Besessen. Max Nortic

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Besessen - Max Nortic Intim-Reihe

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      Max Nortic

      Besessen

      Roman

      Besessen

      Copyright © 2017 Zettner Verlag

      All rights reserved

      ISBN: 9788711717530

      1. Ebook-Auflage, 2017

      Format: EPUB 3.0

      Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Zettner Verlag und Autors nicht gestattet.

      1

      „Unser heutiges Thema ist eines der interessantesten überhaupt“, sagte Professor Henson. Sein vornehmes Gesicht bekam einen nachdenklichen Ausdruck, als er seine Psychologie-Klasse betrachtete. „So weit unsere Erkenntnisse auch auf anderen Gebieten fortgeschritten sind, darüber wissen wir viel zu wenig. Wir wissen zwar, daß es funktioniert, aber wir wissen nicht warum und wie. Es ist uns bekannt, daß die fragliche Kraft einen normalen Menschen zu einem willenlosen Werkzeug machen kann, zu einem Sklaven, wenn Sie so wollen. Und selbst hier wissen wir noch nicht, wo die Grenze liegt. Über all den wunderbaren Einsichten der Wissenschaft und Technik haben wir versäumt, uns dieses Reservat nutzbar zu machen. Es wurde leider vergessen. Es gibt unzählige Gründe dafür. Sie werden es sicher schon erraten haben, ich spreche von Hypnose.“

      Ein Raunen ging durch die Klasse, und der Professor machte eine kleine Pause.

      Einige Studenten, die bereits ein wenig gelangweilt aus dem Fenster hinaus in die helle Morgensonne geblickt hatten, waren auf einmal wieder ganz bei der Sache. Im Hintergrund der Klasse rutschte Jack Fraser unruhig auf seinem Sitz herum, während seine Augen starr auf die schlanken, gebräunten Beine der Blondine gerichtet waren, die ein paar Reihen vor ihm saß.

      ,Dieses Luder‘, dachte er verbittert. ,Dieses schöne, sadistische Luder.‘

      Sie wendete sich lächelnd dem großen, breitschultrigen Studenten an ihrer Seite zu.

      Jack preßte die Lippen zusammen, nur mit Mühe konnte er seine Erregung verbergen.

      Ihre langen, blonden Haare schimmerten hell, sie umrahmten ein liebliches Gesicht mit großen, grünen Augen und sinnlichen Lippen. Aber es lag auch ein Zug von Grausamkeit um diesen Mund. Sie trug ein dünnes Sommerkleidchen, das sich über ihre reife Brust und die schlanke Taille schmiegte, während die wohlgerundeten Hüften und die hinreißenden Beine dadurch um so vollkommener zur Geltung kamen.

      Ein scharfer Zug von Begierde rührte sich in Jacks Lenden, als die Erinnerung an ihre nackte Haut in seinem Gedächtnis auftauchte.

      Die eindringliche Stimme des Professors ließ ihn wieder aufhorchen.

      „Die Hypnose ist noch immer ein Geheimnis. Das Wort kommt aus dem Griechischen. ,Hypnos‘ war der Gott des Schlafes. Wir alle kennen den Ausdruck Mesmerismus‘. Anton Mesmer kommt das Verdienst zu, die Hypnose entdeckt zu haben. Er glaubte, sie sei ein Strom, eine magnetische Kraft, die über die Fingerspitzen von einem Körper zu einem anderen gelangen kann.

      Wir wissen heute schon etwas mehr darüber, zum Beispiel, daß Grundlage für die Hypnose die Suggestion ist. Aber was geht vor sich, wenn eine einfache Suggestion aus einem gesunden Menschen einen willenlosen Roboter macht? Wie kann sie das Nervensystem so weit beherrschen, daß eine schwierige Operation ohne Narkose vorgenommen werden kann und der Patient trotzdem keinerlei Schmerzen verspürt, Schmerzen, die ihn normalerweise zum Wahnsinn treiben würden?

      Wie kann die Suggestion einen Menschen so weit entwürdigen, daß er wie ein Clown Hühner und Schweine imitiert? Oder in eine rohe Zwiebel beißt und meint, es sei ein saftiger Apfel? Oder daß jemand glaubt, es sei so heiß, daß er zu schwitzen beginnt, während in Wirklichkeit die Temperatur nahe bei Null ist? Das alles wollen wir heute besprechen, die unglaubliche Macht eines Willens über einen anderen durch Hypnose.“

      Die kleine rosige Zungenspitze der Blondine wurde sichtbar. Während sie sich über die Lippen leckte, starrten ihre grünen Augen den großen Studenten an. Der grinste zurück.

      ,Die Hündin‘, dachte Jack immer wieder, ,diese lausige Vagabundin.‘

      Es war eine knappe Woche her, da hatte sie das gleiche Spiel mit ihm getrieben. Er erinnerte sich genau. Dieser hungrige Blick, mit dem sie um sich sah, dieser schwüle Ausdruck, der ihn erkennen ließ, daß sie es schon kaum mehr aushielt, ins Bett zu springen. Er sah alles noch einmal vor sich. Sie lag neben ihm, er spürte ihre lüsterne Nacktheit, sie drückte sich leidenschaftlich an ihn, danach hatten sie ein paar Stellungen ausprobiert, verrückte Turnübungen, aber sehr aufregend, bis sie schließlich erschöpft einschliefen.

      Nun war es auf einmal unmöglich, mit ihr ein Rendezvous auszumachen.

      „Es war sehr hübsch, Liebster“, hatte sie ihm eines Nachts seufzend erklärt, „aber die kleine Sheila möchte sich nicht binden, und das ist genau das, was du willst. Du hängst dich an mich wie eine Klette. Nur weil wir es ein paarmal miteinander getrieben haben, heißt das noch lange nicht, daß du mich besitzt. Niemand kann mich besitzen auch in Zukunft nicht. Ich hasse Bindungen. Ich will frei sein. Und wenn ich mit jedem einzelnen Burschen unserer Schule ins Bett gehe, so ist das ganz allein meine Sache.“

      Jacks Gesicht lief rot an, als er daran dachte. Er hatte gebettelt, argumentiert, gedroht. Ihre Antwort bestand darin, daß sie aufstand, sich stumm ankleidete und verschwand.

      In der folgenden Nacht war es dann ein anderer gewesen, der seinen nackten Körper an diese seidige Haut pressen, in den feuchten Schlund zwischen ihren Beinen fahren und ihre nassen, hungrigen Lippen küssen durfte und dabei die höchsten Wonnen erlebte. Wonnen, wie man sie nur von einer Sheila erfahren konnte.

      Sie war eine sadistische Hündin, aber geschmeidig und schön und enorm aufregend.

      „Niemand kann mich besitzen“, hatte sie gesagt. „Auch in Zukunft nicht.“

      Er würde es jedenfalls. Wenn er auch alles riskierte, und wenn es ihn noch so viel kostete, er würde sie bestimmt noch einmal besitzen. Er wußte zwar noch nicht wie, aber ihm würde schon etwas einfallen.

      „Es gibt eine Anzahl von Methoden, wie man Hypnose einleitet“, dozierte Professor Henson. „Sie reichen von der Beruhigung, die in den Schlaf führt, bis zu der lauten und auffallenden – aber äußerst wirksamen, muß ich hinzufügen – Methode der professionellen Unterhalter. In dem einen Fall brauchen wir Ruhe und Stille, im anderen helles, funkelndes Licht und Lärm, damit der Hypnotiseur auf der Bühne sicher zu seinem Ziel gelangt. Und wieder wissen wir nicht, warum das so ist. Wir wissen nur, daß die Ergebnisse in beiden Fällen gleich sind. Wir Psychologen bevorzugen natürlich die ruhige und intelligente Art. Verständlicherweise beansprucht sie mehr Zeit. Doch wir glauben, daß es nicht gut ist, jemanden dabei aufzuregen, seine Gefühle durcheinanderzubringen, wie es der Bühnenhypnotiseur macht. Unsere Methode kann fünf Minten, aber auch zwei Stunden dauern, ehe wir jemanden in den hypnotischen Schlaf versetzt haben. Der Bühnenhypnotiseur bringt das in wenigen Sekunden fertig. Und wieder“, er zuckte die Schultern, „wissen wir nicht, warum dies so ist.“

      Die geschmeidige, sonnengebräunte Blondine wand sich unruhig auf ihrem Sitz. Ihr Kleid war hochgerutscht und enthüllte zwei weiche, goldbraune Schenkel. Jack schluckte schwer, während er sich der Reaktion erinnerte, die ihr heißes Fleisch,

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