Das erfolgreiche Kind. Марта Сирс
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Wenn ich meine Schwiegertochter dabei beobachte, wie sie mit meinem Enkel umgeht, sehe ich, was ich falsch gemacht habe mit meinem Sohn, ihrem Mann. Ich habe ihn zu oft weinen lassen aus Angst, ihn zu verwöhnen. Er stellte dann langsam seine Kommunikationsversuche ein. Als Ergebnis davon hatte er es als Erwachsener schwer zu kommunizieren.
4. Verbundene Kinder (Connected kids)
AP-Kinder fühlen sich wohl mit Intimität. Diese Kinder genießen es, anderen nahe zu sein, denn diese »Klett-Babys« haben die prägendsten Monate ihres Lebens in den Armen und an der Brust ihrer Mutter verbracht. Diese Kinder haben gelernt, eine Beziehung zu anderen Menschen aufzubauen statt zu Dingen. Sie werden sogar in einer Hightech-Welt zu »High-Touch«-Menschen.
Therapeuten, deren Praxen gefüllt sind mit Erwachsenen, die als Kinder keine reagierende Erziehung bekommen haben, sagen uns, dass sie die meiste Energie darauf verwenden, ihren Klienten zu helfen, zu lernen, jemandem nahe zu sein. Sie bieten ihren Klienten bedingungslosen Respekt und Unterstützung – in anderen Worten: erziehen sie neu. Im Gegensatz dazu lernen Kinder, deren Eltern angemessen auf ihre Bedürfnisse reagieren, in zwischenmenschlichen Beziehungen zu wachsen und zu gedeihen. Verbunden zu sein ist ihre Norm. Das AP-Kleinkind wird mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Kind, das tiefe Freundschaften mit Gleichaltrigen eingeht und dann zu einem Erwachsenen heranwächst, der Intimität mit einem Partner genießt. Das verbundene Kind lernt, Liebe zu geben und zu empfangen.
5. Fürsorgliche und rücksichtsvolle Kinder (Careful and considerate kids)
Verbundene Kinder sind weniger unfallgefährdet. Sie haben ein besseres Verständnis ihrer eigenen Fähigkeiten und müssen ihre Grenzen nicht austesten. In der Sprache der Eltern gesagt, machen sie wahrscheinlich weniger »dumme Dinge«! Sie tragen Bilder ihrer Betreuer in sich, die ihnen sagen, was sie tun können und sollen und was sie nicht tun sollten. Weil die Bezugspersonen für sie wichtig sind und respektiert werden, helfen diese Bilder dabei, kindliche Impulse zu dämpfen. Sogar Kinder mit sehr impulsivem Temperament neigen dazu, weniger in Schwierigkeiten zu geraten, wenn sie an eine Hauptbezugsperson sicher gebunden sind. Ein Grund dafür mag sein, dass verbundene Kinder nicht ärgerlich sind. Ärger addiert Gefahr zu Impulsivität. Er überschreibt das Gespür des Kindes und führt dazu, dass es sich kopfüber in Schwierigkeiten stürzt.
6. Vertrauensvolle Kinder (Confident kids)
Das Wort »vertrauensvoll« besteht aus zwei Bestandteilen: Vertrauen und voll. Kinder, deren Eltern auf ihre Bedürfnisse reagieren, wachsen auf, als sei »Vertrauen« ihr zweiter Vorname. Aus ihrer Beziehung zu ihren Eltern lernen sie, dass es sicher ist, anderen zu vertrauen und dass ihre Bedürfnisse zuverlässig erfüllt werden. Ihren Betreuern zu vertrauen wird zu Vertrauen in sich selbst – in anderen Worten: Selbstvertrauen.
Ich hatte das Gefühl, er würde nie meine Arme verlassen, aber als er zwei wurde, sagte er oft »ich mach das«. Ich weiß, dass das ein Spruch ist, den viele Mütter fürchten (weil es fünf Mal länger dauert, wenn das Kind etwas Einfaches selber macht), aber für mich als Mutter eines anhänglichen Babys ist dieser Spruch eine Freude. Jetzt, da Jonathan damit beschäftigt ist, Dinge selbst zu tun, lässt er sehr schnell viele seiner Baby-Bedürfnisse hinter sich, wie ständig getragen zu werden und nie von meinem Schoß zu gehen. Ich muss zugeben, dass es Zeiten gibt, in denen ich es vermisse, das einzige Interesse in seinem Leben zu sein. Aber wenn einer dieser Momente kommt, muss ich ihn nur fest umarmen und er hört mit dem auf, was er gerade tut, und kommt zu mir zurück. Meistens bin ich stolz darauf, ihn zu einer glücklichen, liebevollen, selbstsicheren kleinen Person heranwachsen zu sehen, vor allem wenn mir klar wird, dass er das ganz alleine geschafft hat. Ich habe ihm nur die Unterstützung angeboten, die er brauchte.
7. Kuschelige Kinder (Cuddly kids)
AP-Babys genießen eine enge, körperliche Beziehung zu ihren Eltern, dank Babytragen, Stillen und dem gemeinsamen Schlafen. Diese Kinder fühlen sich angemessen wohl mit Berühren und Berührtwerden. Sie kommen für eine versichernde Umarmung zu ihren Eltern, auch noch als Teenager. Sie wissen, wie sie angemessenen menschlichen Kontakt finden können, was dazu führt, dass sie mit weniger Wahrscheinlichkeit eine sexuelle Beziehung eingehen, obwohl sie nur auf der Suche nach Freundschaft und emotionaler Nähe sind. Die Fähigkeit, eine fürsorgliche Berührung anzubieten, wie eine mitfühlende Hand auf der Schulter, einen warmen Händedruck oder auch ein ermutigendes Highfive, verbessert ihre sozialen Beziehungen.
8. Vertrauensvolle Eltern (Confident parents)
Neben den sieben C’s für Kinder bietet Attachment Parenting Müttern und Vätern auch ein wichtiges C an. Verbundene, feinfühlige Eltern entwickeln Vertrauen in ihre Fähigkeiten als Eltern, einhergehend mit der Fähigkeit, ihre Erziehungspraktiken an ihren eigenen Lebensstil und die sich verändernden Bedürfnisse des Kindes anzupassen. Während Vorsorgeuntersuchungen frage ich Eltern oft: »Funktioniert Ihr Erziehungsstil?«. Ich rate Eltern, regelmäßig zu überprüfen, was funktioniert, und das wegzulassen, was nicht länger wirkt. Was auf einer Entwicklungsstufe funktionierte, mag auf einer anderen nicht mehr funktionieren. Zum Beispiel schlafen einige Babys anfangs besser bei ihren Eltern, werden aber später unruhig. Das macht eine Veränderung des Schlafarrangements notwendig. Andere Babys schlafen vielleicht zuerst besser allein, aber wechseln dann später in die Betten ihrer Eltern. Vertrauensvolle Eltern nutzen sich selbst und ihr Baby als Barometer für die Überprüfung ihres Erziehungsstils.
Vorteile des Attachment Parenting – Eine Zusammenfassung
Kind
vertraut mehr
fühlt sich kompetenter
wächst besser
fühlt sich richtig, handelt richtig
ist besser organisiert
baut gesunde Unabhängigkeit auf
lernt Intimität
lernt, Liebe zu geben und zu empfangen
Eltern
werden vertrauensvoller
sind sensibler
können die Signale des Babys lesen
antworten intuitiv
fließen mit dem Temperament des Babys
finden Disziplin leichter
werden aufmerksame Beobachter
kennen die Kompetenzen und Vorlieben des Babys
wissen, welchen Rat sie annehmen und welchen sie ablehnen sollten
Beziehung Eltern und Baby
teilen gegenseitige Sensibilität
genießen gegenseitiges Geben
formen das Verhalten des jeweils anderen
zeigen gegenseitiges Vertrauen
fühlen