Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Vanoth trat vor, sodass er dem Ylanten genau in die holografischen Augen sehen konnte.
Dessen Mimik passte sich der des Thesan an, indem die Gesichtsfarbe verblasste, als wäre sie mit einem Mal schlecht durchblutet. »Vor dem CEE war ich voll funktionstüchtig, aber ich habe deine Ankunft auf Terra dennoch nicht mitbekommen, Jathao Vanoth.« Kein Zweifel, dass nun NATHAN selbst sich zu Wort meldete. »Darum zweifle ich an deiner Behauptung, du hättest schon vor der Versetzung die Erde erreicht.«
»Mein Nashadaan konnte sich der Entdeckung mit einiger Mühe entziehen«, sagte der Thesan.
»Dein ... was?«, fragte Adams.
»Mein Fluggerät.«
»Wie ist es dir gelungen, unbemerkt von mir zu landen?«, wollte NATHAN wissen.
»Die Technologie ist hochstehend. Aber sie gehört der Vergangenheit an. Mein Nashadaan ist zerstört.«
»Beweise mir, dass du schon früher hier gewesen bist.«
Vanoth dachte nach. »Kannst du auf deine alten Speicherinhalte zurückgreifen?«
NATHAN bestätigte.
»Ich hatte die Neujahrsansprache des Advisors im Dao-Lin-H'ay-Theater besucht, wenige Tage vor der Versetzung. Ich saß in Block R, Reihe 3, Platz 11.«
»Verblüffend, dass du dir so ein unwichtiges Detail gemerkt hast«, merkte Adams an.
»Mein Gedächtnis ist hervorragend. Ich war leicht maskiert, Kontaktlinsen, andere Kleidung.« Vanoth zögerte, ehe er ergänzte: »Hässliche, unbequeme Kleidung. Solltest du auf eine Bildaufzeichnung zugreifen können, wirst du mich dennoch erkennen.«
Die Gesichtszüge des Ylanten verschwanden, und für eine Sekunde blickten sie nur auf die abgeflachte Bronzefläche des Kopfes. Dann kehrten die Augen zurück, die Nase, der Mund.
»Tatsächlich«, sagte NATHAN. »Es hat Mühe gekostet, die Aufnahme zu rekonstruieren, da dein Platz nur aus einem ungünstigen Winkel aufgezeichnet wurde, aber du sprichst die Wahrheit.«
»Nachdem dies geklärt ist«, sagte Vanoth, »können wir uns hoffentlich meinem Anliegen widmen. Ich weiß um die Natur dieses kosmischen Gefildes, in dem sich Terra und Luna nun befinden – die andere Hälfte des Dyoversums, der Zwilling, der mit unserem Herkunftsuniversum beim selben Urknall entstanden ist. Die Zerozone verbindet beide Teile miteinander; der eine gemeinsame Punkt, die Nabelschnur, die von Anfang an existiert.«
»Woher kennst du dieses Modell?«, fragte NATHAN.
»Meinem Volk ist es schon lange bekannt. Wir haben jedoch nie einen Weg in den Zwilling gefunden. Wir standen mit einer Superintelligenz in Verbindung, der VECU. Von ihr hörten wir von dieser Theorie, aber es war nie mehr als das. Eine Theorie.
Nun, auf dieser Seite des Dyoversums, ergeben sich völlig neue Möglichkeiten, die allerdings Rechenkraft benötigen. Ein Potenzial, das nur der größte Rechner der Menschheit bieten kann.«
Homer G. Adams fühlte in diesen Worten einen Aufbruchsgeist und frischen Enthusiasmus, der auf ihn übersprang. »Mir schwebt ein Institut zur Erforschung des Dyoversums vor«, sagte er. »Und als Pate des Ylatoriums glaube ich, diese Einrichtung wäre in deiner Siedlung gut aufgehoben, NATHAN. Beide Projekte sind experimentell, vorausschauend, zukunftsweisend.«
»Ich müsste die Pläne meines Ylatoriums ändern.«
»Bist du dazu bereit?«
»Wenn du es mir empfiehlst, Pate.«
Adams nickte. »Das tue ich.«
»So sei es.«
Adams mochte es, mit einem Rechner Pläne zu schmieden. Die Entscheidungsfindung ging wesentlich schneller als in den üblichen menschlichen Gremien.
*
In den folgenden Tagen kehrte Homer G. Adams einige Male nach Luna zum Mare Ingenii zurück und verfolgte den Ausbau des Ylatoriums.
Eine Woche nach dem ersten Treffen stellte NATHAN dem Thesan einen eigenen Gleiter zur Verfügung. Er war in einer lunaren Werft gebaut worden, als Prototyp einer am Ende weitaus größeren neuen Raumschiffsklasse, die auf den Entwürfen der Ylanten basierte. Der Advisor taufte das Fluggefährt aufgrund der Form Dominostein. Als ständiger Pilot fungierte – wie sollte es anders sein – ein Ylant.
Das Mondgehirn bot Adams einen ebensolchen Gleiter an, doch er lehnte ab. Ihm standen Regierungsschiffe zur Verfügung, und er sah keinen Grund, nicht darauf zurückzugreifen.
Von Tag zu Tag wuchs die Zahl der Bronzehütten in erstaunlichem Maß, und bald tummelten sich ganze Heere von Ylanten zwischen Mondgestein und Bronzewänden.
Am 18. August 1628 NGZ landete Adams gemeinsam mit Amalia erneut inmitten der Baustelle, die diesen Bereich des Mondes überzog und ihn verwandelte. Die Scheinwerfer ihrer ersten Besuche waren inzwischen verschwunden, für eine notdürftige Helligkeit, die an die Dämmerung eines lauen Sommertags erinnerte, sorgten die Bronzehütten, deren Außenwände leicht aus sich selbst heraus leuchteten.
Der Rohbau eines arkonidischen Khasurns in der typischen Trichterform stellte die einzige bautechnische Abwechslung dar – darin sollte das geplante Institut untergebracht werden. Eine weite, bronzefarbene Metallebene stand als Landefeld zur Verfügung; aktuell parkte dort Jathao Vanoths Dominostein.
Als Adams und Amalia ausstiegen, trafen sie den Thesan, der im Raumanzug dem Schauspiel zusah, das zwei Ylanten boten. Ob sie wussten, dass es einen Zuschauer gab? Jedenfalls scherten sie sich nicht darum und häuften im Schatten des Rohbaus Bronzestäbe in mehreren Stapeln aufeinander, die ein Lastenroboter herbeischleppte – ein gewöhnliches arkonidisches Modell, wohl eigentlich beim Bau des Trichters eingesetzt.
»Was tun sie?«, fragte Amalia.
Vanoth wandte sich um. »Es ist mir ein Rätsel. Aber die Stapel sind nicht willkürlich angeordnet.«
»Sondern?«
»211 Stäbe, dann 223, 227, 229 und ...«
»233«, vermutete Adams.
»Völlig richtig«, sagte Vanoth. »Den nächsten Stapel füllen sie gerade.«
Adams nickte. »Ich mag Zahlen. Sie beruhigen mich, weil sie etwas Vertrautes, Berechenbares bieten.«
»Anders als Menschen«, ergänzte Amalia.
Der Thesan schien sie erst bei diesen Worten zu bemerken. »Endlich lerne ich dich kennen. Leider wird uns nicht viel Zeit bleiben, denn ...«
Ein Ylant schwebte auf einer Plattform auf sie zu.
»... ich werde abgeholt«, beendete Vanoth seinen Satz. »Es war mir dennoch eine Freude.«
Er stieg zu dem Ylanten, und sie entfernten sich gemeinsam.
»Er