Lesbische Träume und 11 andere erotische Novellen. Sarah Skov
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Andrea Hansen, Beatrice Nielsen, Lea Lind, Olrik, Sarah Skov
Lesbische Träume und 11 andere erotische Novellen
Lust
11 andere Lesbische Träume und erotische Novellen ÜbersetztRebecca Jacobi
1. Ebook-Auflage, 2019
Format: EPUB 2.0
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Brunch und Multiorgasmen
Rina steigt aus der Duschkabine und wickelt sich ein Handtuch um den Kopf. Sie hinterlässt nasse Fußabdrücke, als sie durch die Wohnung ins Schlafzimmer geht. Dort findet sie ein zweites Handtuch und trocknet ihren Körper. Zuerst die Arme, dann den Nacken und das Schlüsselbein, die Brüste, Bauch, Rücken und schließlich die Beine. Das Handtuch kratzt angenehm auf der Haut. Abschließend schmiert sie sich mit Körperöl ein. Sie wartet, bis es ordentlich eingezogen ist, ehe sie sich anzieht. Währenddessen stellt sie den Ofen an und beginnt den Tisch zu decken. Sie richtet Früchte in einer Schale an, stellt bunte Blumen in Vasen, sodass diese das ganze Wohnzimmer schmücken. In einer halben Stunde kommen ihre Gäste. Auf Anregen eines Kumpels hat sie drei Frauen, die sie flüchtig kennt, auf einen Brunch der etwas anderen Art eingeladen. Sie freut sich. Sie haben sich noch nie in Wirklichkeit getroffen, nur online.
Als sie eines Abends mit ihrem Kumpel etwas trinken gewesen war, kamen sie auf Pornos zu sprechen. Rina arbeitet in der Branche, darüber zu sprechen ist also keine Seltenheit. Nachdem ihr Kumpel eine Menge unterschiedlicher Filme gesehen hatte, war ihm eine Frage in den Sinn gekommen.
„Viele meiner Freundinnen haben zugegeben, dass sie manchmal einen Orgasmus faken“, hatte er gesagt. „Nicht, dass ich damit ein Problem hätte, aber ich will natürlich schon sichergehen, dass meine Partnerinnen tatsächlich kommen und sich am besten auch an die Orgasmen erinnern, die ihnen gebe“, fuhr er fort, während Rina nickte und auf seine Frage wartete.
„Und in Pornos sieht es so aus, als wären Frauen in der Lage, zwei oder dreimal am Stück zu kommen! Ja, also, sind Multiorgasmen nun gefälscht oder echt? Und, vielleicht noch viel wichtiger, wie kann ich sie auslösen?“
Rina hatte ein wenig über seine Frage gelacht, ihm dann von ihrer Arbeit und ihren eigenen Orgasmen erzählt, aber keine endgültige Antwort geben können. Um seine Frage aussagekräftiger beantworten zu können, war ihr eine Idee gekommen. Sie wollte ein paar Frauen einladen, um mit ihnen über Multiorgasmen zu diskutieren.
Rina schafft es gerade rechtzeitig, sich anzuziehen und den Tisch fertig zu decken, bevor die erste Frau an der Tür klingelt. Rina lässt sie herein, aber sie können sich kaum richtig begrüßen, ehe es zum zweiten Mal klingelt und die anderen beiden Gäste ankommen. Sie schenkt ihnen ein Lächeln und bittet sie, sich an den Tisch im Wohnzimmer zu setzen. Das Sonnenlicht fällt durch das Fenster auf den reich gedeckten Esstisch. Der Duft der schönen, überall verteilten Blumen liefert sich ein Wettrennen mit Rinas frischgebackenen Brötchen. Es gibt große Kannen mit Orangensaft, Kaffee, warmer Milch und eiskaltem Wasser. Hellblaue und orangefarbene Schüsseln sind gefüllt mit knusprigen Croissants, geröstetem Brot, saftigen Äpfeln und knackigen Birnen. Es besteht eine große Auswahl an Brotbelag, wie Käse, Blaubeermarmelade und Wurst. Auf kleinen, schimmernden Silberplatten hat Rina zwischen sämtlichen Leckereien Vibratoren in allen Formen und Farben angerichtet. Die vier Frauen können sich an allem bedienen.
Die Stimmung ist gut, allen liegt ein schiefes, leicht dämliches Grinsen auf den Lippen, während sie essen und über gemeinsame Bekannte plaudern. Eine der vier Frauen greift nach einem lila, blätterförmigen Vibrator, schaltet ihn ein und presst ihn einen Augenblick sanft an ihre Handfläche. Dann legt sie ihn zurück auf die Platte, und alle brechen in Gelächter aus.
Sie treffen sich heute zum ersten Mal auf dieser Seite des Bildschirms, alles andere hat sich bisher nur via Mail und YouTube abgespielt. Deshalb stellen sie sich einander nun formell vor. Rina beginnt.
„Ich heiße Rina, wie ihr ja wisst. Erst einmal Danke, dass ihr heute dabei seid. Ich freue mich“, sagt sie, ehe sie fortfährt. „Ich bin Schauspielerin und habe eine Menge Sex.“ Sie lächelt breit, die anderen Frauen lachen und lächeln zurück. Rina lässt die Finger durch ihr schwarzes Haar gleiten, zieht ihre Seidenbluse wieder über die Schulter und gibt das Wort an ihre Sitznachbarin. Luna hat eine tiefe Stimme und stellt sich mit spanischem Akzent vor:
„Ich heiße Luna und bin Pornodarstellerin. Ich ficke einfach gern“, sagt sie schulternzuckend und setzt ein schiefes Lächeln auf, als wäre das hier das Normalste der Welt. Luna ist schlank, schön und strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Sie ist es gewohnt, dass alle Blicke auf ihr liegen, ist aber fertig mit ihrer Vorstellung und schaut zu der Frau zu ihrer Linken, um ihr zu verdeutlichen, dass sie an der Reihe ist.
„Ich heiße Florence“, sagt diese und rollt die Ärmel ihres Shirts etwas herunter. Trotz der Sonne ist es kühl im Raum. „Ich bin in einem YouTube-Forum aktiv, wo wir uns über Sex unterhalten“, schließt sie, bevor sie das Wort an Reed übergibt, die aus dem gleichen Forum kommt.
„Ich kenne Florence ein bisschen“, sagt Reed. „In dem Forum geht es um Körperakzeptanz und Sex. Wir lieben Sex“, fährt sie fort und wackelt mit den Brüsten, sodass sie von Seite zu Seite schlackern. Sie trägt keinen BH. Der dünne Stoff entblößt die Konturen der Brüste und die dunkle Farbe der Brustwarzen. Das lässt alle am Tisch in ausgelassenes Gelächter ausbrechen. Florence reicht die Kaffeekanne über den Tisch, und Reed nimmt sie entgegen, während sie Luna fragt, ob sie sich daran erinnern kann, wie sie das erste Mal onaniert hat. Luna denkt einen Augenblick nach.
„Ich glaube, ich war ungefähr sechs Jahre alt“, erzählt sie strahlend.
„Das war ich auch!“, ruft Rina begeistert. „Es war reine Neugier.“
„Eindeutig, es hatte nicht unbedingt etwas mit Sex zu tun“, antwortet Luna, und alle Anwesenden sind sich einig.
„Man ist einfach neugierig, möchte seinem eigenen Körper und dessen Funktionen auf den Grund gehen. Und irgendwo gab es diesen Knopf, auf den man drücken konnte, um etwas unglaublich Tolles auszulösen“, sagt sie.
„Ich erinnere mich ganz deutlich an mein erstes Gefühl eines Orgasmus“, fährt Rina lebhaft fort. „In einem Traum. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was Sex war, aber trotzdem bin ich im Traum darauf gekommen. Ich habe onaniert, ohne zu wissen, was das war.“ Die anderen nicken. Sie erkennen die Erfahrung wieder.
„Ja, ich habe auf jeden Fall auch an mir herumgespielt“, sagt Reed. „Ich habe mir ein Zimmer mit meiner Schwester geteilt und erinnere mich, dass ich, als ich in das Alter kam und mich ständig anfasste, genau wusste, wie falsch das ist. Meine Schwester lag schließlich da. Aber es fühlte sich wirklich gut an. Und sobald ich mein eigenes Zimmer bekam, dachte ich nur Aaaah!“, erzählt sie, und alle lachen.
„Was ist mit eurem ersten Orgasmus, könnt ihr euch daran erinnern?“, will Reed wissen.
„Ich weiß noch, dass ich manchmal lange badete, mich dabei anfasste und vom Duschkopf Gebrauch machte“, sagt Luna und wird von den anderen unterbrochen, die im Chor in ein „Aah, ja, der Duschkopf“ ausbrechen, bevor sie weitererzählt.
„Meiner Mutter gingen die langen Bäder