Swanns Vergeltung. Shira Anthony

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Swanns Vergeltung - Shira Anthony BELOVED

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Schlichtungsverfahren und erledige die meiste direkte Zusammenarbeit mit den Klienten. Wir haben ein paar Überschneidungen und ein paar der Mitarbeiter arbeiten an beidem mit, aber meistens bleiben wir in unserem Zuständigkeitsbereich. Solltest du dich je entscheiden, auf die dunkle Seite überzuwechseln, sag mir Bescheid. Ich zeig dir gern, wie's geht.«

      »Darauf komme ich vielleicht zurück, wenn ich ein bisschen Zeit zum Einleben hatte. Im Moment freue ich mich drauf, weniger Zeit mit der Durchsicht von Dokumenten und mehr Zeit im Gericht zu verbringen.«

      »Den Wunsch kann ich dir erfüllen. Die Kinderschar da drüben« – sie nickte zu der Gruppe frischgebackener Anwälte hinüber, die sich an Kaffee und Donuts gütlich taten und den Ausblick über die Stadt bewunderten – »wird den Großteil der Recherche für Grahams Team übernehmen. Außerdem fängt nächste Woche eine neue Rechtsanwaltsgehilfin an.«

      »Klingt himmlisch.«

      Terris Handy piepste. »Mist. Ich habe in fünf Minuten eine Telefonkonferenz mit einem Vertreter der Gewerkschaft. Findest du allein zurück in die Personalabteilung? Sie haben noch ein paar Formulare für dich, die du ausfüllen musst.«

      »Kein Problem. Ich finde schon hin.«

      »Gehen wir nach Feierabend was trinken?«, fragte Terri.

      »Ich wünschte, ich könnte. Aber ich muss Lacey vom Babysitter abholen.« Er lächelte. »Sobald ich eine Betreuung für sie gefunden habe, komm ich gern darauf zurück.«

      »Abgemacht. Und wir können jederzeit die Mittagspause zusammen verbringen,« bot sie an.

      »Mittagessen klingt perfekt.«

      »Ich schreib dir.« Sie ging auf die Tür zu. »Und komm bitte zu mir, wenn du etwas brauchst.«

      »Mach ich. Danke.«

      Eine Stunde später, nachdem er einen Stapel Formulare für die Personalabteilung ausgefüllt hatte, schloss Dan die Tür zu seinem neuen Büro hinter sich und atmete tief durch. Nach drei Jahren, in denen er Lacey dabei hatte zusehen müssen, wie sie um sieben Uhr abends auf dem Heimweg vom Hort einschlief, statt von ihm ins Bett gebracht zu werden, hegte er keinen Zweifel daran, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Jetzt musste er nur noch Mr. Groß, Düster, Unglaublich Sexy und Mächtig Angepisst davon überzeugen, dass auch er mit Dans Einstellung die richtige Entscheidung getroffen hatte...

      Kapitel 4

      Graham saß an seinem Schreibtisch und rieb sich über den Mund. Unglaublich. Einer von den neuen Angestellten hatte sich als sein katastrophaler One-Night-Stand herausgestellt. Wenigstens hatte Dan die Diskretion besessen, ihr Treffen in Wilmington nicht zu erwähnen. Graham hatte keine Lust, sich mit Terris Fragen herumschlagen zu müssen.

      Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, war Dan auch noch zu spät zu der Einstiegsbesprechung gekommen. Sein plötzliches Verschwinden hätte Graham ihm vielleicht noch durchgehen lassen können, aber von seinen Kollegen erwartete er mehr. Er hatte sich nicht den Arsch aufgerissen, damit andere es schleifen lassen konnten. Genau wie von sich selbst erwartete er von seinen Mitarbeitern harte Arbeit und dass sie zur Stelle waren, wo und wann sie gebraucht wurden.

      Dan musste sich anpassen oder damit rechnen, dass er rausgeworfen wurde. Graham legte die Bedingungen fest, und solange Dan sich daran hielt, würden sie bestens miteinander auskommen. Und wenn Dans kleine Lady ihn zum Firmenpicknick begleitete, würde Graham sich von seiner besten Seite zeigen. Diskretion funktionierte in beide Richtungen. Er und Terri brauchten einen fähigen Verhandlungsführer, der außerdem noch sympathisch war. Dank seiner Berufserfahrung eignete sich Dan perfekt für die Stelle – zumindest auf dem Papier.

      Geschäft. Es geht nur ums Geschäft.

      Jemand klopfte an die Tür seines Büros. »Herein.« Graham blickte von einem Stapel Unterlagen auf und entdeckte einen zaghaft lächelnden Dan. Mit seinem widerspenstigen kastanienbraunen Haar wirkte er gelassen und selbstbewusst, und in dem tadellos geschnittenen Anzug sah er mindestens genauso gut aus wie in Trishorts. Der Blick aus seinen blauen Augen verriet Intelligenz und einen scharfen Verstand.

      Wahrscheinlich hat ihm sein Charme bisher den Weg geebnet.

      »Tut mir wirklich leid wegen heute Morgen«, kam Dan sofort zur Sache.

      Graham wartete auf eine Ausrede, aber Dan sagte nichts weiter. Eine erfreuliche Überraschung. »Möchtest du dich setzen?« Graham wies auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und versuchte, sich nicht darauf zu konzentrieren, wie Dans Oberschenkelmuskeln den Stoff seiner Hose spannten, als er sich setzte.

      »Danke.« Dan schien verschiedene Möglichkeiten durchzugehen, bevor er hinzufügte: »Und wegen letztem Samstag tut es mir auch sehr leid. Ich habe das Gefühl, dass ich mir schon zwei Minuspunkte eingehandelt habe.«

      Graham stellten sich die Nackenhaare auf. »Das hätte sicher besser laufen können.« Er setzte ein Pokerface auf. Ihm persönlich mochte es scheißegal sein, ob Dan ihn leiden konnte, aber Terri war ganz vernarrt in ihn. Um ihretwillen würde Graham mit ihm auskommen. Später würde er vielleicht einen Ersatz für Dan finden, damit der nicht mehr für ihn, sondern für Terri arbeiten konnte. »Bist du mit deinem Büro zufrieden?«

      Dan zog offensichtlich überrascht eine Augenbraue hoch. Hatte er etwa erwartet, Graham würde ihm wegen der kalten Dusche den Kopf waschen? »Mehr als das. Und die Aussicht ist fantastisch.«

      »Gut.« Graham schluckte seinen Stolz hinunter und tat, als müsste er sich etwas Wichtiges auf seinem Computerbildschirm ansehen. Die berufliche Notwendigkeit, neue Bekanntschaften zu schließen, war ihm extrem unangenehm. Komplimente waren ein noch trügerischeres Terrain. Und angesichts dessen, wie intim er und Dan fast geworden wären, hatte Graham um so mehr das Bedürfnis, für sich zu sein.

      »Ich habe die Entscheidung des Vierten Berufungsgerichts im Fall Weldon gegen Denton gelesen.« Dan überschlug die Beine und wirkte völlig entspannt. Seine Augen strahlten Wärme und stilles Selbstvertrauen aus. »Großartige Arbeit.«

      »Vielen Dank.« Weldon, ein Fall, der unter den Whistleblower Protection Act fiel, war ein hart erarbeiteter Erfolg. »Wir wählen unsere Fälle sorgsam aus.« Graham war stolz auf seinen Instinkt. Und auf die Fähigkeit seiner Kanzlei, eine faire Ausgleichszahlung für seine Klienten herauszuholen, selbst wenn deren Fall nicht besonders spektakulär war.

      Für ein paar Sekunden herrschte Schweigen. Graham ließ sich nicht dazu herab, es mit belanglosem Small Talk zu füllen. Außerdem brauchte er einen Moment, um die Schmetterlinge in seinem Bauch in den Griff zu bekommen. Er hatte über die Jahre schon mit vielen attraktiven Männern zusammengearbeitet. Warum zum Teufel ging dieser hier ihm so unter die Haut?

      »Terri hat mir erzählt, dass wir aus der gleichen Ecke stammen.« Dan lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

      Graham sah ihm in die Augen. Das Bedürfnis, nervös das Gewicht zu verlagern, verging und er eroberte die Kontrolle über das Gespräch zurück. »Oh. Und von wo wäre das?« Er hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, nie zu viel über sich selbst preiszugeben. Sogar Terri, die er beim Vorbereitungskurs für die Rechtsanwaltsprüfung kennengelernt hatte, wusste nur das Nötigste. Die Vergangenheit ließ man am besten ruhen.

      »Carletonville. Meine Familie lebt immer noch da draußen.« Dan lachte leise. »Sie gehen immer noch zu allen Footballspielen der Merrill High.«

      Graham ließ sich nicht anmerken,

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