Wyatt Earp Box 15 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Box 15 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Box

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Doc irrt sich. Ich bin gar nicht dabei gewesen. Ich doch nicht! Abbot war dabei und Duncer…, aber ich war nicht der dritte Mann! Meine Frau kann bezeugen, daß ich das Haus in der letzten Woche überhaupt nicht verlassen habe!«

      Auch Abbot spürte, daß seine Knie weich geworden waren. Vielleicht hätte er sich nicht so schnell niederzwingen lassen, wenn nicht ausgerechnet das eingetroffen wäre, was er auf dem Ritt nach Santa Fé befürchtet hatte.

      Wenn er irgend etwas und irgendwen auf dieser Welt fürchtete, dann waren es die Earps. Er hatte genug von ihnen gehört, um zu wissen, wie eisenhart sie waren. Und dann hatte er Morgan in der Stadt mehrmals in Aktion gesehen. Wenn er dann bedachte, daß der große Earp, dieser Wyatt Earp da war, dann vermochte er überhaupt nicht weiterzudenken.

      Wyatt übersah Prestly.

      »Abbot, Sie haben gehört, daß Sie des Mordes an der Saloonerin Jenny Black beschuldigt worden sind!«

      Der Verbrecher stieß röhrend hervor:

      »Das ist eine Lüge, Marshal! Jack hat geschossen. Ich habe mich mit dem Neger geschlagen. Der schwarze Bursche wird es bezeugen!«

      Holliday zog die Brauen zusammen.

      »Er hat gesagt, daß du geschossen hast!«

      Abbot schüttelte verzweifelt den Kopf.

      »Nein, nein, nein! Ich schwöre es!«

      »Banditenschwüre!« sagte der Spieler verächtlich.

      Prestly war grau geworden; er hatte seine schleimige, ölige Art völlig verloren.

      Oben im Haus jammerte seine Frau.

      Sie bangten plötzlich beide um ihr Leben.

      Wyatt blickte Abbot aus harten Augen an.

      »Gehen Sie da hinüber an die Wand, Abbot!«

      Der Verbrecher begann so stark zu zittern, daß seine Zähne laut aufeinanderschlugen.

      »Marshal…, ich… kann doch nicht etwas sagen, das ich tatsächlich nicht weiß. Ich… bin mit ihm und dem anderen…«

      »Dreckskerl!« schrie Prestly. »Sag ihm, daß ich es nicht wahr. Ich habe dich aufgenommen hier, obgleich ich schon am Abend hörte, was du getan hast!«

      Dieser Henry Jerome, Sohn eines französischen Abenteurers, der in den fünfziger Jahren einen amerikanischen Namen angenommen hatte, weil er drüben in Texas steckbrieflich wegen Falschspiels gesucht wurde, hatte die Unverschämtheit, jetzt noch, in Anbetracht der beiderseitig schlechten Lage, über seinen Partner herzufallen.

      »Ich habe dich bezahlt, Prestly!« rief Abbot in rasendem Zorn. »Meine letzten fünfundzwanzig Dollar habe ich dir gegeben…«

      »Das glaube ich schon«, unterbrach ihn Holliday. »Eilig genug hattest du es ja, zu dem Geld meines Kameraden zu kommen, der oben in San Moris wartete.«

      Abbot ließ den Kopf hängen.

      »Well, ich bin ein Bandit… aber ich habe die Frau nicht niedergeschossen! Marshal!« wandte er sich an den Missourier. »Ich kann mir nicht denken, daß Sie einen Mann wegen eines Mordes richten lassen wollen, den er gar nicht begangen hat.«

      »Richten lassen?«

      »Soll der Doc mich denn nicht niederschießen? Sie haben mich doch hier an die Fenz geschickt…«, stammelte der Mann bebend.

      »Der Doc – ich schätze, daß ihm eine Kugel zu schade ist für so einen Halunken. Und aus meiner Nähe habe ich dich nur geschickt, weil du stinkst!«

      »Ich habe eines seiner Hemden an!« rief Abbot zitternd. »Auch dafür ist er bezahlt worden. Er hat einen meiner beiden Revolver dafür bekommen, für ein lächerliches schäbiges altes Kattunhemd, dieser Strolch.«

      »Und nun denkst du, wenn du den zweiten Revolver noch gehabt hättest«, schleuderte ihm Holliday entgegen, »stündest du jetzt nicht hier?«

      »Ja! Nämlich, als Sie mir den Colt aus der Hand schossen, war ich ja waffenlos.«

      Holliday trat von der Tür weg in den Hof, bis auf fünf Yards an den Banditen heran, hatte plötzlich einen seiner Colts aus dem Halfter gezogen und warf ihn dem Tramp zu.

      »Er ist geladen, Abbot! Sechs Schuß. Sieh nach!«

      Holliday hatte den anderen Revolver nicht etwa in der Hand.

      Ruhig und furchtlos stand er da.

      Abbot hatte den Revolver aufgefangen, ließ die Trommel routieren – und sah plötzlich auf.

      Zu seinem Schrecken entdeckte er in der linken Faust des Missouriers einen großen sechseckigen Buntline-Revolver, dessen Mündung genau auf seine Brust zeigte.

      »Steck den Colt ins Halfter, Abbot!« mahnte ihn der Marshal.

      Der Verbrecher schob den Colt mit verbissenem Gesicht in den Lederschuh. Dann sah er auf.

      Holliday war einige Schritte zu­rückgegangen.

      Genau acht Yard lagen zwischen den beiden Männern.

      Abbot durchmaß die Distanz mit den Augen, und plötzlich sah er in die eisblauen diamantharten Augen des Georgiers.

      Ein kalter Schauer rann über seinen Rücken.

      Damned! Da drüben stand Doc Holliday.

      Der Mann, von dem es hieß, daß er der schnellste Schütze des Westens wäre. Der viele große Gunmen geschlagen hatte und den aus den Stiefeln zu schießen noch keiner geschafft hatte!

      War er, Roy Abbot, denn irrsinnig geworden? Wie konnte er sich eine echte Chance gegen diesen Mann ausrechnen? War er doch tatsächlich nur ein einigermaßen guter Schütze.

      Und der Mann da drüben hatte eine tödlich sichere Hand!

      Aber ging es nicht um sein Leben?

      War es nicht so oder so verwirkt?

      Wenn der Marshal ihm diese Chance einräumte, dann war es eine – gegen den Galgen, der keine bot.

      Trotzdem stieß Abbot durch die Zähne: »Sie werden mich hängen lassen, Marshal!«

      »Der Mörder Jenny Blacks wird hängen!« sagte Wyatt ausweichend.

      »Ich bin nicht ihr Mörder!«

      »Wer ist es denn?«

      »Ich habe doch gesagt, es ist Duncer!«

      »Wo ist Duncer?«

      »Ich weiß es nicht. Ich vermute aber, daß er nach Norden geritten ist, nach Colorado. Da kamen wir auch her…«

      »Und da werdet ihr auch gesucht. Du wirst mir nicht erzählen wollen, daß ausgerechnet ein so gerissener Bursche wie Oregon Jack wieder dahin zurückreiten wird, woher er gekommen ist.«

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