Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Paket

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noch so attraktiv sein und die Erbin eines Millionenvermögens, Stefan wollte weder sie noch das Geld. Letzteres hatte er ohnehin selbst, und die Frau, die er einmal heiraten würde, wollte er sich allein aussuchen.

      Wäre da nicht das große Problem, das Geld hieß!

      Seit sein Vater ihm von dem Kredit Schönauers erzählt hatte, grübelte Stefan darüber nach, wieso es so weit hatte kommen können. Immer wieder ärgerte er sich darüber, sich so wenig um diese Dinge gekümmert zu haben. Aber das würde er ändern, nahm er sich vor. Einmal abgesehen von dem Problem mit der Hochzeit, die finanziellen Dinge mußten sich doch regeln lassen. Immerhin stand die Firma Kreuzer in dem Ruf, ein solides Unternehmen zu sein. Jede Bank, besonders die, mit der sie seit Jahrzehnten zusammenarbeiteten, würde ihnen einen größeren Kreditrahmen einräumen.

      Warum um alles in der Welt hatte sich sein Vater nur mit diesem Schönauer eingelassen?

      Je mehr er darüber nachdachte, um so klarer wurde Stefan, daß er, um Antwort auf alle seine Fragen zu bekommen, mit seinem Vater reden mußte. Er wollte mehr Einblick in die internen Dinge der Firma nehmen und selbst Entscheidungen treffen. Aber solche, die nicht den Fortbestand des Familienunternehmens gefährdeten.

      Seufzend trank er seinen Kaffee aus, zahlte und verließ den Garten. Nach ihm drängten schon die nächsten Gäste an den freigewordenen Tisch. Stefan stand einen Moment lang auf der Straße, schaute zu der Kirche hinüber und ging dann langsam zur Pension zurück. Sicher würde er sich bei Gelegenheit das Gotteshaus einmal ansehen. Aber jetzt mußte er erst einmal überlegen, mit welchen Argumenten er seinen Vater davon abbringen konnte, auf dieser unsinnigen Hochzeit zu bestehen.

      Als er durch die Pforte trat und um das Haus herumging, sah er sie im Garten sitzen. Sein Herz klopfte schneller, und sein Mund wurde ganz trocken.

      »Ach, Herr Kreuzer«, sagte Marion Trenker, die mit der Unbekannten am Tisch saß, »möchten Sie vielleicht auch einen Kaffee mittrinken?«

      Er nickte automatisch, auch wenn er gerade erst welchen getrunken hatte.

      Diese Gelegenheit, die Bekanntschaft der Zimmernachbarin zu machen, würde er sich gewiß nicht entgehen lassen!

      »Darf ich bekannt machen«, bemerkte die Wirtin, »Herr Kreuzer. Er wohnt in der Zwölf.«

      Sie deutete auf die junge Frau.

      »Das ist Frau Kramer«, stellte sie sie ihm vor.

      »Zimmer Nummer elf.« Er nickte schmunzelnd. »Wir sind uns vorhin begegnet. Entschuldigen Sie noch einmal meine Ungeschicklichkeit.«

      Johanna lächelte. Als sie ihn um die Ecke hatte kommen sehen, schoß es ihr wie ein heißer Blutstrom direkt zum Herzen. Doch sie rief sich gleich wieder zur Ordnung.

      Kein Flirt!

      Marion war hineingegangen, um eine Tasse zu holen. Stefan setzte sich Johanna gegenüber.

      »Haben Sie sich ein wenig umgesehen?« erkundigte sie sich.

      Er nickte.

      »Ja, es ist nett hier, nicht wahr?«

      »Besonders die Kirche«, erwiderte die Sekretärin. »Die sollten Sie sich unbedingt anschauen. Ich bin ganz begeistert.«

      Stefan sah sie einen Moment an, dann lächelte er.

      »Würden Sie mir die Kirche zeigen?« fragte er dann.

      »Ich…?« entgegnete Johanna und spürte ein seltsames flaues Gefühl im Magen. »Ja, gern.«

      »Fein«, freute sich Stefan und strahlte sie an.

      *

      Die junge Frau wand sich aus den Armen des jungen Mannes, die sie umschlungen hielten.

      »Was ist?« fragte Martin Herweg irritiert.

      Silvia Schönauer zuckte die Schultern.

      »Nichts«, antwortete sie.

      »Komm, mach mir nichts vor.« Er schüttelte den Kopf und sah sie durchdringend an. »Du hast doch was. Ich merke es schon die ganze Zeit. Was ist los?«

      Die junge Frau richtete sich seufzend auf und griff nach dem Weinglas, das auf dem Wohnzimmertisch stand. Sie trank einen Schluck und stellte das Glas zurück.

      Martin, in dessen Wohnung sie sich befanden, strich ihr über den Arm. Es war halbdunkel in dem Raum, aus der Anlage erklang leise Musik, neben der Weinflasche und den Gläsern stand eine Silberplatte auf dem Tisch, auf der Käsehäppchen angerichtet waren.

      »Willst du es mir nicht sagen?« hakte er nach. »Ich sehe dir doch an, daß etwas nicht in Ordnung ist.«

      Sie drehte den Kopf zu ihm und sah ihn mit ihren blauen Augen an.

      »Du hast recht«, nickte Silvia. »Ich hatte heute mittag einen heftigen Streit mit Vater.«

      »Und worum ging es dabei?« wollte er wissen.

      Sie seufzte erneut und kuschelte sich wieder in seine Arme.

      »Um eine völlig blödsinnige Idee, die er hat«, sagte sie. »Weißt du, was mein Vater von mir verlangt? Ich soll Stefan Kreuzer heiraten.«

      Martin Herweg ruckte hoch.

      »Was?« rief er völlig konsterniert.

      »Du hast richtig gehört«, fuhr Silvia fort und erzählte, wie ihr Vater sie mittags in sein Büro gerufen hatte.

      *

      »Eigentlich wollte ich schon heute morgen mit dir darüber sprechen«, begann der Chef eines Unternehmens, das im Jahr mehrere Millionen Euro umsetzte.

      Harald Schönauer saß hinter seinem Schreibtisch in dem elegant eingerichteten Büro. Es lag im achten Stock eines Hochhauses, und die Firma hatte gleich die ganze Ebene angemietet. Zwölf Angestellte sorgten dafür, daß der Handel mit den billigen Kugelschreibern, Füllfederhaltern und Buntstiften funktionierte. Schönauer war nicht der erste, der auf die Idee gekommen war, im Ausland produzieren zu lassen, aber er verdiente mehr damit als andere Unternehmen. Seine Ware kostete im Vergleich zu anderen Gütern einen lächerlichen Preis. Er war so gering, daß die Stifte, selbst wenn sie unter einem Euro kosteten, immer noch einen Gewinn von dreihundert Prozent einbrachten.

      »Was ist denn los?« erkundigte sich Silvia.

      Sie war eine attraktive Frau mit einer Figur, die Männer zum Träumen brachte. Ihr langes Haar fiel sanft auf die Schultern, die dunklen Augen zogen die Blicke anderer magisch an.

      »Setz dich erstmal«, verlangte ihr Vater und deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. »Möchtest du einen Kaffee?«

      Die Tochter schüttelte den Kopf.

      »Danke. Ich habe vorhin in der Besprechung schon welchen getrunken. Also, schieß los.«

      »Du kennst doch Stefan Kreuzer?« begann Schönauer.

      »Ja«, bestätigte Silvia.

      »Wie

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