Watch Dogs: Legion – Tag Null. Josh Reynolds
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Читать онлайн книгу Watch Dogs: Legion – Tag Null - Josh Reynolds страница 14
»Das hat Faulkner gesagt, nicht ich.«
Hattersley verzog sein Gesicht. Faulkner war vieles, aber kein Sesselfurzer. »Natürlich hat er das. Der Sarge hat für jeden Anlass einen Spruch, stimmt’s?«
»Wie soll er uns sonst motivieren?«
»Mit Geld«, entgegnete Hattersley. »Wir sind keine Soldaten mehr. Wir sind private Auftragnehmer. Ich brauch keine Reden. Ich brauch Kohle.«
»Dein Wort in Gottes Ohr«, murmelte Danny. Er streckte seine geballte Hand aus und sie stießen ihre Fäuste zusammen. Geld war der Grund, warum er in Uniform geblieben war, nachdem seine Zeit im Irak vorbei gewesen war. Albion brauchte Personal – jeder mit entsprechender Ausbildung bekam einen Vertrag angeboten. Sie brauchten Truppen. Das ließ darauf schließen, dass sie ein großes Eisen im Feuer hatten.
»Aber ich sag dir was … ich hätte nichts dagegen, mir von der leckeren Abgeordneten vorhin ein, zwei Reden anzuhören. Ältere Frauen wie die wissen genau, was sie wollen, wenn du verstehst … Wie hieß die noch mal?«
»Lincoln?«, sagte Danny. »Sarah Lincoln.« Er wusste, dass seine Mutter sie gewählt hatte, auch wenn sie behauptete, es inzwischen zu bereuen. »Die ist echt ein Hingucker.« Er dachte kurz nach. »Aber irgendwie unheimlich. Die sieht aus, als würde sie sich nichts gefallen lassen.«
Hattersley nickte. »Genau mein Typ. Was ist denn eigentlich mit der? Faulkner sah aus, als hätte er auf Glas rumgekaut, als sie mit ihm fertig war.«
Danny zuckte mit den Schultern. »Nur eine Lokalpolitikerin, oder?«
»Also einfach nur eine weitere Zivilistin, die keine Ahnung hat, uns aber in die Pfanne hauen will. Großartig.«
»Keine Ahnung. Sie hat allerdings ein paar gute Argumente, fand ich.« Danny betrachtete sich nicht als besonders politisch interessiert. Für ihn war ein Politiker wie der andere. Manchmal dachte er, dass er der Politik mehr Beachtung schenken sollte, aber wer hatte die Zeit dafür?
»Lass das nicht Faulkner hören. Der reißt dir die Eier ab und hängt sie in seinem Büro auf.« Hattersley machte eine entsprechende Handbewegung. Danny verzog das Gesicht.
»Jaja. Aber sie hat doch recht. Diese Scheiße hier funktioniert einfach nicht.«
»Und was schlagen Sie stattdessen vor, Hayes?«, unterbrach ihn Faulkners Stimme. Danny und Hattersley gingen in Habachtstellung, als Faulkner hinter dem Panzerfahrzeug hervortrat. »Sollen wir vielleicht abstimmen lassen? Uns anhören, was die Anwohner zu sagen haben?«
Danny drehte sich um. »Nein, Sarge. Tut mir leid, Sarge.«
»Was denn? Dass Sie eine Meinung haben?« Faulkner schlenderte vor sie, ein Lächeln in seinem zerfurchten Gesicht, das jedoch seine Augen nicht erreichte. »So ist das mit einfachen Soldaten. Sie motzen und meckern, bis die Befehle kommen. Dann erledigen sie ihren verdammten Job, ob es ihnen gefällt oder nicht.«
»Ja, Sarge«, sagten Danny und Hattersley gleichzeitig. Faulkner starrte sie noch einen Moment lang an, dann wandte er sich dem Tatort zu.
»Wenn die fertig sind, will ich, dass Sie beide nachrücken. Sperren Sie den Bereich ab, damit wir unsere eigenen Leute dazuholen können.« Faulkner kratzte sich am Kinn. »Nicht dass es uns viel bringen wird, aber so lautet nun mal unser Befehl.« Er drehte sich zu Danny um. »Gehen Sie ein Stück mit mir, Junge.«
Danny warf Hattersley einen Blick zu, dann folgte er Faulkner, der auf den Tatort zuschlenderte. Ohne ihn anzusehen, sagte Faulkner: »Das ist Ihr Viertel, oder?«
»Sarge?«
»Sie wurden doch in East London geboren, oder?«
»Ja, Sarge.«
»Bestimmt nett, wieder hier zu sein. Ihre alten Freunde zu sehen. Familie?«
»Meine Mum … ein paar andere.«
»Ihre Schwester?«
Danny zögerte. »Rede nicht oft mit ihr, Sarge.«
Faulkner klopfte ihm auf die Schulter. »Schon gut, Junge, ich mag meine Geschwister auch nicht besonders. Seine Familie kann man sich nicht aussuchen. Seine Loyalitäten aber schon.«
»Ja, Sarge?« Danny hatte es nicht als Frage formulieren wollen, dennoch hatte es so geklungen.
»Arbeiten Sie gern im privaten Sektor, Danny?«
»Mir gefällt’s.«
»Mir auch. Die Bezahlung ist gut. Und sie wird noch viel besser, sobald Nigel Cass die Dinge hier zum Laufen gebracht hat. Sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten.« Faulkner schaute zur Absperrung der Polizei. »Die Kleine steht wohl auf Sie, was?«, murmelte er. »In der Uniform sieht einfach jeder gut aus. Stehen Sie gerade, Danny, mein Junge. Kopf hoch, Schwanz raus.«
Danny blinzelte verwirrt. »Sarge?«
»Nur eine Redewendung«, sagte Faulkner sichtlich amüsiert. Er tippte gegen Dannys Visier. »Teamfeed, wissen Sie noch? Wir sehen, was Sie sehen. Und Sie haben sich die Kleine da hinten ziemlich genau angesehen.« Er drehte sich um. »Tun Sie mir einen Gefallen und baggern Sie sie für mich an, ja?«
Danny starrte ihn an. Faulkners Gutmütigkeit löste sich auf. »Sie haben mich gehört. Quatschen Sie die Schnecke an und seien Sie so charmant, wie Sie können.«
Danny zögerte, aber nur einen Moment lang. Faulkners Geduld hatte ihre Grenzen. Wenn er sagte »Spring!«, sprang man oder verbrachte den restlichen Tag mit Exerzieren – wenn man Glück hatte. Danny nickte und ging auf die Gruppe Polizisten zu. Früher hätte er alles getan, um nicht in die Nähe der Bullen zu kommen. Für freundliche Interaktionen mit der Obrigkeit gehörte er der falschen Hautfarbe und sozialen Schicht an.
Zumindest war es früher so gewesen. Heutzutage hatte er ein gewisses Ansehen. Er war ein harter Kerl, in schwarzem Kampfanzug und Waffe, mit der Macht von Albion im Rücken. In gewisser Hinsicht war das ein gutes Gefühl.
Dennoch sorgte es manchmal dafür, dass er sich unwohl fühlte. Einige der anderen, wie Hattersley, schienen East London als fremden Boden voller Feinde zu betrachten. Sie provozierten Streitereien, schürten Konflikte – und Faulkner bestärkte sie darin. Manchmal fragte sich Danny, ob er Befehle befolgte, die der Rest von ihnen nicht kannte.
Als er sich den Polizisten näherte, schob er all das beiseite. Köpfe drehten sich um, er wurde angestarrt. Es fühlte sich an, als würde er in die Mündung einer Waffe blicken. Danny räusperte sich. »Herrlicher Tag heute, was?«, sagte er und setzte sein freundlichstes Lächeln auf. Seine Mutter hatte ihm versichert, dass es seine beste Eigenschaft war.
Die Frau lachte. Danny wurde rot. »Ja, schon gut«, meinte er und wandte sich zum Gehen.
Doch sie hob die Hand. »Warte mal, nicht so schnell, Kumpel. Es ist nur … hast du dich gerade selbst gehört?«
Danny dachte kurz nach, dann lachte er. »Stimmt. Das war ganz schön bescheuert, oder?«
Sie nickte und entfernte sich ein paar Schritte von den anderen. »Kann ich dir