Die Lady und der Admiral. Hans Leip

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Die Lady und der Admiral - Hans Leip

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Himmel zu und drohte sich unheimlich in Sir Williams seit Palermo empfindlichen Körper hinabzusenken. Die Unterschiede der Temperaturen und der Bodenhöhen, die Anstrengungen der vielen Tage Fahrt, die ungenügenden Nachtschlafe wollten sich rächen. Sir William wehrte sich männlich, klagte keineswegs. Doch sein Fieber schien ansteckend. Niemand fühlte sich wohl.

      Wiener Neustadt.

      Endlich Wiener Neustadt. Es war tiefe Nacht. Die Luft drückend. Die Bürger, die nicht schlafen konnten, drängten sich vorm Gasthof „Zum Hirschen“. Es war stumme Neugierde. Da sass die Runde der Engländer, ass schweigend, erschöpft, das nahe Wien lag ihnen auf der Kehle. Und dass es Sir William so schlecht ging. Er wollte keinen Arzt, noch nicht hier, keinen so lächerlichen Vorreiter für Wien. In Wien, da werde er endlich ein wenig Ruhe haben. Signora Madre und Gaetano wachten an seinem Bette.

      Von der Königin Karoline fand man nirgends einen Gruss, keinen Fingerzeig, nichts. Die ganze hohe k. k. Familie war eilends nach Schönbrunn gejagt. Lady Hamilton war empört und fluchte auf walisisch: „Charlotte muss eine verdammte Unruhe im Bauch haben. Mir scheint, sie flüchtet vor ihren Erinnerungen, und wir sind ein höchst gegenständlicher Teil davon.“

      Sie hatte das bittere Gefühl der Vernachlässigung und zudem Zahnschmerzen. Auch Nelson war gekränkt. War das der Dank für seine Begleitung? Aber es war ja keine. Man tippelte ja nur hinterdrein, als Hofhund, als Dreck an königlicher Hofschleppe. Verdammt! Das wagte man den Besten Englands zu bieten? Gut! Man würde sehen. Man war auf sich selber angewiesen. Das sollte doch mit dem Satan zugehen, wenn man nicht ebenso hübsch allein durchkam.

      Tyson will ausgehen.

      Herr Tyson betrachtete liebevoll den Glanz seines Ringes und ging, als die andern sich zurückzogen, noch ein wenig bummeln. Er hatte ein Kaffeehaus im Auge, wo man noch eine Partie Billard, Cribbage oder L’hombre spielen konnte. Aber er kam nicht weit. Zuviel Neugierige drängelten um ihn herum. Die einen hielten ihn für Nelson, die andern für den Ritter Hamilton. John Tyson war eine unbekannte Null. Somit ging er in den „Hirsch“ zurück und rechnete zum Ersatz die Reisekasse nach. Man hatte seit Livorno rund 515 Pfund ausgegeben.

      Die Kanalarbeiter.

      Nach unruhiger Nacht fand man sich am andern Morgen schon kurz nach vier auf der Endstrecke gen Wien. Dort, wo etwa Sollenau liegt, passierte man die erste Landhaussiedlung, die in Europa versucht worden ist, Theresienfeld, von Maria Theresia befohlen, aber schon zu jener Zeit verfallen. Dann kam man an den Wien-Neustädter Kanal. Das war das grosse Unterfangen, Wien mit Triest auf dem Wasserwege zu verbinden. Es wurde gerade eine neue Brücke gebaut. Die grosse Landstrasse, von Gerüst, Fuhrwerk, Steinkarren, Kränen und Bauzeugs verstopft, war für den Durchgangsverkehr gesperrt. Als aber die Zimmerleute, Maurer, Soldaten und Erdarbeiter hörten, dass es Nelson sei, der da hindurch wolle, da riefen sie: „Hoch!“ und: „Fasst an alle Mann!“ und polterten im Nu den Krimskrams an die Seite. Denn die einfachen Gemüter sind die unverbrüchlichsten Gefässe für den wahren Ruhm, und das Gedächtnis gewisser Heldentaten hält sich in ihnen frischer und dauernder als in den zerstreuten Herzen der Gebildeten.

      Einzug in Wien.

      Ein dunkler Wall aus Bastionen und Häusermassen erwuchs am Horizont, überspiesst von den Türmen Wiens, die festlich sich bewimpelten mit den leichten Rauchfahnen des Morgenkaffees. Nelson hätte lieber die Masten dreideckiger Linienschiffe ragen sehen. Dieses hohe Gezacke dünkte ihm weniger kronenhaft als die Hamilton ihm flüstern wollte, ihm sah es aus wie Wolfsgrubenpfähle und spanische Reiter.

      Doch was denn? War man nicht drei gestrichene Kutschen voll gewichtigen Inhalts? Und was bei Günzeldorf noch drohend an Getürme stand, bei Neudorf zog es sich sänftlich ein und am Kärntner Tor war es hinterhältig verschwunden. Doch nur, um auf den fröhlichen Hornstoss des Postknechtes hin alsbald mit Vehemenz als die zehn Finger des Halt gebietenden Mautbeamten wieder hervorzubrechen. Zu aller Erleichterung war Konsul Andersson schon zugegen und sagte: „Alles Kuriergepäck!“

      Aber der Zöllner schien seinen Posten schon unter Leopold dem Ökonomischen angetreten zu haben, als man sich, um das schöne Holz zu sparen, mit blossen Leichentüchern in die Ewigkeit begab, was damals wie auch jetzt betreffs der beanstandeten Einfuhr von Nelsons geliebtem Sarg heftige Unruhe ergab.

      Daneben erregten die Wappenfedern des Guilaume Tell, die auf dem Dach des zweiten Wagens aus der Hülle stachen, obrigkeitliche Beanstandung, weil es, der Himmel möge es verhüten, durchaus noch nicht so weit sei, dass da unter der Trikolore in Wien eingezogen werde. Beschwichtigungen waren nötig und die Versicherung, dass die beigehenden „wilden Bestien“ nebst Mohrin in den Tierpark nach Schönbrunn geliefert werden sollten. Und nachdem die Pässe dick bestempelt waren, durften die drei Kutschen der ungewöhnlichen Gesellschaft weiterrumpeln und kamen die lange Kärntner Strasse hinauf, kleiner und kleiner angesichts des Stephansdoms und bogen in den Graben ein, wo im Gasthaus „Aller Biedermänner“ Quartier belegt war. Es war Montag und grässlich heiss.

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