ableger des zweiten Gebindes von Archer’s Tears! Diesmal mit den richtigen Prozenten. Sorgst du für die Gläser, Dorit-Mädchen?«

      Sie versanken halb in den weichen Polstern der Sessel, das gedämpfte Licht schuf eine freundliche Atmosphäre, die alles vorher gewesene vergessen ließ. Min Jian-Ksu hob als erster sein Glas. Er wies dabei auf das Kästchen mit dem Orden, das vor Caine auf der runden Teakholzplatte stand.

      »Darin ruht ein Symbol, Ladies und Gentlemen«, sagte er mit leiser Stimme. »Wir haben den Namen Stern der Menschheit nicht von ungefähr gewählt, als wir diese Auszeichnung schufen. Die PROKYON-Crew war es, die nach ihrem Sprung in unsere Zeit dafür sorgte, dass die allgemeine Stagnation unter dem Einfluss von Fluidum Pax hier auf Terra ihr Ende fand. Die Erde ist nun einmal jener Planet, auf dem die Menschheit entstand, und ihr Stern war dabei, allmählich zu verlöschen. Die Raumfahrer der PROKYON haben ihr wieder neue Impulse gegeben, und damit der gesamten Raumkugel. Darauf wollen wir trinken!«

      Sie taten es, und dann meldete sich Lars Gunnarsson zum Wort. »Als Senior der Crew möchte ich es übernehmen, einige Worte zu erwidern. Im Grunde verdanken Sie alles jener Macht, die uns aus dem trügerischen Bann löste, der uns bei jener Pseudo-Erde festhielt, als deren angebliche Wächter wir lange fungierten. Wir haben nur das getan, was wir für nötig hielten, wenn auch auf unsere eigene, unkonventionelle Weise. Und so wird es wohl auch in Zukunft bleiben, verehrtes Triumvirat. Wir sind gewissermaßen Fossilien, und solche pflegen ihre Form nicht mehr zu verändern. Verlören wir unseren eigenen Stil, wären wir nutzlos für Sie und Terra.«

      »Ich bin sogar sehr dafür, dass Sie ihn behalten«, sagte die Admiralin nachdrücklich. »TAC hat allerdings eine erheblich andere Ansicht geäußert. Wollen Sie es sagen, Min?«

      Der Regierungschef nickte.

      »Unser elektronischer Ratgeber hat, während Sie auf Mahabs Planeten im Einsatz waren, eine seltsame Äußerung getan. Er schlug nichts Geringeres vor, als dass Sie sich anlässlich der bevorstehenden Wahlen für das Amt des Chefs der Galaktischen Raumstreitkräfte bewerben sollen, Taff!«

      2

      Den sechs Raumfahrern verschlug es sekundenlang den Atem. Das bekam Orvid Bashkiri nicht gut, denn er hatte gerade sein Glas angesetzt. Ein Hustenanfall war die Folge, und Mitani klopfte ihm auf den Rücken. Luca aber lachte laut auf.

      »Das ist ein echter Knüller!«, prustete er. »Tafford B. Caine, Seine Exzellenz, Befehlshaber der GRAT – mein Verstand streikt bei dem Versuch, mir so etwas auch nur annähernd vorzustellen. Soll das wirklich wahr sein?«

      »So ist es«, bestätigte Tonkawa Matsumoto lakonisch. »Der Supercomputer scheint eine Schwäche für die PROKYON-Crew zu haben. Das hat er schon bewiesen, als er damals bei dem Prozess Ihre Verteidigung führte, und nun erneut. Was sagen Sie dazu, Taff?«

      »Vorerst gar nichts«, murmelte der Commander kopfschüttelnd. »Dieser Gedanke erscheint mir so absurd, dass sich mein Inneres sträubt, ihn irgendwie zu akzeptieren. Dorit, sei so nett und schenke mir nochmal ein. Vielleicht hilft mir der Alkohol dabei.«

      »Die Angelegenheit hat bereits ihre Wellen geschlagen«, sagte Alexa van Grooten. »Alle diesbezüglichen Vorschläge TACs werden natürlich publiziert, um der Bevölkerung bei der Meinungsbildung zu helfen. Drei Institute führen laufend Umfragen durch, um die Reaktion zu testen, und sie war gerade in Ihrem Fall ausgesprochen positiv. Im Durchschnitt waren es 63 Prozent der befragten Personen, die im Sinne des Computers votierten!«

      Taff setzte sein Glas ab und sah auf.

      »Ja, wenn das so ist ...«, meinte er gedehnt. »Unter diesen Umständen erscheinen mir die Dinge natürlich in einem anderen, besseren Licht. Ich hätte bei der Wahl voraussichtlich Milliarden von Menschen auf meiner Seite, und das ist ein verlockender Gedanke. Verehrte Anwesende, Sie sehen mich durchaus nicht mehr abgeneigt, für diesen hohen Posten zu kandidieren!«

      Mitani N'Kasaa lachte leise auf.

      »Bist du dir auch klar darüber, was das im Endeffekt bedeuten würde, Freund meines Herzens? Heute bist du Oberst, einer von vielen, wenn auch in mancher Hinsicht bevorzugt, und

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