Star Trek - Legacies 3: Der Schlüssel zur Hölle. Dayton Ward

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tief im Inneren eigentlich nicht so meinen. Außerdem musste er sich Schlimmeres anhören, während er auf Vulkan mit einer menschlichen Mutter aufwuchs.«

      »Das kann ich mir vorstellen«, sagte McCoy und ein mitfühlender Ausdruck huschte über sein Gesicht.

      Amanda zog ihre Hand zurück. »Aber es steht mir nicht zu, diese Geschichten zu erzählen. Ich wäre Ihnen also sehr dankbar, wenn Sie das für sich behalten könnten.«

      »Schon gut.« Er hielt seinen Trikorder hoch und sagte: »Wie dem auch sei, da ich hergekommen bin, um zu sehen, wie es Ihnen geht, sollte ich damit wohl mal loslegen.«

      Der Arzt holte einen kleinen Scanner aus dem Aufbewahrungsfach des Trikorders, erhob sich aus seinem Sessel und stellte sich neben sie. Beide Geräte summten und sangen, während er den Scanner über ihren Arm, dann über ihr Bein und schließlich über ihren Oberkörper bewegte.

      »Sind Sie sicher, dass es Ihnen gut geht?«

      Amanda überdachte ihre Antwort. Auf Vulkan wurden solche Fragen nicht routinemäßig von vulkanischen Ärzten gestellt, auch nicht von solchen, die sich in der Behandlung von Menschen auskannten. Sie wusste aber von ihrem früheren Besuch auf der Enterprise und den Herzproblemen ihres Mannes, dass McCoy bei der Diagnose seiner Patienten einen informelleren, manchmal ganzheitlichen Ansatz bevorzugte. Statt sich auf die wundersamen Geräte zu verlassen, die ihm halfen, ergänzte er ihre Befunde mit altmodischen Beobachtungen von Geist und Körper und – gelegentlich – auch der Gemütslage.

      »Mir geht es tatsächlich viel besser. Sie und Ihre Mitarbeiter haben sich wunderbar um mich gekümmert.«

      McCoy bat sie, ein paarmal tief einzuatmen. Dabei fuhr er mit dem Scanner weiter an ihrer linken Seite entlang, wo ihre Rippe verletzt worden war.

      »Haben Sie Schmerzen?«, erkundigte er sich.

      »Nichts, mit dem ich nicht zurechtkomme.«

      »Gut.« McCoy nickte und war offensichtlich zufrieden. Er schaltete den Scanner aus und legte ihn in sein Fach im Trikorder zurück. »Sie haben ganz schön was abgekriegt.«

      »Physisch gesehen, ja«, sagte Amanda. »Emotional haben wir das wohl beide.«

      Sein Blick ruhte auf seinem Trikorder und McCoy räusperte sich. »Tja, das kann ich nicht bestreiten.«

      »Ihre Tochter, Joanna. Sie scheint eine bemerkenswerte Frau zu sein.« Amanda hatte von Schwester Chapel während der abschließenden Behandlung auf der Krankenstation der Enterprise erfahren, wer die Frau war. Obwohl sie bei Ärzten auf Centaurus in Behandlung gewesen war, hatten die Beschädigungen am Krankenhaus von New Athens Dr. McCoy dazu veranlasst, ihren Transport auf die Enterprise anzuordnen. Das war ihr mehr als recht, denn sie hatte bereits beschlossen, dass sie nicht dort warten konnte, während ihr Sohn und seine Schiffskameraden sich auf eine verzweifelte Mission in unbekannte Gefilde begaben, um Sarek und die anderen zu retten. Sie wollte auf der Enterprise sein, falls und wenn dieses Wunder eintrat. Was Joanna McCoy anging, so wurde Amanda erst, nachdem sie von ihrer Verbindung zum leitenden medizinischen Offizier des Schiffs erfahren hatte, bewusst, warum der Arzt in den ersten Stunden nach dem Abflug des Schiffs von Centaurus so angespannt und abgelenkt gewirkt hatte.

      McCoy nickte. »Sie ist mein ganzer Stolz, das Einzige, von dem ich ohne Zweifel sagen kann, dass ich es richtig gemacht habe.«

      »Sie ist genau wie Sie«, sagte Amanda und bedeutete ihm, sich wieder zu setzen. »Ihre Leidenschaft, ihr Wunsch, anderen zu helfen, ohne Rücksicht auf Gefahr. Ich habe sie auf Centaurus beobachtet. Sie zögerte nicht einen Augenblick und ich bin absolut sicher, dass ich nur ihretwegen noch lebe. Ich und Sarek … wo immer er auch ist.«

      McCoy zwang sich zu einem Lächeln. »Vielen Dank. Es ist nett von Ihnen, das zu sagen.«

      »Sie glauben doch, dass sie leben, nicht wahr?«

      »Ich … ich bin mir nicht sicher.«

      Wieder legte Amanda ihre Hand auf seinen Arm. »Ich bin es aber. Ich glaube es von ganzem Herzen. Genauso wie ich glaube, dass Ihre Tochter dort ist, bei meinem Mann, und sich um ihn kümmert, so wie sie sich um mich gekümmert hat.«

      McCoy bewegte seinen Arm und ergriff ihre Hand. »Ich leihe mir etwas von dieser Hoffnung, wenn es Ihnen nichts ausmacht, und ich bin sicher, dass Joanna genauso dankbar dafür ist, Ihren Mann zu haben, wie umgekehrt.«

      Amanda lächelte. »Dankbarkeit? Vergessen Sie nicht, von wem wir sprechen. Begnügen wir uns damit, dass er ihre kompetente Leistung als Krankenschwester anerkennt.«

      Trotz der trüben Gedanken, die ihn beunruhigten, kehrte McCoys Lächeln zurück. »Stimmt. Wie dumm von mir.« Er drückte einmal ihre Hand, bevor er sie losließ. »Jetzt fühle ich mich etwas besser, dank Ihnen.«

      Sie nickte verständnisvoll. Zum ersten Mal, seit sie an Bord der Enterprise gekommen war, spürte sie echte Hoffnung, dass sich alles zum Besten wenden würde.

      »Nein. Ich danke Ihnen, Leonard.«

VIER

      Er hatte weniger als eine halbe Stunde an seinem Schreibtisch gesessen und schon spürte Kirk, wie seine Augen schwer wurden. Wenn er die Pflichten hätte aufzählen sollen, die er bei erster Gelegenheit abschaffen würde, hätte die Überprüfung von Statusberichten jeder Art ganz weit oben gestanden.

      Statusberichte der Abteilungsleiter der Enterprise waren natürlich notwendig, da Kirk großes Interesse an jedem Aspekt seines Schiffs und seiner Besatzung hatte. Auch wenn er vielleicht nicht jede Einzelheit jedes Ausrüstungsteils oder jeder Aufgabe verstand, war es entscheidend, dass er sich nicht seiner Verantwortung entzog, sich so viel wie möglich einzubringen. Er verließ sich zwar auf die Expertenmeinungen seiner leitenden Mitarbeiter und anderer Besatzungsmitglieder, um seine Wissenslücken zu schließen, aber das durfte nicht zum Ersatz für echte Zusammenarbeit mit den Menschen unter seinem Kommando werden.

      Nachdem er sich dieser Berichte entledigt hatte, sah er jetzt den letzten Nachrichtenverkehr des Sternenflottenkommandos durch. Der ständige Strom von Kommuniqués aus dem Hauptquartier ließ sich nicht vermeiden. Und obwohl er wusste, dass die Informationen in diesen Berichten wichtig waren, war die Durchsicht oft todlangweilig. Es war nicht das erste Mal, dass Kirk sich dabei ertappte, wie er einen sehnsüchtigen Blick auf sein Bett warf. Er musste gestehen, dass es ein verlockender Gedanke war. In den letzten Tagen hatte er wegen der angespannten Lage der Enterprise und der Reparaturen, mit denen Mr. Scott und seine Ingenieure weiterhin beschäftigt waren, kaum geschlafen.

      Schlafen kannst du später.

      Vorerst warteten die Berichte und sein Kaffee. Kirk dankte jeder Gottheit, die ihm zuhörte, dass der Replikator in seinem Quartier wieder in Betrieb war und ihm ständigen Zugang zu diesem Wunderelixier bot. Kirk trank bereits seine zweite Tasse, seit er sich hingesetzt hatte, seufzte und widmete seine Aufmerksamkeit wieder den Berichten und Computerdatenkarten, mit denen sein Schreibtisch übersät war.

      Die Rettung kam in Form seines Türsummers und mehr als erleichtert sagte Kirk: »Herein.«

      Die Tür glitt zur Seite und zum Vorschein kam McCoy, der mit verschränkten Armen im Korridor

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