Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan Perry Rhodan-Erstauflage

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habe nicht vorausgesehen, dass Terra und Luna versetzt würden«, sagte der Thesan, und Adams fragte sich, ob er log. »Manchmal offenbart sich mir ein Teil der Zukunft, wenn ich in den temporalen Kanal blicken kann. Doch das ist nicht dauerhaft, ich vermag durch den Kanal nicht ständig zu lesen wie in einem Buch.

      Als wir alle hier angekommen sind, konnte ich einmal die Voraussetzungen für eine Schau schaffen. Ein einziges Mal! Mehr als das, was ihr bereits wisst, weiß ich nicht von dem, was kommen wird: Perry Rhodan wird diesen Teil des Dyoversums erreichen, und er wird an der Stelle auftauchen, die ich euch genannt habe. Aber wartet nicht, verschwendet nicht eure Zeit. Die Versetzung war keine Katastrophe, sondern ein Neuanfang.«

      »Predige, wenn dir die Massen zuhören!«, forderte Tessa Parr abschätzig.

      »In den meisten Religionen spricht die Predigt den Glauben an.« Vanoth setzte sich wieder, und der Stoff seines Einteilers raschelte über die Sitzlehne. »Mir geht es hingegen um Fakten. Also vergleich mich nicht mit einem Sektenführer.«

      »Fakten – wie dein Modell des Dyoversums?«, fragte Adams.

      Der Fremde bildete mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand einen Kreis. »Ein gutes Beispiel, ja«, sagte er.

      »Erzähl mehr darüber.«

      »Ich will ehrlich sein. Ich bin ins Solare Haus gekommen, weil ich eure Hilfe brauche.«

      »Um deine Botschaft zu verkünden?«

      Nun spreizte der Thesan die beiden Finger, eben noch zum Kreis geschlossen, weit voneinander ab. »Um das Dyoversum zu erforschen. Etwas, das euch ebenso wichtig sein dürfte wir mir. Ich weiß nur wenig, leider.«

      »Wie sollen wir dir dabei helfen?« Was Adams zwischen diesen Worten der Residentin hörte, war die umgekehrte Frage: Wie kannst du uns dabei helfen?

      »Ich brauche Kontakte«, sagte Jathao Vanoth. »Zu Wissenschaftlern und ...« Er hob die Stimme, brach mitten im Satz ab. Ein genau bemessener, dramatischer Effekt.

      »Und zu wem?«, fragte Tessa Parr kühl, die nicht so klang, als ließe sie sich von seiner Rhetorik einschmeicheln.

      »Zu NATHAN.«

      Adams schüttelte den Kopf. »Du bist so gut informiert, da solltest du wissen, dass sich jeder mit einem Antrag an das Mondgehirn wenden kann.«

      »Aber niemandem wird NATHAN so viel Aufmerksamkeit widmen wie der Residentin und ihrem Advisor. Euch.«

      »Da irrst du dich«, sagte Tessa Parr. »Eine Anfrage der Chefin des TLD wird er mit derselben Dringlichkeit beantworten.«

      »Aha«, machte der Thesan und ergänzte, als wäre ihm diese Idee gerade erst gekommen: »Also dir?«

      Adams versuchte, in seinen glatten Gesichtszügen zu lesen. Wusste der Thesan wirklich nicht, wer da mit ihnen am Tisch saß? Tessa hatte bei der Vorstellung nur ihren Namen genannt, nicht aber ihre Funktion. Es passte allerdings nicht zu Vanoths sonstigem Auftreten, eine derart wichtige Person nicht zu kennen. Spielte er seinen Gastgebern also nur etwas vor?

      Trotz all seiner Erfahrung im Umgang mit außerirdischen Völkern blieb Adams die Mimik des Fremden ein Rätsel – kein Wunder, fehlte ihm doch jeder Vergleich mit anderen Thesanit. Immerhin hatte er vorhin die wahrscheinlich unwillkürlichen Gesten ihres Gastes mit Daumen und Zeigefinger beobachtet – möglicherweise für Ja und Nein.

      »Deine Vermutung stimmt«, sagte Tessa Parr.

      »Umso besser.« Vanoth lachte – und das war eindeutig zu erkennen. Es ähnelte einem terranischen Lachen, nur dass eine Art Grollen mitschwang, als rollte er tief in der Kehle ein R. »Dann sitzen hier genau die drei richtigen Personen beieinander. Werdet ihr mir helfen?«

      »Du sagst, du willst das Dyoversum erforschen«, sagte der Advisor. »Doch ich warne dich: Wenn wir dir beistehen, werden wir die Erkenntnisse nutzen, um einen Weg nach Hause zu finden.«

      »Mag sein«, sagte Jathao Vanoth gelassen. »Ich rechne eher damit, dass euch das, was wir erfahren, die Augen öffnet.«

      Adams stand auf. Der Demonstrant Warun Mueller musste noch länger auf eine Begegnung mit seinem Idol warten, denn die Reise zum Mond würden sie ohne ihn antreten. »Gehen wir. NATHAN schuldet mir sowieso einen Gefallen.«

      *

      Zu der ersten Bronzehütte hatte sich eine zweite gesellt – sie stand zur Hälfte darauf, ragte aber weit darüber, und es sprach der Schwerkraft Hohn, dass sie nicht kippte.

      Nicht mehr nur ein Ylant begrüßte die Neuankömmlinge im von Scheinwerferlicht erhellten Teilbereich des Mare Ingenii, sondern vier dieser Geschöpfe. Alle zeigten dasselbe Gesicht – jene leicht verfremdete Mischung der Gesichtszüge von Adams und Amalia.

      Einer der Ylanten führte den Advisor und seinen Begleiter Jathao Vanoth durch die Schleuse ins Innere der alten Hütte. Dort ging er zu dem Metallgestell, das als einziger Einrichtungsgegenstand mitten im Raum thronte. Stangen verliefen darin kreuz und quer, und Drähte ragten in alle Richtungen.

      »Bist du der Ylant, mit dem ich gestern gesprochen habe?«, fragte Adams. Kaum zu glauben, dass es erst einen Tag zurücklag. Nur vierundzwanzig Stunden, in denen Tod und Panik bei der Residenz-Demonstration, wie die Presse es bezeichnete, und das überraschende Auftauchen des Thesans vieles verändert hatte.

      »Erkennst du mich nicht?«, wollte die Maschine wissen. Klang sie tatsächlich enttäuscht?

      »Die anderen gleichen dir vollkommen.«

      »Rein äußerlich«, sagte der Ylant. »Aber ich verstehe dein Problem, Homer G. Adams. Du kannst nicht in unser Inneres sehen, wie wir es vermögen.« Eine kurze Pause, dann: »Und das ist dir nicht einmal bei deinesgleichen möglich. Diese Beschränkung muss furchtbar sein. Mein Beileid.«

      Er überlegte, wie er antworten sollte. »Ich habe mich daran gewöhnt.«

      »Die wenigsten biologischen Lebewesen sind dazu in der Lage«, sagte Jathao Vanoth. »Nur solche mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Wie du.«

      »Danke.« Der Ylant deutete auf das Metallgestell. »Ich experimentiere«, erklärte er, ohne gefragt worden zu sein. »Wäre mir euer Erscheinen früher bekannt gewesen, hätte ich euch nicht damit belästigt, sondern Tisch und Stühle gestellt, um ein wenig Bequemlichkeit zu bieten.«

      »Es belästigt mich nicht«, versicherte Adams. »Vergiss nicht, dass NATHAN mich zum Paten für das künftige Ylatorium und seine Bewohner erwählt hat.«

      »Ich vergesse nie etwas. Darum muss ich dich auch korrigieren. Du bist nicht der einzige Pate. Wo ist Amalia Serran?«

      »Sie wird mich beim nächsten Besuch wieder begleiten. Jedenfalls interessieren mich alle Entwicklungen. Wozu dient das Gestell?«

      Der Ylant packte mit dem linken Arm eine der Stangen und zog sich daran in die Höhe. Bald stützte er den ganzen Körper nur auf das Handgelenk, drehte sich zur Seite und legte sich schließlich inmitten des Metallgeflechts ab wie in einem Ruhesessel. Dann stieß er einen der Drähte an, was eine Kettenreaktion hervorrief – sie schwangen, zitterten, und es entstand ein leises, disharmonisches Summen.

      »Ich

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