Fear Street 44 - Der Augenzeuge. R.L. Stine
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Fear Street 44 - Der Augenzeuge - R.L. Stine страница 6
Es roch so süß und frisch im Wald. Sie konnte nicht abwarten, mit Gary zu reden, wieder mit ihm zusammen zu sein, seine Arme um sich zu spüren. Wie hatte sie nur so dumm sein können, derartig in Wut zu geraten? Sie konnte sich schon nicht mehr daran erinnern, worüber sie gestritten hatten.
Ein Eichhörnchen stoppte seinen Weg einen Baumstamm hinunter. Es starrte sie an, als sie vorbeihastete, dann hüpfte es über die Blätter zum nächsten Baum.
„Gary, ich möchte mich entschuldigen.“ Das würden ihre ersten Worte sein. Keine fantasievolle Einleitung. Keine Rechtfertigungen oder Erklärungen. Sie würde sich einfach nur entschuldigen und es möglichst schnell hinter sich bringen.
Sie blieb stehen. Da war er. Sie konnte ihn durch eine Baumlücke sehen. Sie unterdrückte einen entsetzten Schrei.
Er lehnte gegen einen dicken Baumstamm. Suki presste sich an ihn. Sie standen eng umschlungen. Sie hatten die Augen geschlossen. Und der Kuss schien eine halbe Ewigkeit zu dauern.
3
Es war später Nachmittag, als Ricky seinen Rucksack öffnete und eine Pistole herauszog.
„Los, Leute – jeder nimmt eine.“ Er holte fünf weitere Pistolen heraus, eine nach der anderen.
„Super! Das machen wir!“, schrie Pete begeistert.
„Okay!“, Gary war genauso begeistert. Er griff nach einer von Rickys Pistolen und tat so, als würde er auf Pete schießen. Pete ließ sich theatralisch zu Boden fallen.
Die Mädchen stöhnten einstimmig.
„Nicht noch ein Farbenkrieg“, seufzte Della.
„Ich hasse diese Kriegsspiele“, beklagte sich Suki.
„Dabei geht es doch nur darum, den anderen … in die Irre zu führen.“
„Was für eine hochgestochene Ausdrucksweise für sie“, dachte Della bitter. In den Stunden, seit sie Gary und Suki im Wald gesehen hatte, hatte sich ihre Verletztheit in Wut verwandelt.
„Ich hab das noch nie gespielt“, sagte Maia. „Werden Mannschaften gebildet, oder spielt jeder für sich allein?“
„Wir spielen in Mannschaften“, sagte Ricky und zog die Farbe für die Farbpistolen heraus.
„Ich mach nicht mit“, sagte Suki.
„Komm schon, Suki. Das macht Spaß“, bettelte Gary. „Ein paar von uns haben sich vor einigen Wochen einen Farbenkrieg im Shadyside Park geliefert. Am Ende waren wir alle total eingefärbt. Es war echt lustig.“
„Klingt nach einer richtigen Lachorgie“, sagte Suki sarkastisch.
„Okay. Ich mach mit“, verkündete Della plötzlich. Wenn Suki dagegen war, würde sie dafür sein! Sollte Gary sehen, wer die bessere Verliererin war.
„Ich auch, denke ich“, sagte Maia und sah zu Della hinüber.
„Super!“, schrie Gary. „Los komm, Suki.“ Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Du bist die Einzige, die nicht mitmachen will.“
„Ich hab dir doch gesagt, dass ich Kriegsspiele nicht mag“, beharrte Suki und zog sich von Gary zurück.
„Das ist kein Krieg. Betrachte es einfach als Spiel – mit Schießen“, schlug Ricky vor.
Suki starrte ihn an und stieß ihm ihren Finger in den dicken Bauch. „Werde ich die Chance haben, mit Farbe auf dich zu schießen, Schorr?“
„Klar. Vermutlich“, sagte Ricky. „Oh. Mach das noch mal. Ich liebe das.“
„Halt die Klappe!“, sagte Suki, ballte eine Faust und drohte Ricky spielerisch damit. „Okay, du hast gewonnen. Ich mach mit. Aber nur, weil ich dich massakrieren werde, Schorr.“
„Mädchen gegen Jungen“, schlug Pete vor.
„Gute Idee“, stimmte Gary schnell zu.
Della war enttäuscht. Sie hatte sich vorgestellt, in Garys Mannschaft zu sein. Und bestimmt nicht in Sukis.
Geschäftig lud Ricky die Pistolen mit Farbe, gelb für die Mädchen, rot für die Jungen. „Denkt daran, zweimal getroffen und du bist gefangen. Dreimal getroffen und du bist tot“, sagte er ernst.
„Ich hätte wissen müssen, dass du die mitbringst“, sagte Pete und drehte seine geladene Pistole in der Hand. „Dein Rucksack war viel dicker als unsere.“
„Ich nehm sie überallhin mit“, sagte Ricky. „Ich hab sie für die Geburtstagsparty meines Cousins gekauft!“
„Wie lange wollen wir spielen?“, fragte Maia und sah auf ihre Uhr. „Wenn’s dunkel wird, hören wir doch auf, oder?“
„Bis dahin haben wir sie eingefärbt“, sagte Suki und nahm ihre geladene Pistole von Ricky in Empfang. Sie spritzte eine Ladung gelber Farbe in die Luft. Ricky starrte sie an. „Ich probiere nur“, sagte sie.
„Zehn Minuten wird nicht geschossen“, sagte Ricky. „Das lässt uns genug Zeit, uns zu verteilen und unsere Positionen einzunehmen.“
Das Spiel schien die einzige Gelegenheit zu sein, bei der Ricky ernst war. Della stellte fest, dass sie ihn besser leiden konnte, wenn er keine furchtbaren Witze riss und nicht verzweifelt versuchte, komisch zu sein. Unglücklicherweise wusste Della von Gary, dass Ricky nicht so gut in dem Spiel war. Er gab ein zu großes Ziel ab und wurde ständig getroffen.
Ein Schatten fiel über den Zeltplatz. Della sah zum Himmel. Ein paar dicke, graue Wolken störten das klare Blau. Die Luft wurde plötzlich kälter.
Die Jungen verließen als Erste die Lichtung und zogen nach Süden. Die Mädchen beschlossen, ein paar Minuten zu warten und dann Richtung Westen zu gehen. Sie würden sich aufteilen und die Jungen einkreisen. Nachdem Ricky, Gary und Pete lachend und witzelnd abgezogen waren, streifte Suki sich ein olivgrünes Sweatshirt über; sie sagte, dass sie das für eine effektivere Tarnung halte.
„Wow, noch ein starkes Wort. Zwei an einem Tag“, dachte Della. Sie hatte Suki noch nie gemocht. Obwohl sie sich nie groß Gedanken über sie gemacht hatte. Sie waren nicht mit den gleichen Cliquen zusammen. Doch jetzt hatte Della viele Gründe, über Suki nachzudenken, und ebenso viele Gründe, sie nicht zu mögen.
Oder war sie unfair? Schließlich hatte sie mit Gary Schluss gemacht. Irgendwie.
„Los. Gehen wir“, sagte Maia. In ihrer kleinen Hand sah die Pistole groß und fehl am Platz aus.
Gemeinsam gingen sie in den Wald.
„Irgendwie ist das sexy“, sagte Suki.
„Häh? Sexy?“ Della verstand nicht.
„Ja. Du weißt schon. Jagen und gejagt werden.“
„Oh.“
„Ja,