Die Testamente der zwölf Patriarchen. Paul Rießler

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Testamente der zwölf Patriarchen - Paul Rießler страница 3

Die Testamente der zwölf Patriarchen - Paul Rießler Die verlorenen Bücher der Bibel (Digital)

Скачать книгу

      Verdunkelt er nun vor der Wahrheit den Verstand,

      dann fehlt ihm die Erkenntnis im Gesetze Gottes

      und er gehorcht nicht seiner Väter Mahnungen.

      So litt auch ich in meiner Jugend.

      9

      Nun, Kinder, liebt die Wahrheit!

      Dann schätzt sie euch.

      Hört auf die Worte eures Vaters Ruben!

      10

      Betrachtet niemals eines Weibes Angesicht!

      Seid nie allein mit einer Ehefrau!

      Gebt euch nicht ab mit Weibersachen!

      11

      Hätt ich die Balla nicht gesehen,

      wie sie an einem stillen Orte badete,

      so hätt ich niemals jene große Missetat begangen.

      12

      Doch nahm mein Sinn die Weibesnacktheit wahr

      und diese ließ mich nicht mehr schlafen,

      bis ich die Greueltat begangen.

      13

      Mein Vater Jakob ging zu seinem Vater Isaak,

      indessen wir in Gader waren,

      ganz nah bei Ephrata des Hauses Betlehem.

      Und Balla lag in Trunkenheit,

      im Schlafgemache unverhüllt.

      14

      Ich ging hinein, sah ihre Nacktheit

      und tat die Sünde.

      Dann ging ich wieder fort

      und ließ sie schlafend dort.

      15

      Doch sogleich offenbarte Gottes Engel

      dem Vater Jakob meine Freveltat.

      Er kam zurück, voll Trauer über mich

      und er berührte sie nicht weiter mehr.

      4. Kapitel

      1

      Beachtet also nicht der Weiber Schönheit!

      Merkt nicht auf ihre Taten!

      In Herzenseinfalt,

      in Furcht des Herrn, so wandelt

      und müht euch ab mit Arbeiten!

      Beschäftigt euch mit Wissenschaften,

      mit euren Herden,

      bis daß der Herr ein Weib euch gibt,

      so wie er will,

      daß ihr nicht leidet so wie ich.

      2

      Bis zu dem Todestage unseres Vaters

      besaß ich nimmermehr den Mut,

      in Jakobs Angesicht zu schauen,

      auch nicht, mit einem meiner Brüder mich zu unterhalten,

      der Schande wegen.

      3

      Und mein Gewissen quält mich wegen meiner Sünde bis zu dieser Stunde.

      4

      Mich aber tröstete mein Vater

      und betete für mich zum Herrn,

      daß mich der Zorn des Herrn verließe,

      wie mir der Herr es zeigte.

      Seit damals hütete ich mich selber in Gedanken

      und sündigte nicht mehr.

      5

      Deshalb bewahret, meine Kinder,

      was ich euch anbefehle!

      Dann werdet ihr nie sündigen.

      6

      Denn ein Verderben für die Seele ist die Buhlerei;

      sie trennt von Gott

      und führt zu Götzenbildern hin.

      Sie ist’s, die den Verstand und die Vernunft verwirrt;

      sie führt die jungen Männer in die Unterwelt vor ihrer Zeit.

      7

      Die Buhlerei hat viele schon zugrund gerichtet.

      Ist einer hochbetagt selbst oder hochgeboren,

      reich oder arm,

      so macht sie ihn zur Schmach und zum Gespött

      bei Beliar und den Menschenkindern.

      8

      Weil Joseph sich vor jedem Weib gehütet

      und seinen Sinn von aller Buhlerei sich rein erhalten,

      fand er vor Gott und Menschen Gnade.

      9

      Denn vieles tat ihm die Ägypterin;

      sie rief die Zauberer herbei

      und gab ihm Liebestränke.

      Doch seiner Seele Vorsatz ließ die böse Lust nicht zu.

      10

      So rettete ihn meiner Väter Gott

      von jedem Übel und geheimem Tod.

      11

      Bezwingt die Buhlerei nicht euren Sinn,

      so kann auch Beliar euch nicht bezwingen.

      5. Kapitel

      1

Скачать книгу