Watch Dogs: Legion – Tag Null. Josh Reynolds

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Watch Dogs: Legion – Tag Null - Josh Reynolds

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babysitten und dafür sorgen, dass die Dinge auf einem ruhigen Kurs blieben. Manchmal bedeutete das, sanft zu reden, manchmal, dass sie ihre Knarre rausholen musste.

      Eine Waffe war eine gute Möglichkeit, um jedermanns Aufmerksamkeit zu bekommen und sie davon zu überzeugen, dass man es ernst meinte, alles in einem Aufwasch. Aber jetzt, wo sie die Aufmerksamkeit hatte, gab es keinen Grund mehr, weiter damit herumzuschwenken. Sie ließ die Halbautomatik sinken und starrte Olly an. »Also, was ist passiert? Und mach es kurz.«

      Olly schluckte und sah zu Krish, der nickte. »Ich war … Ich hatte die Übergabe gemacht und wollte ’ne Abkürzung durch Lister House nehmen …«

      »Warum?«

       Ich habe es ihm geraten. Es hätte seine Route um …

      Sie ließ Olly nicht aus den Augen. »Meinetwegen. Du hast also diese Abkürzung genommen und …?«

      »Er … er ist mir vors Rad gelaufen. Direkt in mich rein!«

      »Er ist gelaufen?«

      »Ich … ich weiß nicht.« Olly gestikulierte. »Ich bin aufgestanden, wir haben uns angebrüllt und dann – peng – ging er zu Boden.« Sie sah das Entsetzen in seinen Augen. Sie spiegelten ihr eigenes wider. Welche Rolle er auch gespielt haben mochte, sie war sicher, dass er nicht abgedrückt hatte.

      »Sein Name war Alex«, sagte Liz leise. Sie schob die Px4 wieder in das verborgene Holster an ihrem Rücken und sah Krish an. »Dieser Stick – die Albion-Infos?«

      Krish nickte. »Sollte es sein.«

      »Gut. Scan ihn und fang an, sie an die üblichen Verdächtigen zu verteilen. Bagley, analysiere die Bilder des Vorfalls.« Sie sah sich um. »Ich will alles wissen, was es über den Moment, in dem Alex gestorben ist, zu wissen gibt. Ich will die Geschwindigkeit der Kugel, ich will Marke und Modell der Waffe. Alles.«

      Ich habe bereits damit angefangen.

      Sie sah zu Olly. »Ich will, dass du mir jeden Schritt erzählst, den du heute gemacht hast. Von dem Moment an, als du heute Morgen auf dem Klo warst, bis jetzt. Komm mit.«

      »Wohin gehen wir?«

      »Nach unten.«

      Olly blinzelte überrascht. »Ich dachte, wir wären unten.«

      Liz lachte. »Das ist nur die verdammte Lobby, Kiddo. Und jetzt komm einfach mit.«

      Olly sah zu Krish. Der andere Mann hob kapitulierend seine Hände. Liz hatte mehr zu sagen als er. Olly wusste, dass sie damals in den schlimmen alten Tagen eine Superhackerin gewesen war – man hatte sie »Redqueen« genannt, auch wenn er den Grund dafür nicht kannte. Vielleicht gefiel ihr einfach nur, wie es klang.

      Er wusste nur, seit Krish ihn an Bord gebracht hatte, hatte sie noch keine zwei Worte mit ihm gewechselt. Sie war älter als er, ihre dicken, geflochtenen Haare waren grau und ihr Körper vom Alter gezeichnet. Sie trug eine abgewetzte Motorradhose, Kampfstiefel und ein T-Shirt mit dem Logo einer Band darauf, die seit einem Jahrzehnt nicht mehr angesagt war. Ihre Arme waren schlank, aber muskulös, mit einem Tribal am Bizeps. Sie hatte auch einige Narben – nicht nur an ihren Armen, sondern auch im Gesicht – und ihre Augen waren hell und durchdringend. Sie machte ihm eine Scheißangst. Nicht nur wegen der Waffe – auch wenn das ein wichtiger Teil davon war –, sondern wegen ihres ganzen Auftretens und was es vermittelte. Sie hielt die Füße nicht still. Sie war eine verdammte Freiheitskämpferin und es war ihr egal, wer es wusste.

      Er hatte erst wieder zu atmen begonnen, als sie ihre Knarre gesenkt hatte. Jetzt sollte er ihr nach unten folgen … wohin? »Wir befinden uns bereits unter dem Gebäude«, protestierte er. »Noch tiefer und wir landen im Fluss.«

      Liz lachte. »Ach ja? Und wohin führt dann diese Tür?« Sie deutete auf eine Wand und Olly drehte sich um. Noch nie hatte er dort eine Tür bemerkt. Vielleicht weil sie hinter einem billigen Regal voller Festplatten und Kabel versteckt war. Oder vielleicht weil sie überhaupt nicht wie eine Tür aussah, sondern eher wie ein Stück genieteter Stahl, das bündig mit der Wand abschloss.

      Liz führte ihn am Regal vorbei und er entdeckte einen Fingerabdruckscanner, der in der Wand installiert war. Er war klein und leicht zu übersehen. Nicht versteckt, aber auch nicht offensichtlich. Liz steckte ihren Daumen in den Schlitz. Ein tiefes Summen ertönte und ein grünes Licht blinkte auf. Dann erklang das Geräusch von Metallzylindern, die sich drehten. Die Tür schwang nach innen auf. Eine Steintreppe führte nach unten. Anders als der Rest des Orts waren die Wände hier sauber und rochen nach Antischimmelspray.

      Liz sah den Ausdruck in seinem Gesicht. »Die Wurzeln von Limehouse reichen tief. Schmuggler haben – und tun es immer noch – den Cut als Transportweg genutzt. Überall entlang des Kanals gibt es Verstecke. Die meisten sind nicht größer als ein Schuppen, aber mit ein bisschen Schweiß und Muskelschmalz kann man es sich überall wohnlich machen. Ab nach unten.«

      Olly schluckte und folgte ihr nach unten. Entlang des Mauerwerks verliefen Bündel von Glasfaserkabeln, genau wie Bewegungssensoren und andere Sicherheitsvorrichtungen. Sie leuchteten grün auf, als Liz an ihnen vorbeiging, und wurden dann wieder rot. »So langsam bekomme ich das Gefühl, dass ich überhaupt nichts weiß«, sagte er.

      »Das ist der erste kluge Satz, den du sagst.«

      »Warum zeigst du mir das alles?«

      »Ich zeige dir nichts, was du nicht eh früher oder später zu sehen bekommen hättest.« Am unteren Ende der Treppe befand sich eine weitere Tür – schwerer als die erste. Verstärkte Stahlscharniere. Bestimmt auch kugelsicher, dachte Olly. Vielleicht sogar bombensicher. DedSec machte keine halben Sachen. In der Mitte dieser Tür war ein Netzhautscanner installiert. Liz lehnte sich näher und die Tür öffnete sich mit einem Geräusch entweichender Luft. »Willkommen im Keller, Olly. Dem echten.«

      Als sie eintraten, ging das Licht automatisch an. Der Raum war klein und nicht ganz quadratisch. Das gekalkte Mauerwerk war uneben, aber isoliert und versiegelt. In der Mitte des Raums stand ein billiger runder Tisch mit ein paar Stühlen. An einer Wand lehnte ein verschlissenes Sofa, das von Klebebandstreifen zusammengehalten wurde. »Dieser Raum existiert auf keinem Plan. Nur drei Leute können hier rein und zwei davon sind nicht hier.«

      »Also ist es eine Geheimbasis in einer Geheimbasis«, sagte Olly und sah sich um. Die Wände waren mit weiteren Kabeln und Geräten bedeckt, von denen Olly einige nicht mal kannte. Alles sah wichtig aus. Er konnte die Informationen, die hindurchströmten, praktisch spüren.

      »Sieh es eher als so was wie ein Postamt«, erwiderte Liz. »Das da oben ist nur der Schalter. Das hier ist der Sortierraum.«

      »Sortierraum. Klar.« In regelmäßigen Abständen hingen Bildschirme an der Wand und zeigten Feeds, die, wie Olly klar wurde, von gekaperten Drohnen stammten. Er blieb stehen und starrte sie erstaunt an. »Ihr könnt die ganze Stadt überwachen.«

      »Nein, nicht die Stadt.« Liz setzte sich an den Tisch. »Was weißt du über uns, Olly?«

      Plötzlich fühlte er sich wie ein Schüler in der mündlichen Prüfung. »Äh … also …«

      »Ich meine, was weißt du über DedSecs Operationen?« Sie musterte ihn. »Es ist drei Monate her, seit wir dich rekrutiert haben. Was hast du gelernt?«

      Er starrte sie ausdruckslos an, denn er hatte keine Ahnung, worauf sie abzielte.

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