Officer Hot Cop. Laurelin Paige
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„Ich rede nicht von deinem Job. Ich rede von dem Kerl, der ein Schürzenjäger ist.“
Ich öffne die Tür, während ich mir in den Bart murmele: „Ich hab immer noch keine Ahnung, was ein Schürzenjäger sein soll.“
Phil, mein Schwager, steht vor mir und hält ein müdes Baby im Arm und einen herumdotzenden Vierjährigen an der Hand, der mit ziemlicher Sicherheit der irre Klingler gewesen ist.
„Ah. Schürzenjäger“, sagt Phil und betritt mit seinen Söhnen das Haus. „Altmodische Bezeichnung für einen Mann, der ständig Frauen umwirbt und für erotische, sexuelle Beziehungen zu gewinnen sucht.“
„Siehst du? Du bist der Einzige, der nicht weiß, was das bedeutet, Chase“, sagt Opa aus dem Wohnzimmer.
Mein ältester Neffe, Keon, rennt zum Sessel und klettert auf Opas Bauch. Sofort greift er nach dem iPad. „Ant Smasher“, fordert er.
Bei der Erwähnung des Spiels hebt Josiah, mein anderer Neffe, den Kopf von der Schulter seines Vaters. Dieser stellt ihn auf den Boden, wobei der Schnuller fest in Josiahs Mund steckt und er die Plüschkuh fest im Arm behält. Er geht auch hinüber zu Pops Sessel. Bald sitzen die beiden glücklich links und rechts von Opa und das iPad liegt auf Opas Bauch zwischen ihnen. Opa ist sogar noch glücklicher mit seinen beiden Urenkeln zu kuscheln. Er streichelt ihnen mit seinen altersfleckigen Händen über die Lockenköpfe.
Ich wende mich an Phil und nehme ihm Josiahs Wickeltasche ab. „Gut gemacht, das mit dem Schürzen jagen.“
Er grinst. „Ein bisschen geschummelt, da ich derzeit Vorlesungen über Literatur des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts halte. Ich habe die letzten drei Wochen nichts anderes gelesen.“
Phil unterrichtet Amerikanische Literatur an der Universität von Missouri in Kansas City. Donnerstags arbeiten er und meine Schwester abends, was bedeutet, dass die Donnerstage meine Tage sind, an denen ich auf meine Neffen aufpasse. Die beiden bedeuten mir alles. Sie sind lebhafte, pausbackige, quirlige, kleine Energiebündel und ich würde alles für sie tun. Was nicht nur heißt, dass ich versuche, der allerbeste Onkel Chase zu sein, sondern auch der allerbeste Officer Kelly.
Denn Phil ist schwarz, was bedeutet, dass meine Neffen schwarz sind. Was bedeutet, dass es ab und zu in den letzten paar Jahren ein bisschen unangenehm für meine Familie war, weil ich bei der Polizei bin. Aber ich arbeite daran, ich lerne und höre zu. Phil half mir, den Body-Cam-Antrag für mein Department aufzusetzen und ich bin in seinen Unterricht gegangen, um über Polizeiarbeit zu sprechen. Es gab schwierige Phasen, schwierige Diskussionen, und es gibt noch eine ganze Menge, wovon ich keine Ahnung habe, aber wir geben uns als Familie alle Mühe. Für Megan, meine Schwester und Phils Ehefrau. Für Keon und Josiah, die sich gerade köstlich über tote Ameisen auf dem iPad amüsieren und Opa zum Lachen bringen, während sie gleichzeitig versuchen, die virtuellen Ameisen zu zerdrücken.
Phil gibt Pop die Hand, mir eine schnelle Einweisung über den Inhalt der Wickeltasche, während wir zur Tür gehen. „JoJo will heute nur Trauben, aber wenn Megan fragt, dann hatte er Gemüse und auch Eiweiß zum Essen. Sie steht auf diese Ernährungspyramide in letzter Zeit.“
„Verstanden. Und wenn sie mich beim Lügen erwischt, schiebe ich die Schuld auf dich.“
Phil schüttelt den Kopf. „Erwachsen und hat schiss vor seiner kleinen Schwester.“
„Hast du sie mal kennengelernt? Selbstverständlich hab ich schiss vor ihr.“
Nach einem kurzen Zögern lächelt Phil. „Ich auch.“
Nachdem mein Schwager gegangen ist, stehe ich noch einen Moment im Flur und denke an meine Schwester. Als Phil ihren Namen sagte, ist die Blubberblase eines Gedankens hochgekommen … eine Blubberblase mit dunklen Augen und Leggings …
Livia sagte, dass sie zusammen mit ihrer kleinen Freundin in der Bibliothek arbeitet. Heißt das, dass sie selbst in der Bibliothek arbeitet? Sicher nicht. Megan arbeitet dort schon seit Jahren, es kann nicht sein, dass mir Livia dort noch nicht aufgefallen ist. Vielleicht ist sie eine Lehrerin? Viele Lehrer treffen sich mit ihren Schülern und Studenten in der Bibliothek. Oder vielleicht ist sie eine freie Mitarbeiterin? Megan wird es sicher wissen. Megan kennt alle ihre Kollegen, freie Mitarbeiter und Besucher, die ihre Domäne aufsuchen. Ganz besonders jemand wie Livia, aufbrausend und bereit, sich mit der Polizei anzulegen, der Schule, und überhaupt jedem. Ich grinse in mich hinein, erinnere mich daran, wie sie mit dem Plakat gewedelt hat. Ich frage mich, ob sie auch so energisch im Bett ist. Und ich hege keinen Zweifel daran, dass sie in meinem Bett landen wird. Ich bin schließlich Chase Kelly. Ich kriege immer die Frau, die ich will. Und ich kriege sie schnell und mühelos. Es ist Zeit, mein Gemütstief über das Body-Cam-Drama auf der Arbeit abzulegen und wieder zurück ins Spiel zu finden. In mein Lieblingsspiel.
Ich schnappe mir Geldbörse und Handy, werfe einen Blick in den Spiegel auf meine Jeans und mein Captain-America T-Shirt und dann, sexy Hammertyp, der ich bin, schultere ich die Wickeltasche und hole den roten Bollerwagen aus der Garage. Ich gehe wieder rein zu meinen Neffen, bereit, sie mit Weintrauben und so vielen Bilderbüchern, wie sie nur tragen können, zu locken.
„Wer will mit mir Mama bei der Arbeit besuchen?“
Kapitel 3
Livia
„Ist es schon wieder passiert?“, sagt Megan halb fragend, halb rufend.
„Yep“, sage ich leise. In der Kinderbuchabteilung der Bibliothek ist heute Abend nicht viel los. Aber diese Art von Unterhaltung käme nicht besonders gut an, sollten ein paar überbehütende Eltern mithören.
„Er hatte einen Logan O’Toole Porno. Dieses Mal hab ich ihn mittendrin ertappt.“
„Du meinst … mittendrin?“ Sie hebt die Hände und sieht zu, dass keiner der Besucher sie sieht, und macht eine Bewegung, als würde sie jemandem einen runterholen.
Ich nicke. Es ist das dritte Mal diesen Monat, dass ich jemanden erwische, der die Computer der Bibliothek für etwas sehr Privates benutzt. Auch wenn ich mich schon daran gewöhnt haben sollte, erstaunt es mich doch jedes Mal.
„Was hast du ihm gesagt?“ Megans Augen sind riesig.
Bisher war das die einzige Aufregung an diesem sehr lahmen Abend. Als Chefin der Kinderbuchabteilung muss sie sich normalerweise nicht um solche Sachen kümmern, was die Geschichte besonders aufregend macht. Allerdings hatte sie einmal einen Exhibitionisten. Ein älterer Herr in einem Trenchcoat mit Wollmütze und weißen Kniestrümpfen, der seinen Gürtel mitten in der Vorlesestunde von Brauner Bär, wen siehst denn du? geöffnet hatte.
„Glaub mir“, sagt Megan jedes Mal, wenn sie davon erzählt. „Brauner Bär hatte nicht viel zu sehen.“
Obwohl ich schon einige Privatnutzer in meiner Karriere gesehen habe, war es heute das erste Mal, dass ich einen Mann mit seinem persönlichen Nutzer in der Hand erwischt habe. Ich bin immer noch etwas benommen, aber ich glaube, ich habe gut reagiert. „Ich habe ihm gesagt: Sir, diese Computer sind für die öffentliche Nutzung gedacht und das Ansehen von Pornografie ist strikt verboten. Bitte seien Sie so gut, loggen sich aus und verlassen Sie die Bibliothek.“
Megan