Why not?. Lars Amend

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Why not? - Lars Amend

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nicht. Ich bin du. Schon vergessen?«

      Vor uns tauchte die Skyline von New York auf.

      »Was machen wir hier?«, fragte ich beeindruckt.

      »Zu Abend essen.«

      Unter Champions

      Als wir Manhattan erreichten, ging es im Sturzflug bergab. Mein Herz raste wie wild. Vor dem Fenster eines luxuriösen Penthauses hielten wir an. Der Brainfucker drehte sich erneut zu mir um und trug plötzlich einen eleganten Designeranzug.

      »Wow, siehst gut aus!«, sagte ich noch etwas benommen.

       »Danke. Sieh mal durch das Fenster!«

      Ich konnte kaum glauben, was, oder besser gesagt, wen ich dort sah. An einer langen Tafel saßen Jay-Z, Beyoncé, Oprah Winfrey, Michael Jordan, Barack und Michelle Obama, Scarlett Johansson, George Lucas, Shep Gordon, J. K. Rowling und Bill Murray. Alle winkten mir zu. Zwischen Scarlett Johansson und Bill Murray war noch ein letzter Platz frei.

      »Jay-Z rappte einmal: ›People ask me: Hov, how you get so fly? I said: From not being afraid to fall out the sky!‹«

      Ich nickte, hörte ihm aber gar nicht richtig zu.

      »Das Problem mit dir ist, dass du noch zu große Angst vor dem Aus-dem-Himmel-fallen hast. Du hast kein Vertrauen in deine Fähigkeiten. Nicht mal in einem Traum glaubst du daran, dass du magische Kräfte haben könntest. Du sagst, andere Menschen langweilen dich, weswegen du nicht einmal mehr deine Wohnung verlässt. Die Sache ist jedoch die: Du bist von dir selbst gelangweilt! Sieh dich an: Du bist ein Jammerlappen. Wer von diesen Leuten da drinnen sollte sich denn mit dir unterhalten wollen, um dann bitte was zu erfahren: wie man sein Leben vergeudet? Der Tag hat für uns alle die gleichen 24 Stunden bereitgestellt. Der Unterschied zwischen dir und diesen Herrschaften dort am Tisch ist, dass sie etwas daraus machen. Du hingegen hast nur Mäusescheiße im Hirn. Wenn du nicht begreifst, dass deine Uhr tickt, dann hast du es nicht besser verdient!«

      »Was verdient?«

      »Dass ich jetzt mit meinen Freunden dinieren werde und du, plumps, aus dem Himmel fällst, so wie Jay-Z es gesagt hat.«

      Er winkte mir noch hinterher, bis ich armwedelnd und etwas ungeschickt aus dem Bett fiel. Nicht zum ersten Mal übrigens. Ich kroch zurück unter die Decke und schlief wieder ein.

      DER 100-MILLIONEN-DOLLAR-KLUB

      »Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat noch nie etwas Neues probiert.«

      ALBERT EINSTEIN

      »Junge, du musst unbedingt nach Genf kommen!«, rief Rudolf aufgeregt durchs Telefon.

      Ich nahm mein Handy und blickte auf das Display: 13 . 25 Uhr! »Wann denn?«, grummelte ich ins Kopfkissen.

      »Morgen!«

      »Morgen?«

      »Ja, morgen. Sag mir Bescheid, wenn du landest, dann schick ich dir einen Fahrer.«

      »Aber Rudolf, ich habe morgen total viel zu tun. So kurzfristig? Wie stellst du dir das vor? Ich habe Termine. Nach Genf? Unmöglich!« Ich richtete mich langsam auf, schaute durch das Schlafzimmerfenster in den grauen Mittagshimmel und begrüßte ihn mit einem langen Gähnen. Rudolf hatte meine Worte wohlwollend überhört.

      »Wir wohnen im Kempinski. Um Punkt 19 Uhr treffen wir uns in der Lobby. Dann ist Abfahrt.«

      Er hielt kurz inne, um abzuwarten, ob ich antwortete, was ich nicht tat, denn mein Kopf war wieder tief in meinem Kissen vergraben.

      »Junge, bring deinen Arsch in Bewegung und schwing dich rüber. Das wird tierisch. ROCK YOUR LIFE!«

       »Ja, ja, ich weiß«, antwortete ich fast schon entschuldigend über meinen nicht vorhandenen Enthusiasmus und nuschelte noch ein lustloses und nicht ganz so euphorisches »Rock your Life« hinterher.

      »Yeah. Bis morgen. Sei pünktlich!«

      Ich blieb noch einen Augenblick liegen und starrte die Decke an. Was hatte das zu bedeuten? Warum sollte ich nach Genf kommen? Rudolf befand sich mit seiner Band gerade auf Welttournee und wahrscheinlich würde er in Genf ein Konzert spielen, aber ich hatte die Scorpions in den letzten Jahren schon so oft live gesehen, dass das nicht der wahre Grund sein konnte. Ich grübelte noch ein bisschen vor mich hin, sprang dann aber doch voller Vorfreude aus dem Bett. Endlich kam wieder etwas Spannung in mein Leben.

      EIN NEUES ABENTEUER

      Das Flugzeug landete pünktlich um 15 Uhr. Da ich nur Handgepäck mit mir trug, ging ich direkt zum Ausgang, wo mich schon ein Chauffeur erwartete. Er hielt ein Schild in die Luft, auf dem mein Name stand. »Guten Tag«, sagte ich gut gelaunt und reichte ihm zur Begrüßung die Hand.

      »Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Flug. Mein Name ist Ben. Ich bin für die Dauer Ihres Aufenthaltes Ihr Fahrer. Darf ich Ihre Tasche nehmen?«

      »Danke, aber das schaffe ich schon«, lächelte ich.

      »Haben Sie sonst kein Gepäck?«

      »Nein.«

      »Wunderbar. Das Auto steht gleich hier vorne. Wie Ihnen der Pilot sicher schon mitgeteilt hat, regnet es heute in Genf. Die Temperatur liegt bei milden 17 Grad. Fahren wir in die Stadt?«

      »Ja.«

      Die Situation war absurd. Ich saß in einer funkelnagelneuen und auf Hochglanz polierten Mercedes-Limousine mit abgedunkelten Scheiben und wurde von einem Fahrer, der, wie sich im Gespräch herausstellte, auch als Bodyguard arbeitete, durch eine der teuersten Städte der Welt chauffiert, und ich wusste noch nicht einmal, warum.

      »Wo darf ich Sie hinbringen?«, fragte Ben.

      »Ins Epsom bitte. Soll ich die Adresse raussuchen?«

      »Nein, nicht nötig. Ich kenne das Hotel. Es liegt in der Rue de Richemont, fünf Minuten vom Hafen entfernt.«

      »Wie lange fahren wir?«

      »Wir haben Glück. Der Feierabendverkehr beginnt erst in zwei Stunden. In 13 Minuten sind wir da.«

      Die grauen Häuserfassaden der Genfer Vorstadt zogen schmucklos an uns vorbei und ich musste an Rudolfs Worte denken: »Von mir aus bleib auf dem Sofa hocken, aber ich weiß, das bist nicht du. In dir steckt dein wahres Ich, das nur noch nicht in die Freiheit durfte. Beweise dir selbst, was in dir steckt. Mach was los, Junge. Was hast du zu verlieren?«

      Was habe ich zu verlieren?

      Zu verlieren hatte ich gar nichts, damit hatte Rudolf natürlich recht. Deswegen war ich auch hier in Genf und nicht auf meinem Sofa in Berlin. Es war ein erster Schritt. Aber die Sache mit meinem Traum, das war mir klar,

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