Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman. Marisa Frank

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Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman - Marisa Frank Fürstenkrone Staffel

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ich nicht recht.«

      Prinzessin Edina errötete leicht. Sie hatte sich richtig verplappert. Aber dann kam es auch nicht mehr darauf an. Ihr war das Herzchen so voll, so richtig zum Zerspringen, und sie mußte einfach über das sprechen, was sie so sehr bewegte.

      Eine mädchenhafte Scheu hielt sie davon ab, mit ihren Eltern zu reden, nicht einmal ihre Mutter mochte Edina noch ins Vertrauen ziehen.

      Aber Archibald, der Butler, war ungefährlich. Bei ihm brauchte sie nicht zu befürchten, zurechtgewiesen zu werden. Und vielleicht konnte er sie sogar verstehen.

      »Nun ja, zu unserem Fest, ich meine, das ist so…«

      Warum stotterte sie denn bloß? Butler Archibald sollte nur nicht denken, daß sie ihrer Sache nicht ganz sicher wäre.

      »Fürst Drago von Lukorin veranstaltet den Sommerball nur meinetwegen«, sagte Prinzessin Edina kühn. »Wußten Sie das nicht?«

      Archibald, der eigentlich Lord of Duncaster hieß, staunte. Das hatte er tatsächlich nicht gewußt.

      »Nein, Hoheit«, entgegnete er ehrlich, »davon hatte ich keine Ahnung.«

      »Ja, ja, diese Tatsache ist wohl auch nicht an die große Glocke gehängt worden. Wissen Sie, Archibald, der Fürst hat einen solch glänzenden Rahmen gewählt, weil er um meine Hand anhalten will.«

      Die großen dunklen Augen der jungen Prinzessin schauten den jungen Mann ernsthaft an, und Archie wunderte sich, warum er in seinem Herzen plötzlich einen kleinen Stich verspürte.

      Sollte er sich etwa verliebt haben? Schon möglich, sein Herz war leicht entflammbar und gerade einmal frei, und die Prinzessin war auch wirklich süß.

      Aber das schien bereits ein anderer gemerkt zu haben. Schade!

      »So, der Fürst von Lukorin will um Ihre Hand anhalten, Hoheit«, sagte er, und seine Stimme klang ein wenig belegt. »Darf man da etwa schon gratulieren?«

      »Ich weiß nicht, dazu ist es wohl noch zu früh«, erwiderte Edina zögernd. »Obwohl es schon möglich ist, daß wir uns heute abend bereits verloben werden. Aber«, sprach Edina kindlich weiter und merkte gar nicht, daß sie immer weiter ins Träumen geriet und ihre Träume schon für die Wirklichkeit ansah, »aber das muß ich mir erst noch überlegen. Man darf bei den Männern doch nicht so schnell ja sagen, nicht wahr?«

      Nur mit Mühe unterdrückte Archibald ein Schmunzeln. Er fand diese Mischung aus naiver Kindlichkeit und erwachendem Frauentum bezaubernd.

      »Woher haben Sie denn solche Weisheit, Hoheit?« fragte er sanft.

      »Ach, das weiß man als Dame einfach«, stellte Edina großspurig fest und machte möglichst ein hoheitsvolles Gesicht. »Und außerdem habe ich es erst kürzlich in einem Roman gelesen.«

      »Aha!«

      »Ja, und es war ein guter Roman. Ein bißchen traurig, und man konnte daraus auch etwas lernen.«

      »Davon bin ich überzeugt, Hoheit. Aber genauso überzeugt bin ich auch, daß Sie sich, wenn es darauf ankommt, in jeder Situation richtig verhalten werden, auch ohne es vorher in Romanen gelesen zu haben.«

      Edina seufzte. »Wenn meine Eltern doch auch eine so gute Meinung von mir hätten. Ich glaube, vor allem Mutti schwebt immer in tausend Ängsten, wenn ich bloß den Mund aufmache.«

      So hatte Edina den Butler mehr oder weniger unbewußt zu ihrem Vertrauen gemacht, und unwillkürlich wurde dem jungen Mann warm ums Herz. Er nickte der Prinzessin tröstend und aufmunternd zu.

      »Das ist halb so wild, Prinzessin. Das bilden Sie sich nur ein. In Wahrheit sind Ihre Eltern ungemein stolz auf Sie.«

      Edina seufzte erleichtert. Ihre Sorgen waren schon wieder verflogen.

      »Das haben Sie nett gesagt, Archibald. Eigentlich sind Sie überhaupt sehr nett. Ich bin froh, daß Sie zu uns gekommen sind. Jetzt habe ich wenigstens jemanden, mit dem ich reden kann.«

      Butler Archibald machte eine leichte Verbeugung.

      »Ich werde bemüht sein, mich stets dieser Ehre würdig zu erweisen, Hoheit.«

      *

      »Ein Telefongespräch für Sie, Herr Archibald!«

      Der Diener Jean meldete es mit unbewegtem Gesicht. Seine Antipathie gegen den neuen Butler hatte sich eher noch verstärkt. Er mochte gehofft haben, der Butler erfülle die Erwartungen nicht, die der König in ihn gesetzt hatte, so daß Aussicht bestände, daß er – Jean – doch noch den begehrten Posten erhielt.

      Aber in dieser Beziehung wurde der Kammerdiener des Königs schwer enttäuscht. Er mußte anerkennen, daß unter Archibalds Leitung alles vorzüglich klappte. Der königliche Haushalt funktionierte reibungslos, und das gesamte Personal begegnete dem neuen Butler mit gehörigem Respekt.

      Keine Chance also für den Diener Jean. Kein Wunder daher, daß es mit dessen Laune nicht gerade zum besten stand.

      Doch davon ahnte Archibald nichts, und wenn, dann hätte es ihm sicher leid getan, den Mann um den begehrten Posten gebracht zu haben.

      »Von wem kommt das Gespräch?« fragte er arglos.

      »Der Herr nannte sich Miller und sprach mit amerikanischem Akzent. Er sagte, es handelte sich um eine Privatangelegenheit.«

      Jean berichtete es so, als wäre diese Privatangelegenheit zumindest sehr anrüchig, doch Archibald achtete nicht darauf. Er wußte sofort, daß es zweifellos sein Freund Allan war, der da anrief.

      Allan hatte seinen richtigen Namen nicht genannt, weil Noraway, die amerikanisierte Form von Norawa, hier sicherlich aufgefallen wäre.

      Archibald nickte unbefangen. »Lassen Sie das Gespräch auf mein Zimmer legen, Jean. Ich komme sofort.«

      »Sehr wohl, Herr Archibald.«

      Das Zimmer des Butler war komfortabel eingerichtet, aber trotzdem fühlte sich der junge Lord hier noch nicht recht heimisch. Es fehlte eben doch manches, was er in seinem schönen Schloß in England und auch in seinen verschiedenen Junggesellenwohnungen gewohnt gewesen war, mehr oder weniger Luxusdinge, die für ihn unentbehrlich geworden waren.

      »Hallo!« meldete er sich.

      »Spreche ich mit dem Butler von Schloß Norawa?«

      »So ist es.«

      »Mit dem Butler Archibald?«

      »Herr Archibald, wenn ich bitten darf!«

      »Sehr wohl, Herr Archibald, altes Haus«, tönte nun die fröhliche Stimme von Allan Noraway aus dem Apparat. »Wie ich merke, hast du dich schon sehr gut in deine neue Rolle als Butler eingelebt.«

      »Das ist doch selbstverständlich, mein Herr«, näselte Archie. »Hatten Höchstderognaden etwas anderes erwartet?«

      »Aber nein, ganz und gar nicht, ich war von Anfang an auf das Schlimmste gefaßt. Aber nun laß den Quatsch, Archie. Sprich endlich wieder wie ein vernünftiger Mensch und laß mit dir reden!«

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