Fear Street 44 - Der Augenzeuge. R.L. Stine

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Fear Street 44 - Der Augenzeuge - R.L. Stine страница 5

Fear Street 44 - Der Augenzeuge - R.L. Stine Fear Street

Скачать книгу

ihn erst um Entschuldigung gebeten hatte. Suki konnte sich jemand anderen suchen. Das dürfte kein Problem für sie sein.

      „Geduld, nur Geduld“, wiederholte Della still, während sie ruderte. Aber es war schwer zu warten. Warum musste man im Leben so oft warten? Selbst wenn man eigentlich Spaß haben sollte, verbrachte man den größten Teil davon mit warten.

      Der Schlag der Paddel auf dem Wasser war jetzt das einzige Geräusch. Della wurde es trotz der kalten Luft richtig warm. Ruhig bewegte sie ihr Paddel im Rhythmus mit Petes. Die Insel wurde größer, je näher sie heranglitten. Vor einer Reihe von Kiefern konnte Della einen steinigen Strand erkennen. Noch ein paar Minuten …

      „Whooa!“ Sie hörte Ricky aufschreien, blickte auf und sah ihn in dem anderen Kanu stehen. Seine Augen waren weit aufgerissen, und er hielt sich die Hand vor den Mund. Das Boot neigte sich von einer Seite zur anderen.

      „Setz dich hin!“, schrie Gary ihm zu.

      „Mir ist so schlecht. Ich werde seekrank!“, rief Ricky und versuchte, sich auf den Beinen zu halten, während das Kanu gewaltig schaukelte.

      „Sei kein Idiot! Du bringst uns zum Kentern!“, schrie Suki.

      Mit der einen Hand hielt Ricky sein Paddel hoch, mit der anderen hielt er sich den Mund zu. „Oh Gott! Ich glaub, ich muss kotzen!“

      „Dann tu das gefälligst im Sitzen!“, schrie Gary.

      „Okay. Super Idee.“ Ricky ließ sich auf seinen Platz zurückplumpsen. Er grinste Gary und Suki an. Natürlich hatte er alles nur gespielt.

      „Das ist nicht lustig, Schorr“, sagte Gary und schüttelte den Kopf.

      „Du solltest deinen Namen ändern“, meinte Suki, die immer noch mitgenommen aussah. „In: Das-ist-nichtlustig-Schorr.“

      „Kommt schon“, sagte Ricky und nahm das Paddeln wieder auf. „Ihr habt doch was zu lachen gehabt, oder? Habt ihr?“

      Keiner antwortete ihm.

      Die Kanus hüpften auf und nieder, als die Strömung in der Nähe des Inselufers stärker wurde. Della genoss die Bootsfahrt, das Gefühl des Paddels in ihren Händen, mit dem sie mit jedem Schlag das Kanu vorwärtstrieb, den kalten Wind auf ihrem Gesicht, das Spritzen und Wogen des bewegten Wassers.

      Ein paar Minuten später zogen sie die Kanus den Strand hinauf. „Ich wäre gern noch weitergefahren“, sagte sie zu niemand Besonderem. „Es war so schön auf dem Wasser.“

      „Auf dem Festland ist es bedeutend schöner“, sagte Suki. Sie ließ das Kanu los, um ihre Hände zu untersuchen. Sie hatte sich einen ihrer purpurnen, künstlichen Fingernägel abgebrochen. „Was soll ich jetzt machen? Ich habe keinen Ersatz dabei“, murrte sie.

      „Was nicht tötet, härtet ab“, witzelte Ricky. Suki streckte ihm die Zunge heraus und folgte den anderen, die die Kanus über den kleinen Streifen Kieselsteine bis zu den Bäumen zogen.

      „Hier müssten wir sie lassen können“, sagte Gary und ließ am Fuß einer großen Kiefer den Bug seines Kanus los.

      „Ist schon Essenszeit?“, fragte Ricky. „Können wir eine Pizza oder sonst was bestellen?“

      „Gute Idee. Warum holst du keine?“, fragte Suki und warf ihren abgebrochenen Fingernagel in den Sand. „Wir warten hier auf dich.“

      Ricky sah verletzt aus.

      „Ich liebe Lagerfeuer und über dem Feuer gebratene Würstchen“, sagte Maia, die jetzt etwas entspannter aussah.

      „He – es ist immer noch Vormittag. Habt ihr das vergessen?“, erinnerte sie Gary. „Wir haben noch eine Menge zu tun, bevor Zeit fürs Lagerfeuer ist. Los. Nehmt euren Kram. Wir müssen einen guten Zeltplatz finden.“

      „Aye, aye, Boss“, sagte Ricky und salutierte. Pete half Della mit ihrem Rucksack und gab ihr ihren Schlafsack. Sie bedankte sich bei ihm und beeilte sich, um neben Maia gehen zu können. Pete war wirklich zu süß. Aber sie wollte ihn auf keinen Fall ermutigen.

      Eine Weile wanderten sie am Strand entlang, immer in der Nähe der Bäume. Die Sonne stand jetzt höher am Himmel, und es wurde richtig warm. Della blickte auf, um zu sehen, woher das laute, unharmonische Kreischen kam, das sie hörte. Zwei blaue Eichelhäher auf einem niedrigen Baumast schienen sich zu streiten. „Sieh mal, wie groß die sind!“, sagte sie zu Maia und zeigte auf die Vögel.

      „Blaue Eichelhäher sind furchtbar laute Vögel“, sagte Maia missbilligend. „Sie sind so gar nicht wie Drosseln. Drosseln sind süß.“

      „Willkommen zur Naturstudie Nr. 101“, unterbrach Ricky sie.

      „He, Ricky“, schimpfte Della. „Warum bist du mitgekommen, wenn du die Natur nicht magst?“

      „Um bei euch zu sein, Babys“, sagte Ricky und warf ihr ein böses Grinsen zu. „Ihr wisst doch, ich habe einen Riesenschlafsack mit. Groß genug für mich – und noch jemanden.“

      „Was für eine unwiderstehliche Einladung!“ Della schnitt eine Grimasse und ging schneller. Ein Weg führte in den Wald, und sie folgten ihm. Sie gingen durch dichtes Gehölz und Gestrüpp, bis sie nach einer Weile zu einer kreisrunden Lichtung mit hohem Gras und Unkraut kamen.

      „Scheint doch ideal zum Zelten zu sein“, sagte Gary und warf das Zelt, das er über der Schulter getragen hatte, auf den Boden. „Lasst uns hierbleiben.“

      Dankbar nahmen alle ihre Rucksäcke ab und ließen sie auf den Boden plumpsen. Zwei Zelte mussten aufgeschlagen werden, eins für die Jungen und eins für die Mädchen.

      „Nein. Dreh sie so rum“, gab Pete Anweisung, nachdem sie begonnen hatten, die Zeltleinwand über die Stangen auszubreiten, die sie zusammengesteckt hatten. „Der Wind kommt gewöhnlich von Norden. Deshalb sollten die Rückwände der Zelte nach Norden gehen.“

      „Sehr eindrucksvoll, Pete“, sagte Gary, halb im Spaß, halb ernst. Er sah zur Sonne hinauf, die direkt über ihnen stand. „Und woher wissen wir, wo Norden ist?“

      „Da“, sagte Pete und zeigte in eine Richtung. „Ich habe einen Kompass an meiner Uhr.“ Er hob sein Handgelenk hoch, an dem eine dieser Uhren mit einem Dutzend unterschiedlicher Funktionen war.

      „Glaubst du, die Ureinwohner hatten auch solche?“, fragte Ricky.

      Wieder ignorierten ihn alle. Sie arbeiteten daran, die Zelte umzudrehen und sie mit Heringen am Boden zu befestigen. Dann schwärmten sie in verschiedene Richtungen aus, um genug Brennholz für die Nacht zu suchen.

      Pete folgte Della, doch auch dieses Mal beeilte sie sich, um Maia einzuholen. „Es ist hier so einsam. Irgendwie ist das gruselig“, meinte Maia und stieg vorsichtig über eine tiefe Pfütze.

      „Aber es macht Spaß“, erwiderte Della. Ihr wurde bewusst, dass sie aufgeregt war, auch wenn sie nicht sicher war, weshalb. Vielleicht weil sie allein waren, ohne Erwachsene in ihrer Nähe. Alles konnte passieren. Alles. Nur sie sechs, die ganze Nacht allein im Wald. Es könnte so romantisch werden …

      Sie entfernte sich von Maia und ging in die Richtung, in die Gary im Wald verschwunden war. „Das ist meine Chance, mit ihm zu reden“, dachte sie. Ihr Herz klopfte laut

Скачать книгу