Die Praktikantin und 12 andere heiße Erzählungen. Lisa Vild

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Die Praktikantin und 12 andere heiße Erzählungen - Lisa Vild LUST

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oder sie nur hatte küssen wollen, hatte sie sich schnell losgemacht und Kopfschmerzen oder Müdigkeit vorgeschoben. Sex bedeutet ihr nichts – das macht man bei besonderen Anlässen und Geburtstagen, weil es von einem erwartet wird; es ist eine nervige Pflichtübung.

      Sie schüttelt den Kopf, als ob sie damit das stechende Gefühl in Augen und Hals abschütteln könnte. Es wäre leichtverdientes Geld. Sie würde sich daran gewöhnen, und niemand müsste je erfahren, wie sie an der Suche nach einem Sommerjob gescheitert ist, oder wie ihr weniges Gespartes für wilde Studentenfeten und unzählige Kaffees in der Uni-Cafeteria draufgegangen ist. Sie würde innerhalb von einer Woche einen Monatslohn reinkriegen und ihre Eltern bräuchten keine Schecks oder beunruhigte SMS zu schicken. Sie ist eine einigermaßen erwachsene, starke und selbstständige Frau und sie will, dass alle sehen – oder jedenfalls glauben –, dass sie auf eigenen Beinen stehen kann. Deswegen beschließt sie, der Sache eine Chance zu geben. Sie klickt auf den Link und legt ein Profil an, während die Nacht hinter dem ungeputzten Fenster hereinbricht.

      Das erste Mal ist gruselig. Es fühlt sich total falsch an; es ist falsch. Als sie sich am Morgen anzog, hatte sie keinen Gedanken daran verschwendet, dass die ganze Welt ihr zusehen würde, wenn sie sich am gleichen Abend wieder auszog. Sie hatte eine enge, schwarze Jeans an und ein zerschlissenes T-Shirt mit dem ein oder anderen Fettfleck von einem wenig nahrhaften Essen, das sie sich mal reingeschlungen hatte. Die Kleider schmiegen sich an ihren schlanken Körper und heben ihre breiten Hüften hervor. Ihre Brüste sind zu klein, als dass ein BH notwendig wäre, weswegen unterm T-Shirt zwei helle Brustwarzen durchscheinen, die ständig hart werden, wenn der Stoff an ihrer sommersprossigen Haut reibt.

      Den Vormittag hatte sich in der Stadt auf der Jagd nach einer Maske verbracht, mit der sie ihr Gesicht bedecken könnte. Sie hatte gelesen, dass viele Mädchen ihre Gesichter bedeckten, um nicht wiedererkannt zu werden. Ella fand, dass es am allerwichtigsten wäre, ihre Identität geheim zu halten. In der kleinen Studentenstadt verbreiteten sich Gerüchte sehr schnell, und man stelle sich vor, wenn dieses Gerücht ihre Freunde oder Familie erreichen würde! Nach mehreren Stunden intensiver Suche fand sie eine schwarze Maske aus Hartpappe, die eine Katze darstellte. Die Maske bedeckt das halbe Gesicht, vom Scheitel bis zur Nase, mit Löchern für die Augen und Nasenlöcher. Ihre Lippen und das spitze Kinn liegen frei. So ist es perfekt. Der Mann an der Kasse lächelte ihr zu und fragte, ob sie auf eine Maskenparty ginge. Sie nickte eilig, und mit glühenden Wangen und gesenktem Blick verließ sie schnell das Geschäft.

      Als sie am Abend ihren Computer hochfährt und die Jalousien herunter, tut sie das mit angehaltenem Atem. Tausende beunruhigende Gedanken gehen ihr durch den Kopf, aber sie macht sich klar, dass sie die Kontrolle hat. Jedenfalls möchte sie das glauben. Sie muss nur den Laptop starten, sich einloggen und die Live-Übertragung beginnen. Den Rest würde sie mit der Zeit herausfinden. Sie denkt daran, was sie vielleicht wird tun müssen, und ihr Magen krampft sich zusammen. Was ist, wenn sie das nicht hinbekommt? Dann hast du es wenigstens versucht, denkt sie leise für sich. Sie holt tief Luft und klickt auf den Knopf.

      Sie sieht, wie immer mehr ihre Live-Webcam-Show angucken. Der Gedanke, dass da auf der anderen Seite jemand sitzt und genau sie anguckt, lässt sie unwillkürlich erschaudern. Sie hat ihren Laptop auf einen Stuhl am Fußende ihres Bettes gestellt. Sie selbst sitzt auf ihren Knien im Bett und sieht das Bild von sich selbst. Es ist die gleiche alte Ella, aber andererseits auch nicht. Die Kleider sind dieselben und der Körper ist derselbe, aber die langen, roten Haare, die sonst platt und unfrisiert herunterhängen, sind in einen strammen Pferdeschwanz frisiert. Das sommersprossige Gesicht wird von der schwarzen Katzenmaske verdeckt und ihr Mund formt ein nervöses Lächeln. Die Kommentare über ihren angeblich süßen, hübschen und sexy Körper kommen mit der gleichen Schnelligkeit rein wie die Aufforderungen. Ein Mann bittet sie, sich auf alle Viere zu stellen. Sie liest die Kommentare und sie hält die Luft an, während sie tut, worum man sie bittet. Etwas verlegen steht sie auf allen Vieren in ihrem Bett und dann macht der Computer pling und eine Gutschrift von 300 Kronen, die von BigGuy85 auf ihr Paypal-Konto eingehen, ploppt auf. Die Gutschrift wird gefolgt von der Mitteilung braves Mädchen im Chat. In wenigen Sekunden hat sie das Geld von zwei Stunden Arbeit verdient und vor ihrem inneren Auge sieht sie, wie sie am nächsten Tag mit ihren Freunden zum Mittagessen ausgehen kann. Das hier ist gar nicht so schlimm, denkt sie. Und nur, um es mal auszutesten, hebt sie die eine Hand und leckt die Oberseite, wie eine Katze, die sich gerade wäscht. Sie kichert etwas und denkt daran, wie albern das ist. Ich mag dein Lachen, Kätzchen schreibt jemand im Chat und sie erstarrt, als sie erkennt, dass sie sie sehen und hören können.

      MmeDarkness schreibt Zieh deine enge Jeans aus, meine Freundin, die sieht unbequem aus. Ella nickt schweigend und knöpft die Jeans auf. Sie zieht sie langsam über ihren festen Hintern, und während sie das tut, fühlt es sich an, als ob die ganze Welt den Atem anhält. Sie fühlt sich jenseits der Realität. Es ist alles so neu, so fremd. Trotzdem merkt sie, dass sie eine Art Gier und Neugier verspürt. Mit jedem Pling vom Laptop, das eine neue Gutschrift ankündigt, wird sie entspannter. Sie kann das hier schaffen. Bisher ist es überhaupt nicht, wie sie es erwartet hatte. All die positiven Kommentare über ihren Körper bringen das sonst so niedrige Selbstwertgefühl zum Tanzen. Das nervöse Lächeln wird immer mehr zu einem großen, echten Lächeln.

      Ella sitzt mit ihrer schwarzen Baumwollunterhose da und fragt sich, was sie als nächstes tun soll. Was ist der nächste Schritt? Sie denkt darüber nach, ob sie selbst die Initiative ergreifen oder auf eine Aufforderung warten soll. Sie kann es selbst kaum glauben, als sie sich sagen hört: „Für 500 Kronen ziehe ich mir auch das T-Shirt aus“. Nur Sekunden später übertragen eine Frau und zwei Männer jeweils 500 Kronen auf ihr Paypal-Konto. „Oha“, sagt Ella laut zu sich. Soll sie nun auch ihr Höschen ausziehen? Die Zahl der Zuschauer steigt weiter. Jemand schreibt Zieh jetzt das Hemd aus und streichel dich für mich. Ella zieht sich das T-Shirt über den Kopf und lässt es auf den Boden fallen, während sie ihre Katzenmaske zurechtrückt. Das Höschen behält sie an. Sie fühlt sich noch nicht bereit, es auszuziehen. Ihre helle, sommersprossige Haut zieht sich in dem kühlen Raum zusammen und ihre Brustwarzen werden hart. Ihre Hände zittern leicht, als sie sie um ihre kleinen, festen Brüste legt. Mit zarten Bewegungen beginnt sie sie zu massieren. In den Handflächen fühlt sie die Härte ihrer Brustwarzen und die Reibung macht etwas mit ihr. Sie fühlt tief da unten in sich drin etwas pulsieren. Sie hat sich noch nie vorher so angefasst.

      Das Pling des Computers ertönt häufig mit der Info über mehr kleine Gutschriften, die erfolgen, weil ihre Hände die Brüste verlassen haben und nun über den Bauch wandern. Ihre Hände auf der Gänsehaut senden hitzige Schauerwellen, die von ihrem Geschlecht ausstrahlen. Ihr Atem wird abgehackter und gieriger. Das hier ist so falsch, denkt sie, während ihre Finger ihre Haut erforschen, so falsch, aber so schön. Einen Augenblick lang vergisst sie ganz, dass Hunderte Augen auf ihr ruhen. Alles, was auf der Welt noch übrig ist, ist das Geräusch ihres abgehackten, keuchenden Atems und das Gefühl der Finger, die auf dem Weg nach unten zu ihrem Höschen sind. Nur in der Dusche hat sie sich bisher da unten berührt, und auch dann nur, um sich einzuseifen und zu säubern. Das hier ist vollkommen anders. Durch das Höschen spürt sie, wie nass sie ist. Das ist eine andere Nässe als unter der Dusche, als vom Wasser. Eine Nässe, die sie mit ihrem ehemaligen Freund nie erlebt hat. Sie öffnet die Augen, sieht, dass sich der Chat mit diversen Kommentaren gefüllt hat, und beißt sich auf die Lippe, um ein Lächeln zu unterdrücken. Mit dem Zeigefinger knetet sie den nassen Baumwollstoff langsam vor und zurück. Das Höschen klebt an der Haut. DaddyDom schreibt Zieh dir sofort das Höschen aus und diesmal zögert Ella nicht mehr. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist sie richtig geil und diese neu entdeckte Lust, die jahrelang unterdrückt war, hat ihre Hemmungen aufgelöst. Vor Hunderten Augen spreizt sie ihre langen Beine und lässt alle zusehen, als sie ihren Körper Stück für Stück übernimmt.

      Nach einer halben Stunde denkt sie matt, dass sie für diesen Abend Schluss machen sollte, als jemand anonym im Chat schreibt Ich will dich mit einem Dildo ficken sehen. Ella holt tief Luft. Was zum Teufel schreiben die Leute alles? Ihre Wangen werden heiß und zum ersten Mal an diesem Abend ist sie verlegen.

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