Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Paket

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      Zuerst hatte sie zum Pfarrhaus gehen wollen, doch dann hatte sie die Kirche betreten, um sich daran zu erinnern, wie Georg und sie hier gewesen waren. Ein Moment, der sie damals überwältigt hatte und es auch heute wieder tat.

      Außer ihr waren noch ein paar andere Besucher da. Sie standen einzeln oder in Gruppen und unterhielten sich mit gedämpften Stimmen. Andrea schaute, ob sie den Geistlichen irgendwo fand, und verließ das Gotteshaus wieder, als das nicht der Fall war.

      Hoffentlich ist er überhaupt da, dachte sie, während sie die Klingel drückte.

      Eine Frau öffnete, und Andrea erinnerte sich, daß es die Haushälterin war.

      »Grüß Gott, Frau Tappert«, sagte sie. »Ich würd’ gern’ den Herrn Pfarrer sprechen.«

      »Ja, bitt’ schön, treten S’ ein«, nickte Sophie Tappert. »Hochwürden ist im Arbeitszimmer. Ich bin sicher, daß er einen Moment Zeit hat, Frau…«

      »Hofmann.«

      Die Haushälterin klopfte an die Tür des Arbeitszimmers und öffnete sie.

      »Besuch, Hochwürden«, sagte sie. »Frau Hofmann.«

      Sebastian stand von seinem Schreibtisch auf und kam an die Tür.

      »Grüß Gott, Frau Hofmann«, nickte er der Besucherin freundlich zu. »Kommen S’ herein. Was kann ich für Sie tun.«

      Er bot ihr einen Platz an und grübelte währenddessen, woher ihm die Frau so bekannt vorkam. Der Bergpfarrer hatte ein untrügliches Personengedächtnis und vergaß kaum ein Gesicht, das er mal gesehen hatte.

      Und dann fiel es ihm ein.

      »Andrea Hofmann, net wahr?«

      Die Sekretärin nickte überrascht.

      »Sie erinnern sich an mich?«

      »Freilich, das muß jetzt etwa drei Jahre her sein«, erwiderte Sebastian. »Sie waren auf Urlaub hier und haben dabei den Georg Mäder kennengelernt.«

      Er lächelte.

      »Und Sie waren sehr verliebt damals«, setzte er hinzu.

      Andrea lächelte ebenfalls. »Ja, das waren wir«, erwiderte sie. »Leider hat’s net lang’ gehalten.«

      Der Geistliche hatte sich wieder hinter seinen Schreibtisch gesetzt.

      »Dabei hatte ich den Eindruck, daß es für immer wär’…«

      »Manchmal gibt es im Leben Umstände, die verhindern, daß alles so verläuft, wie man es sich vorstellt.«

      »Da haben S’ recht, Andrea«, nickte Sebastian. »Wollen S’ mir erzählen, was geschehen ist?«

      »Darum bin ich hergekommen«, antwortete sie. »Und um Sie um Hilfe zu bitten. Ich war heut’ morgen auf dem Hof, der Georg war net zu Haus’, aber ich hab’ mit der Liesl gesprochen…«

      »Am besten erzählen S’ von Anfang an«, schlug der gute Hirte von St. Johann vor. »Aber möchten S’ vorher vielleicht was zu trinken? Kaffee oder Saft?«

      »Ein Glas Saft wär’ schön.«

      »Einen Moment«, sagte Sebastian und ging in die Küche.

      Seine Haushälterin sah ihn fragend an.

      »Kaffee oder was Kaltes?«

      »Apfelsaft hätten wir gern’, Frau Tappert.«

      Sie nickte und holte eine Karaffe aus dem Kühlschrank.

      »Können Sie Gedanken lesen?« fragte Sebastian schmunzelnd.

      »Dann hätt’ ich net zu fragen brauchen«, erwiderte Sophie Tappert und reichte ihm noch zwei Gläser. »Außerdem glaub’ ich net an Gedankenleserei und diesen Humbug.«

      Sebastian bedankte sich und kehrte ins Arbeitszimmer zurück. Andrea Hofmann saß immer noch auf ihrem Platz und schaute gedankenverloren aus dem Fenster.

      »Lassen S’ sich schmecken«, sagte der Geistliche, nachdem er eingeschenkt hatte.

      Die junge Frau nahm einen Schluck.

      »Köstlich!« bemerkte sie.

      »Den macht die Frau Tappert selbst«, erklärte Sebastian. »Wir haben viele, alte Apfelbäume im Pfarrgarten.«

      Er lehnte sich zurück und schaute die Besucherin auffordern an.

      »Jetzt erzählen S’ aber erst einmal.«

      Das tat Andrea. Sie sprach davon, wie es damals mit ihr und Georg Mäder angefangen hatte, von den schönen Wochen, die sie zusammen erlebten, von dem schweren Abschied und dem Versprechen, wiederzukommen.

      Sie erzählte von der Krankheit ihrer Mutter, von dem Brief, die sie Georg schrieb, und den er unbeantwortet ließ, und kam schließlich auf den Besuch heute morgen zu sprechen, der so niederschmetternd für sie gewesen war.

      Der Bergpfarrer hörte zu, ohne sie zu unterbrechen. Nur hin und wieder nickte er verständnisvoll.

      »Tja, das ist schon seltsam«, sagte er dann, nachdem Andrea geendet hatte, »man müßt eigentlich denken, daß der Georg Sie genauso vermißt hat wie Sie ihn. Aber statt dessen beantwortet er den Brief net, und wie Sie heut’ erfahren haben, spricht er net einmal mehr von Ihnen.«

      »Was schließen Sie daraus?« fragte sie. »Das kann doch nur bedeuten, daß er nie wirklich Kontakt mehr zu mir haben wollte, nachdem ich abgereist war.«

      Sebastian Trenker schüttelte den Kopf.

      »Da wär’ ich net so sicher«, widersprach er. »Ich kenn’ den Georg. Wenn er einem Madl sagt, daß er es liebt, dann meint er es auch so. Es muß ja einen Grund geben, warum er immer noch net verheiratet ist, und ich vermute, daß Sie dieser Grund sind.«

      »Ich?« fragte Andrea ungläubig.

      »Ja«, nickte der Bergpfarrer. »Und ich bin fast sicher, daß seine Haltung etwas mit dem Brief zu tun hat. Sind Sie sicher, daß er ihn überhaupt erhalten hat?«

      Die Sekretärin war überrascht. An diese Möglichkeit hatte sie überhaupt noch nicht gedacht.

      Was, wenn ihr Brief wirklich niemals bei ihm angekommen war?

      »Nein«, antwortete sie auf die Frage des Geistlichen, »sicher bin ich net. Wie auch? Ich bin einfach davon ausgegangen, daß ihn der Brief erreicht, und Georg ihn auch gelesen hat.«

      »Am besten wird’s sein, ich statte ihm mal einen Besuch ab«, schlug Sebastian vor. »Mal sehen, wie er dazu steht, wenn ich ihn frag’. Eine Antwort wird er mir gewiß geben. Allerdings werd’ ich besser net gleich mit der Tür ins Haus fallen und mich erst einmal vorsichtig an die ganze Sache heranpirschen…«

      Andrea atmete erleichtert auf.

      »Vielen

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