Das erfolgreiche Kind. Марта Сирс
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Attachment Parenting fördert gegenseitige Sensibilität
Gebundene Kinder und ihre Eltern lernen, einander zu lesen. Die Botschaften, die sie austauschen, bleiben oftmals unausgesprochen, werden aber dennoch stets sehr gut verstanden. Ein verbundenes Elternteil kann oft das Verhalten des Kindes einfach durch eine gehobene Augenbraue korrigieren. Eine verbundene Mutter oder ein verbundener Vater kann auch einen Blick quer über das volle Fußballfeld senden, um den zehnjährigen Spieler aufzumuntern, dessen Selbstvertrauen angesichts des steigenden Torverhältnisses für die Gegenmannschaft schwindet. Die gegenseitige Sensibilität zwischen Eltern und Kind führt dazu, dass Eltern nach dem Warum hinter dem Verhalten Ihres Kindes schauen. Sie achten eher auf das, was im Inneren des Kindes vor sich geht, statt nur auf das äußere Verhalten fokussiert zu sein. Verbundene Eltern werden auf natürliche Art Experten für ihr Kind und wissen, welches Verhalten der Entwicklungsstufe und dem persönlichen Temperament ihres Kindes angemessen ist.
Verbundene Kinder wissen, welches Verhalten ihre Eltern von ihnen erwarten, und versuchen, diesen Erwartungen zu entsprechen, weil sie ihre Eltern erfreuen wollen. Die Erwartungen ihrer Eltern zu erfüllen gibt ihnen ein gutes Gefühl. Die Eltern nicht zu erfreuen gibt ihnen ein schlechtes Gefühl. Weil diese Kinder so daran gewöhnt sind, sich die meiste Zeit innerlich gut zu fühlen (das ist etwas, das die Baby-B’s ihnen gezeigt haben), verhalten sie sich die meiste Zeit gut. Natürlich stellen auch AP-Kinder mal etwas an, aber ihr falsches Verhalten kann leichter korrigiert werden.
Gegenseitige Sensibilität bedeutet auch gegenseitigen Respekt. Verbundene Familien neigen dazu, ihre Kinder in den Mittelpunkt der Familie zu stellen statt an den Rand. Sie besuchen Orte gemeinsam als Familie. Sie teilen Interessen. Sie kommen den Bedürfnissen der anderen entgegen und achten die Meinungen und Gefühle der anderen. Aber Eltern und Kinder brauchen gelegentlich eine Pause voneinander. (Die älteren Sears-Eltern waren bekannt dafür, in »Erwachsenen-Urlaub« zu gehen.) Aber insgesamt wertschätzen sie es, zusammen zu sein, und genießen sich gegenseitig.
Der gegenseitige Respekt der verbundenen Familie zeigt sich vielleicht in etwas so subtilem wie der Aufnahme auf dem Anrufbeantworter der Familie. Eines Tages rief ich einen unserer erwachsenen Söhne an und hörte dort »Hallo! Du rufst gerade bei der Familie Sears an, Bob, Cheryl, Andrew und Alex«. Ein anderer subtiler Unterschied, den wir gesehen haben, ist, dass verbundene Eltern eher den Begriff »Kind« (child) nutzen als den Begriff »Kids« (kids). Wir geben zu, »Kids« ist ein lustiges Wort, eines, das sich eher auf die Ausgelassenheit bezieht, die Kindern innewohnt und wir nutzen das Wort »Kids« gelegentlich in diesem Buch. Aber manchmal hören wir Eltern über »mein Kid« oder »diese Kids« reden in einem Ton, der deutlich macht, dass etwas falsch daran ist, ein »Kid« zu sein. Verbundene Eltern, vor allem wenn sie ihre Beziehung zu ihren Kindern reflektieren, neigen dazu, eher das liebevolle, respektvolle Wort »Kind« zu nutzen. Sie nutzen auch den Namen des Kindes sehr oft, wenn sie sich mit anderen Erwachsenen über das Kind unterhalten. Diese Art zu reden zeugt von Respekt für die Individualität des Kindes und bringt eine bestimmte Achtung für Menschen unter 18 Jahren zum Ausdruck.
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Familienabende
Viele der Familien, mit denen wir uns unterhalten haben, verbringen häufig und viel Zeit miteinander, Gelegenheiten, die sie Familienabende nennen. Das ist die Zeit, das Telefon abzuschalten, den Fernseher auszulassen und das Zusammensein zu genießen. Nutzen Sie dafür das Prinzip des KISMIF: Keep it simple, make it fun – halten Sie es einfach, machen Sie es zum Spaß. Spiele spielen, Lieder singen oder gemeinsam Musik machen – was immer Ihnen allen Spaß macht. Wenn die Kinder älter werden, kann es eine Herausforderung werden, eine Aktivität zu finden, die jeder als Spaß ansieht, vor allem wenn der Altersunterschied der Kinder groß ist, aber es ist den damit verbundenen Aufwand wert.
Viele Familien halten auch Treffen ab, Gelegenheiten, um die Familienregeln zu diskutieren, Ideen für ein glücklicheres Zusammenleben zu formulieren und gemeinsam zu reden, um Probleme zu lösen. Wir fanden es manchmal sinnvoll, eine Tafel zu nutzen, damit diese Treffen geschäftlicher aussahen. Wir haben diese Treffen auch genutzt, um gemeinsam ein Familienmitglied zu unterstützen, das ein Problem zu lösen versuchte. Wenn eines unserer Kinder Probleme in der Schule hatte, machten wir ein Treffen, um die Situation zu besprechen und Ideen von den älteren Kindern zu bekommen. Familienmeetings sind eine andere Möglichkeit, Kinder erfolgreich werden zu lassen. Egal, welchen Beruf sie wählen, sie werden Zeit in Geschäftsmeetings verbringen müssen. Zu lernen, ein Problem als Teil einer Gruppe zu lösen, wird ihnen dabei helfen, bei Meetings außerhalb der Familie erfolgreich zu sein.
Es ist wichtig, dass bei diesen Familienmeetings jeder die Möglichkeit erhält zu reden und dass die Sichtweisen jedes einzelnen respektiert werden. Das ist nicht immer einfach. Jüngere Kinder finden diese Meetings langweilig und ältere Kinder empfinden die jüngeren vielleicht als störend. Legen Sie Regeln über das positive Zuhören und Reden fest. Modellieren Sie dieses Verhalten auch bei sich selbst. Lassen Sie Familienmeetings nicht zu einer Zeit verkommen, in der Eltern schimpfen oder Vorträge halten und die Kinder stillsitzen und zuhören müssen. Machen Sie die Familienmeetings regelmäßig, sodass die Kinder lernen, dass es normal ist und ein erwarteter Teil des Familienlebens, gemeinsam Probleme zu lösen.
Kinder sagen: Ich bin jetzt 20 Jahre alt und der Teil meiner Kindheit, an den ich mich am meisten erinnere, sind die speziellen Momente, die ich mit meiner Familie verbrachte habe, wie die gemeinsamen Mahlzeiten, Traditionen, Spielnächte und Familienrituale. Alle Einflüsse von außen, einschließlich Fernseher und Telefon usw., wurden abgeschaltet, während wir uns intensiv aufeinander konzentrierten. Das ist ein wichtiger Nachlass, den ich hoffe, auch in meiner Familie weitergeben zu können. Bei all dem anderen, was um die Zeit meiner Eltern konkurrierte, weiß ich, dass meine Eltern sich diese Zeit für die Familie bewusst genommen haben müssen und zu einer Priorität gemacht hatten. Ich schätze sehr, wie meine Eltern das täglich für uns gestaltet haben. Als Erwachsene freuen wir uns immer noch auf die spezielle Zeit, wenn die Familie zusammenkommt.
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Attachment Parenting fördert gegenseitiges Vertrauen
Sie werden überrascht sein, dass es nicht automatisch mit dem Titel »Eltern« einhergeht, ob man eine respektierte Vertrauensperson ist. Autorität muss man sich verdienen, auch wenn Sie ein ausgewachsener Erwachsener sind und Ihr Kind ein acht Pfund schweres Neugeborenes. Der erste Eindruck Ihres Kindes von Ihnen ist, dass Sie jemand sind, dem es vertrauen kann, seine Bedürfnisse zu erfüllen. Vertrauen ist der Anfang des Respekts gegenüber Autoritäten. Wenn Ihr Kind sich darauf verlassen kann, dass Sie seine Bedürfnisse erfüllen, wird es auch weitergehen und darauf vertrauen, dass Sie ihm Grenzen setzen.
Eine Autoritätsperson für Ihr Kind zu sein bedeutet nicht, dass Sie in ständigem Machtkampf mit ihm leben. Einige Eltern verwechseln die Verantwortung für ein Kind zu haben damit, die Kontrolle über ein Kind zu haben. Ein Kind, dem gesagt wird, es muss »gehorchen, sonst« mag sich dafür entscheiden, zu gehorchen, aber es tut dies aus Angst statt aus echtem Respekt gegenüber dem Wissen und den Absichten seiner Eltern. Eltern können die Kontrolle über das Verhalten ihres Kindes haben, auf Grund vieler Regeln und Bestrafungen, wenn diese gebrochen werden, aber wirkliche Autorität fehlt dabei. »Ehre Vater und Mutter«, sagt die Bibel. Ehre bedeutet Respekt. Gehorsam folgt natürlich Respekt, aber die Eltern-Kind-Beziehung funktioniert am besten, wenn der Respekt und das Vertrauen, das daraus folgt, an erster Stelle kommen. Attachment Parenting bringt Ihrem Kind bei, Sie zu respektieren, weil Sie seine Bedürfnisse kennen und diese respektieren.
In meiner Praxis rede ich oft mit werdenden Eltern und in diesen Gesprächen versuche ich, ihre Sorgen zu zerstreuen. In einem Gespräch vor der Geburt gab eine Erstlingsmutter zu, dass sie sich jetzt schon sorgte, wie sie ihr Kind disziplinieren soll. Ich fragte sie, wie ihre Gefühle seien, wenn sie ein Baby weinen