Fear Street 44 - Der Augenzeuge. R.L. Stine
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„Ich muss mich beeilen“, sagte Mr Abner und warf einen flüchtigen Blick auf die Wanduhr über seinem Pult. „Es tut mir leid. Wir sehen uns nächste Woche.“ Mit noch längeren Schritten als sonst stürmte er aus der Tür, einen besorgten, geistesabwesenden Ausdruck im Gesicht.
Della und ihre Freunde saßen schweigend da, bis er weg war. „Schade“, sagte Della und stand auf.
„Samstag soll ein schöner Tag werden“, sagte Pete. „Jedenfalls haben sie das im Radio gesagt.“
Alle erhoben sich.
„He – wartet. Ich hab eine Idee“, sagte Suki und forderte die anderen auf zurückzukommen. „Hört zu. Was haltet ihr davon? Lasst uns alleine campen.“
„Wie bitte?“, fragte Maia. „Suki, wie meinst du das?“
„Wir campen trotzdem. Ihr wisst schon. Ohne Abner.“
„Ohne Lehrer?“ Maia schien von der Idee entsetzt. „Meine Eltern würden mich umbringen! Ich bekäme lebenslänglich Hausarrest. Nein, zweimal lebenslänglich!“
„Sie werden es nie erfahren“, sagte Suki.
„Ja. Richtig“, rief Ricky begeistert. „Klasse Idee! Wir machen es allein. Das wird wahnsinnig. Niemand, der uns ärgert und sagt, was wir zu tun haben.“ Er starrte Suki an. „Wer teilt mein Zelt mit mir?“
„Komm auf den Teppich, Schorr“, sagte Suki und rollte mit den Augen. „Noch nicht mal die Moskitos werden dein Zelt mit dir teilen!“
Alle lachten. Ricky sah ziemlich verletzt aus.
„Unsere Eltern werden glauben, dass wir nicht allein sind. Sie werden denken, dass Abner bei uns ist“, sagte Suki und senkte ihre Stimme, obwohl niemand da war, der mithören konnte. „Und was sie nicht wissen, beunruhigt sie nicht.“ Sie legte eine Hand auf Garys Arm. „Was meinst du? Du bist der Klubpräsident.“
„Ja …“, fing Gary an.
„Meine Eltern werden mich umbringen!“, protestierte Maia.
„Eigentlich ist der Vorschlag doch toll“, sagte Pete und sah Della an. „Schließlich sind wir alt genug. Wir stellen schon nichts Verrücktes an, richtig?“
Suki grinste Gary an. „Nicht, wenn wir es verhindern können“, sagte sie bedeutungsvoll.
„Was meinst du, Della?“, fragte Pete.
„Es könnte lustig werden“, überlegte sie laut. „Wer braucht schon Abner.“
„Es könnte sogar sehr lustig werden“, dachte sie. „Besonders wenn ich Gary Suki lange genug entreißen kann, um mich mit ihm zu versöhnen.“
„Also, Gary?“, fragte Suki noch einmal.
„Ja … okay.“ Er grinste sie an. „Machen wir’s. Lasst uns Samstagmorgen aufbrechen, wie geplant.“
Alle klatschten Beifall – bis auf Maia.
„Ich kann nicht“, sagte sie unglücklich. „Wenn meine Eltern das jemals herausfinden …“
„Sie werden es nicht herausfinden, Maia“, sagte Della. „Alles wird gut gehen. Stell dir mal vor, wie viel Spaß wir haben werden! Wir sind Sonntagabend wie geplant zurück. Und niemand von unseren Eltern wird jemals etwas erfahren.“
„Versprichst du mir das?“, fragte Maia Della, die Stimme voller Zweifel.
„Ich verspreche es“, sagte Della. „Vertrau mir, Maia. Es wird nichts Schlimmes passieren.“
2
„Was ist mit deiner Zahnbürste? Hast du deine Zahnbürste eingepackt? “
Leise zählte Della bis drei. Dann sagte sie mit beherrschter Stimme: „Ja, Mama. Ich habe meine Zahnbürste eingepackt. Meinst du, dass ich auch den Föhn mitnehmen sollte? Und noch drei oder vier Garnituren Kleidung zum Wechseln? Es geht ja schließlich um eine ganze Übernachtung!“
„Kein Grund zum Sarkasmus“, sagte Mrs O’Connor und drückte auf Dellas eingerollten Schlafsack. „Ist der fest genug zusammengerollt? Meinst du, du kannst ihn tragen?“ Dellas Mutter war klein und sehr dünn, und sie bewegte sich immer schnell. Außerdem sprach sie, ohne Luft zu holen, und stellte zehn Fragen in der Zeit, die andere brauchten, um eine zu stellen. Sie erinnerte Della an einen Schmetterling, der ohne Pause von Blume zu Blume flatterte. Jetzt, am Samstagmorgen, flatterte sie geschäftig durch Dellas Zimmer, während Della für die Übernachtung packte.
„Mama, weswegen bist du so ängstlich?“, fragte Della. „Wir haben doch oft gecampt, als Papa noch bei uns war.“
Sofort tat es ihr leid. Sie hätte ihren Vater nicht so beiläufig erwähnen sollen. Ihre Eltern waren vor zwei Jahren geschieden worden, und ihr Vater hatte sofort wieder geheiratet.
Ihre Mutter reagierte nicht. Sie war zu sehr damit beschäftigt, den Schlafsack zusammenzudrücken. „Dieser Mr Abner“, sagte sie. „Du hast nicht viel von ihm erzählt.“
„Das kommt daher, dass ich keinen Unterricht bei ihm habe. Er ist nur unser Klubleiter. Er ist großartig. Wirklich. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Mama.“
„Aber warum gerade die Fear-Street-Insel?“, fragte Mrs O’Connor. „Das ist so ein unheimlicher Ort.“
„Genau deswegen“, sagte Della, ging zum Spiegel und kämmte mit der Haarbürste ihr langes, glattes Haar. „Es soll aufregend sein, verstehst du?“
„Aber ausgerechnet diese Insel … Man hört so scheußliche Geschichten.“ Ihre Mutter stellte ein paar Bücher in einem Regal richtig hin, dann schüttelte sie das Kissen auf Dellas Bett auf.
Die Fear-Street-Insel war eine kleine, unbewohnte, mit Kiefern bewachsene Insel in der Mitte des Sees hinter dem Fear-Street-Wald. Selbst wenn sie für Picknicks und Camping wie geschaffen war, trauten sich nur wenige Leute dorthin, weil so scheußliche Geschichten über die Insel erzählt wurden.
Zum Beispiel, dass seltsame Tiermutationen, scheußliche, gefährliche Kreaturen, die nirgendwo sonst existierten, den Wald durchstreiften. Oder dass die Insel von giftigen Schlangen verseucht sei. Und dann gab es das Gerücht, dass die Insel vor langer Zeit als indianischer Friedhof genutzt worden sei und dass Geister nachts durch den Wald wanderten, um Rache für ihr Schicksal zu nehmen.
Della glaubte eigentlich nicht an diese Geschichten. Sie war sich sicher, dass sie von Campern erfunden worden waren, um andere davon abzuhalten, auf die Insel zu kommen. Aber ganz bestimmt gaben sie einer Übernachtung dort einen Hauch von Abenteuer. Und das konnte auf keinen Fall schaden.
„So ein öder Naturpark ist doch langweilig“, sagte Della zu ihrer Mutter. „In einer gruseligen Umgebung ist Campen viel aufregender.“
„Nun, ich hoffe, es ist nicht zu aufregend“, erwiderte ihre Mutter, ging hinter ihr her und zog ihr Sweatshirt glatt. „Wenn irgendetwas Schlimmes passiert, rufst du mich sofort an, okay?“
Lachend wirbelte