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Mr. Helstone stand auf und antwortete, indem er seinen Schaufelhut aufsetzte, wiederum: Im Laufe seines Lebens seien ihm zwei bis drei Beispiele vorgekommen, wo Ansichten dieser Art so lange tapfer behauptet worden seien, wie Gesundheit, Kraft und weltlicher Wohlstand die Mitverschwörer dessen gewesen wären, der sich zu ihnen bekannt hätte; es komme aber eine Zeit für alle, »in der die Hüter des Hauses zittern müssen, in der sie schaudern müssen vor dem, was oben, und Furcht sein muss auf ihrem Weg«7, und diese Zeit sei der Prüfstein der Advokaten der Anarchie und der Rebellion, der Feinde der Religion und der Ordnung. Vor Kurzem sei er an das elende Sterbebett eines der wütendsten Feinde unserer Kirche gerufen worden, um jene Gebete zu lesen, welche diese für die Kranken verordnet hatte. Hier habe er einen Mann siechen sehen, der, von Gewissensbissen gemartert, flehentlich nach einer Möglichkeit gesucht hatte, Buße tun zu können, und doch unfähig war, dies zu tun, obgleich er angstvoll und unter Tränen danach verlangt hatte. Er müsse Mr. Yorke warnen, dass Lästerung gegen Gott und den König eine Todsünde sei und dass es noch so etwas wie das jüngste Gericht gebe.
Mr. Yorke glaubte vollkommen, dass es so etwas wie das Jüngste Gericht gebe. Wäre es anders, würde man sich schwerlich vorstellen können, wie alle die Schurken, die in dieser Welt zu triumphieren schienen, ungestraft schuldlose Herzen brächen, unverdiente Vorrechte missbrauchten, ein Skandal für jeden ehrwürdigen Beruf wären, dem Armen das Brot vom Munde wegnähmen, den Niederen trotzten und vor Reichen und Stolzen kröchen, ihren Lohn nicht in der Münze, wie sie es verdienten, ausgezahlt erhalten sollten. Doch, setzte er hinzu, wenn er einmal über solche Vorgänge und deren anscheinend glückliche Erfolge auf diesem elenden Brocken von einem Planeten recht niedergedrückt gewesen war, habe er sich jenes alte Buch herbeigeholt (und damit zeigte er auf eine große Bibel im Schrank), es an einer beliebigen Stelle aufgeschlagen und mit Sicherheit einen Vers gefunden, der ihm alles ins rechte Licht gesetzt habe. Er wisse, was jedes Menschen Pflicht sei, ebenso gut, »als ob ein Engel mit großen weißen Flügeln über seine Türschwelle gekommen sei und es ihm gesagt habe«.
»Sir«, sagte Mr. Helstone und nahm all seine Würde zusammen, »Sir, die größte Kenntnis des Menschen ist, sich selbst zu kennen und die Grenze, wohin seine eigenen Füße schreiten.«
»Mr. Helstone, Sie werden sich selbst noch erinnern, dass Unwissenheit von den Pforten des Himmels fortgetrieben, durch die Luft getragen und in eine Tür an der Seite des Hügels, wo der Weg zur Hölle hinabgeht, gestoßen wurde.«
»Genauso sehr, wie ich nicht vergessen habe, Mr. Yorke, dass eitles Selbstvertrauen, das den Weg vor sich nicht sieht, in einen tiefen Abgrund fällt, der von dem Fürsten der Tiefe absichtlich dort gegraben wurde, um eitle prahlerische Toren dort zu fangen, dass sie in ihrem Fall mit ihm zerschmettert werden.«
Hier aber fiel Mr. Moore ein, der bisher als ein stummer, aber unterhaltener Zuhörer dieses Wortgefechts dagesessen hatte und dessen Gleichgültigkeit gegen das politische Parteigeschwätz des Tages sowie gegen die Klatschereien der Nachbarschaft ihn zu einem unparteiischen, wenn auch teilnahmslosen Richter der Verdienste eines solchen Streites gemacht hatte, und rief: »Sie haben sich nun beide genug gestritten und bewiesen, wie gründlich Sie einander hassen und wie gering Sie voneinander denken. Was mich betrifft, so ist mein Hass gegen die Schurken, die meine Maschinen zerstört haben, noch so vorherrschend, dass ich keinen für meine Privatbekanntschaft und noch weniger für so etwas unbestimmtes, wie eine Konfession oder Regierung, übrig habe. Doch in der Tat, Gentlemen, scheinen Sie mir alle beide, wie Sie sich so zeigen, sehr böse und noch viel schlimmer zu sein, als ich es je von Ihnen glaubte. Ich wage es nicht die ganze Nacht mit einem Rebellen und Gotteslästerer zu verbringen, wie Sie, Yorke, und auch ebenso ungern mit einem grausamen und tyrannischen Geistlichen nach Hause reiten, wie Sie, Mr. Helstone.«
»Und doch gehe ich, Mr. Moore«, sagte der Pfarrer ernst. »Kommen Sie mit mir oder nicht, ganz nach Belieben.«
»Nein, er soll keine Wahl haben, er muss mit Ihnen gehen«, versetzte Yorke. »Mitternacht ist vorüber und ich dulde niemanden länger in meinem Haus. Sie müssen alle fort!« Und damit läutete er.
»Tobias«, sagte er zu dem eintretenden Diener, »leuchte den Leuten aus der Küche, schließe die Türen und geh zu Bett. Da hinaus, Gentlemen!« fuhr er zu seinen Gästen gewandt fort und leuchtete ihnen durch den Gang, wo er sie dann höflich zum Haupttor hinausschob.
Sie trafen ihre Leute, die von der Rückseite des Hauses gelaufen kamen. Ihre Pferde standen am Tor. Sie stiegen auf und ritten fort. Moore lachte über ihre schnelle Abfertigung, Helstone war darüber sehr empört.
V – Hollows’s Cottage
Moore war noch gut aufgelegt, als er am nächsten Morgen aufstand. Er und Joe Scott hatten die Nacht in der Fabrik verbracht, sich gewisser Schlafbequemlichkeiten bedienend, die sich in dem vorderen und hinteren Kontor vorfanden. Moore, der immer früh aufzustehen pflegte, war dieses Mal noch früher auf als gewöhnlich. Er weckte die Seinen, indem er beim Anziehen ein französisches Lied sang.
»Sie sind also nicht verdrießlich, Master?« rief Joe.
»Nicht im Mindesten, mon garçon, was heißt – mein Junge! Steh auf und mach mit mir einen Gang durch die Fabrik, bevor die anderen hereinkommen, dabei will ich dir von meinen zukünftigen Plänen berichten. Wir werden die Maschinen doch noch bekommen! Du hast wohl noch nie etwas von Bruce gehört?«
»Und der Spinne? Oh ja! Ich habe die Geschichte von Schottland gelesen, und weiß vielleicht ebenso viel davon wie Sie. Ich merke also, dass Sie damit sagen wollen, dass Sie es doch durchsetzen werden!«
»Das will ich auch.«
»Gibt es denn viele so wie Sie in Ihrem Land?« fragte Joe, als er sein provisorisches Bett zusammenfaltete und wegtrug.
»In meinem Land? Welches ist denn mein Land?«
»Ja nun, Frankreich. Ist es nicht so?«
»Durchaus nicht. Der Umstand, dass die Franzosen sich Antwerpens bemächtigt haben, wo ich geboren wurde, macht mich noch nicht zum Franzosen.«
»Also Holland?«
»Ich bin kein Holländer. Jetzt verwechselst du wieder Amsterdam mit Antwerpen.«
»Nun denn, Flandern?«
»Das wollte ich mir verbitten, Joe! Ich bin kein Flame! Habe ich ein flämisches Gesicht? Die dicke, vorstehende Nase – die kleine fliehende Stirn die fahlen, blauen Augen, aus dem Kopf herausglotzend? Bin ich denn an Leib und Seele wie ein Flame? Doch du weißt nicht, wem sie ähnlich sind, diese Niederländer. Joe, ich bin ein Antwerpener: Meine Mutter war eine Antwerpenerin, obgleich sie von Franzosen abstammte, was auch der Grund ist, warum ich französisch spreche.«
»Aber Ihr Vater war aus Yorkshire, und dadurch sind Sie auch ein bisschen Yorkshirer, und jedermann wird auch gleich seh’n, dass Sie mit uns verwandt sind, Sie geh’n gleich so hitzig drauf los und wollen immer nur vorwärts.«
»Joe, du bist ein unverschämter Bursche! Aber ich bin stets an deine bäurische Art von Unverschämtheit von Jugend auf gewohnt gewesen. Die classe ouvrière – das heißt die arbeitende Klasse in Belgien – benimmt sich brutal gegen ihre Herren, und unter ›brutal‹, Joe, verstehe ich ›brutalement‹, was vielleicht am bestem übersetzt, ›roh‹ heißen würde.«
»Wir sprechen in diesem Land alle wie wir denken, und dann erschrecken die jungen Leute