Perry Rhodan 152: Die Raum-Zeit-Ingenieure (Silberband). Detlev G. Winter

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Perry Rhodan 152: Die Raum-Zeit-Ingenieure (Silberband) - Detlev G. Winter Perry Rhodan-Silberband

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ich zweifelnd und musterte die Ortungsanzeigen des TIRUNS. »Unsere Augen sind erfahrungsgemäß höchst unzulänglich, wenn es um Dinge geht, mit denen sie während der Evolution nie konfrontiert wurden. Das trifft nicht für die Ortung zu. Warum habe ich nur Fehlanzeige im Display?«

      »Das darfst du nicht mich fragen«, gab Jen zurück.

      Normalerweise hätte mein TIRUN ihn über die Funksignale längst angepeilt. Aber nicht einmal das funktionierte in dieser Falle. Was konnte das bloß sein?

      Vielleicht solltest du lieber fragen, wer diese Falle gestellt hat, meldete sich der Logiksektor. So etwas kennen wir im Tiefenland noch nicht. Vor allem ist es unwahrscheinlich, dass die Grauen Lords mit solchen Mitteln arbeiten. Wenn sie diese Art von Waffe besäßen, wären sie längst damit gegen euch vorgegangen.

      Das leuchtete ein, half mir aber nicht weiter.

      »Die Funktionskontrollen spielen verrückt«, hörte ich Jen murmeln. Es klang, als spräche er zu sich selbst.

      »Die Kontrollen deines TIRUNS?«, erkundigte ich mich.

      »Ja. Sie zeigen Rotwerte. Bei dir auch?«

      Ich warf einen Blick auf die Anzeigesymbole. »Bei mir grün. Offenbar sind die Systeme deines TIRUNS ausgefallen. Aber das ist nahezu unmöglich.«

      »Deshalb dachte ich, sie spielen verrückt. Aber ich habe tatsächlich ein Problem mit den Systemen. Die Temperatur steigt und der Kohlendioxidgehalt der Atemluft nimmt zu, wenn auch nur minimal.«

      »Kannst du den Schutzschirm aktivieren?«, fragte ich.

      »Schon versucht«, gab Jen zurück. »Keine Reaktion. Wie ist das bei dir?«

      »Erledigt. Schirm ist aktiv.«

      Trotzdem ist anzunehmen, dass das besondere energetische Umfeld die Systeme deines TIRUNS bald ebenso stören wird, kommentierte der Extrasinn.

      »Jen, was macht dein Internklima?«, fasste ich nach.

      »Wird schlechter«, antwortete er. »Aber es ist noch nicht schlimm.«

      Er konnte mir nichts vormachen. Ich hörte an seiner Stimme, dass er Angst hatte. Das konnte nur bedeuten, dass es schon schlimmer war, als er sich eingestehen wollte.

      »Wenn es extrem wird, musst du den Helm öffnen!«, mahnte ich ihn.

      Das dürfte der Sinn des Ganzen sein!, analysierte mein Extrasinn.

      Besser als erstickt!, dachte ich zurück.

      »Warum bist du eigentlich hierher zurück?«, wandte ich mich wieder an den Freund.

      »Ich hatte etwas im Wrack der Gondel vergessen. Aber du kannst mich totschlagen; ich erinnere mich nicht, was.«

      »Möglicherweise bist du parapsychisch beeinflusst worden«, überlegte ich laut. »Doch warum ausgerechnet du?«

      Jen erwiderte etwas. Ich achtete nur nicht darauf, weil plötzlich die Funktionskontrollen meines Anzugs flackerten. »Ich muss den Helm öffnen«, war das Nächste, was ich von Jen hörte.

      »Dann warte nicht damit!«, sagte ich. »Wahrscheinlich werde ich deinem Beispiel gleich folgen. Wenn wir uns wenigstens sehen könnten.«

      Er lachte leise. Ich hörte über Funk, dass er den Helm manuell zurückklappte. In der nächsten Sekunde schrie er entsetzt auf – und dann war es totenstill.

      »Jen?«, rief ich besorgt. Er antwortete nicht, und ich hörte nicht einmal mehr sein Atmen. Freilich konnte das daran liegen, dass sein Helmfunk ausgefallen war. Ich fürchtete jedoch, dass die Erklärung schlimmer war.

      Jäh wurde es finster. Ich hatte das Gefühl, einen Schlag mit einer Stahlstange auf den Schädel zu bekommen, und sackte in mich zusammen. Allerdings behielt ich das Bewusstsein; ich nahm alles, was ringsum vorging, sogar mit nie erlebter Klarheit wahr.

      Ich lag auf einer Art Bahre aus schimmerndem Metall, die auf einem Podest in einer leeren Kuppelhalle stand. Leer war die Halle nur für meine Augen. In mentaler Hinsicht wimmelte sie von allen möglichen Lebewesen. Sie erschienen mir fremdartig und vertraut zugleich – und keines war wie das andere. Sie hatten nur eines gemeinsam: Sie strahlten eine fast unglaubliche Friedfertigkeit, Nächstenliebe und Zuversicht aus.

      Wie lange dieser Zustand andauerte, würde ich wohl niemals erfahren. Irgendwann zerriss ein heftiger Windstoß alle meine Wahrnehmungen. Ich wollte die Arme nach ihnen ausstrecken, hatte aber keine Kontrolle über meinen Körper.

      Nach einer Weile spürte ich eine Hand auf der Stirn, und ein ovales Gesicht mit bernsteingelben Augen blickte auf mich herab. Es ist alles in Ordnung, Atlan!, empfing ich die geistige Botschaft von Lethos-Terakdschan. Auch mit Jen.

      Ich atmete auf – und in dem Moment griff die Ohnmacht nach mir ...

      Ebenso unvermittelt kam ich wieder zu mir.

      Ich setzte mich auf. Mir gegenüber kauerte der Hathor. Seine silbrige Haarmähne wehte im Wind. Er kümmerte sich um Jen Salik, den er in leicht aufrecht sitzender Haltung stützte, und dem es offenbar recht gut ging. Ich atmete auf und sah mich nach Clio um.

      »Sie wurde vom Haluter abgeholt«, sagte Lethos-Terakdschan. »Ich fürchte, dass sie am schlimmsten unter dem Zugriff gelitten hat. Domo Sokrat behauptete sogar, sie hätte ihre Immunität gegen den Graueinfluss verloren. Klar, er hält das für einen Vorteil, doch das ist es nicht.«

      »Ganz bestimmt nicht«, pflichtete ich Lethos bei. »Aber was meinst du mit ›Zugriff‹?«

      »Das ist einfach«, antwortete Jen, als hätte er nur darauf gewartet. »Jemand hat versucht, mein Bewusstsein anzuzapfen. Wohl auch bei dir, und bei Clio ebenso.«

      »So einfach ist es leider nicht«, berichtigte der Hathor. »Es stimmt grundsätzlich, was Jen sagte, aber es kompliziert möglicherweise unsere Mission. Er wurde gezielt als Opfer ausgewählt und in eine Falle mit offenbar sechsdimensionaler Komponente gelockt. Ich frage mich, nach welchen Kriterien der Fallensteller ihn auswählte.«

      »Immerhin ist er ein Ritter der Tiefe«, sagte ich.

      »Nicht der einzige hier«, wandte Tengri ein. »Du bist ebenfalls ein Ritter der Tiefe – und ich bin es in gewissem Sinne auch.«

      »Ich bin es nur auf Zeit. Und du bist eigentlich als der Hüter des Domes Kesdschan und des Ordens der Ritter eine Ausnahme in unserer Runde«, überlegte ich. »Jen unterscheidet sich von uns dadurch, dass er seinen Status schon besaß, bevor er im Dom Kesdschan den psionischen Ritterschlag erhielt.«

      In ihm hat sich die ÜBSEF-Konstante eines früheren Ritters der Tiefe reinkarniert!, ergänzte mein Extrasinn.

      Der Hathor sah mich eigentümlich an. Ich erkannte sofort, dass er ähnliche Gedankengänge wie ich verfolgte.

      »Jen hat mit dem Ritterwissen Harden Coonors etwas an sich, das ihn von uns beiden unterscheidet«, sagte Tengri. »Gravierender erscheint mir die Tatsache, dass sich der Fallensteller einer Methode bediente, die in ferner Vergangenheit von den Kontaktsuchern meines Volkes entwickelt wurde: das Krysoptera. Es ist eine Art dimensional übergeordneter Molekülwäsche, obwohl auch diese Erklärung eher verwirrt

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