Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman. Marisa Frank

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Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman - Marisa Frank Fürstenkrone Staffel

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      »Und weshalb?« wollte er wissen und schmunzelte vor sich hin.

      »Ich war so kleinmütig! Und so feige!« setzte sie hinzu.

      »Und? Hast du es dir inzwischen anders überlegt?«

      »Ja. Wenn du noch willst…«

      Nun lachte er leise.

      »Und ob ich will! Weißt du was, mein Herz? Ich hole dich in einer Stunde ab. Dann werden wir alles genauestens besprechen.«

      »Ja«, sagte Auguste. »Ich bin sehr froh…«

      »Ich auch…«

      »Und, Opa?« fragte Jakob und Ursula, die mit großen Augen und gespitzten Ohren zugehört hatten.

      »Alles bestens!« antwortete er und legte um jedes von ihnen einen Arm. »Omama Auguste und ich – heiraten!«

      »Hurra!« schrien beide, und Ursula fiel ihm um den Hals und gab ihm einen lauten Schmatz.

      »Wann? Wo?« drängte Jakob.

      »Ich hab da so eine Idee…«, erwiderte Andreas Wenden vergnügter als seit langem. »Aber die verrate ich noch nicht!«

      »Oh, schade!« schmollte Ursula. Doch dieses Mal ließ der Opa sich nicht erweichen. Er schob die beiden aus seinem Zimmer und begann dann, einen Koffer zu packen. Bevor er das Haus verließ, rief er im Kavaliersschlößchen bei Emma an und bat sie, einige Dinge vorzubereiten. Emma war entzückt und versprach, bis in zehn Minuten alles beisammen zu haben.

      Eine halbe Stunde später betrat Andreas Wenden den Salon, in welchem Auguste bei dem inzwischen kalt gewordenen Kaffee auf ihn wartete.

      »Andreas!« Sie streckte ihm beide Hände entgegen.

      »Was für ein Glück, daß wir so liebe und kluge Enkel haben!« sagte er und küßte erst ihre Hände, bevor er sie in die Arme nahm.

      Nach einer Weile fragte sie:

      »Und wie soll es jetzt weitergehen? Ich meine: soll ich jetzt mit Gotthard reden? Und wissen dein Sohn und deine Schwiegertochter schon Bescheid?«

      »Du sollst mit niemandem reden, und meine Kinder wissen auch nicht Bescheid: es geht sie nämlich alle gar nichts an, was wir beide vorhaben!«

      »Eigentlich hast du recht!« stimmte sie nach kurzer Überlegung zu.

      »Aber…«

      »Ich habe mir schon gedacht, daß du wieder eine Menge ›Aber‹ auf Lager hast. Und deshalb wollte ich dir vorschlagen, daß wir eine kleine Spazierfahrt unternehmen. Fern von der lieben Familie kommen wir sicher eher zu einem Entschluß!«

      »Oh, ich bin nicht angezogen…« Sie sah an sich herunter.

      »Du bist sehr elegant angezogen. Aber wenn du denkst, daß du in etwas anderem bessere Ideen hast – ich warte gerne!« lachte er.

      »Du nimmst mich nicht ernst…«

      »Ich nehme dich sehr ernst«, versicherte er. »Deshalb finde ich ja auch, daß du nochmals in einen Spiegel schauen solltest. Ich möchte nicht, daß die Leute denken, ich sei schuld an den Tränenspuren!«

      »Ach, sehe ich so verheult aus?« Auguste sprang auf und lief zu dem schönen venezianischen Spiegel, der über der elegant gefaßten Rokokokommode hing. »Du hast recht! Ich sehe wirklich schlimm aus!«

      »Das ist natürlich übertrieben – aber ich weiß, daß du noch hübscher aussehen kannst!« erwiderte Andreas.

      Auguste warf ihm eine Kußhand zu und eilte aus dem Salon. Er hörte sie nach Emma rufen. Schmunzelnd ging er im Zimmer auf und ab. Donnerwetter! Wie lange brauchte sie noch? Er amüsierte sich über ihre Eitelkeit. Aber das war weit besser, als wenn ältere Damen anfingen, sich gehenzulassen.

      Als Auguste später wieder den Salon betrat, sah sie fabelhaft elegant aus. Sie trug ein klassisches Kostüm mit dem passenden Schmuck, war tadellos frisiert, und ihr dezentes Make-up verbarg alle Spuren des vergangenen Kummers. Wenden sah sie verliebt an.

      »Was habe ich für ein Glück, daß niemand vor mir bemerkte, was alles in dir steckt!« meinte er, nahm ihre Hand und führte sie aus dem Haus zu dem vor dem Eingang geparkten Wagen. Er öffnete für sie die Tür und half ihr, den Gurt anzulegen. Während er zum Fahrersitz auf die andere Seite ging, bemerkte Auguste, daß Emma in der Tür stand und ihr nachwinkte. Mit einem Taschentuch.

      »Was hat Emma? Weint sie?« wunderte sie sich.

      Andreas ließ den Wagen an.

      »Sie ist vermutlich gerührt«, meinte er, ohne sie anzusehen. Eine Weile fuhren sie schweigend. Dann erkundigte sich Auguste:

      »Wohin fahren wir eigentlich?«

      »Auf unsere Hochzeitsreise!« erwiderte er und lachte.

      »Andreas! Laß die Scherze!« erwiderte sie ungeduldig.

      »Es ist kein Scherz! Wir – fahren nach – Venedig!«

      »Nein!« rief Auguste entsetzt.

      »Doch!« gab er zur Antwort. »Oder hast du es dir wieder anders überlegt und willst mich lieber doch nicht heiraten?«

      »Nein! Ja – ach was! Du weißt schon! Aber – ich habe nichts dabei…«

      »Emma hat alles für dich eingepackt. Dein Koffer ist bei meinem im Gepäckraum.«

      »Mein Paß…«, rief Auguste.

      »Alles dabei!« versicherte er und warf ihr einen amüsierten Blick zu.

      Auguste verstummte. Sie schwieg eine Weile, dann breitete sich langsam ein glückliches Lächeln auf ihrem hübschen Altdamengesicht aus.

      »Wunderbar!« seufzte sie. »Wer wird in meinem Alter schon noch entführt? Wenn ich dich nicht schon lange lieben würde, Andreas – jetzt hätte ich mich bestimmt in dich verliebt!«

      *

      Während sich das alte junge Liebespaar auf seiner Fahrt nach Venedig befand, wartete Ekatarina ungeduldig darauf, daß Alexander zurückkam, um ihn für alle Fälle als Verstärkung in der Nähe zu wissen.

      Endlich traf er ein.

      »Und? Was sagten deine Eltern?« überfielen ihn die drei Sturmeck-Kinder mit Fragen. Alexander winkte ab.

      »Sie waren nicht ganz so entrüstet, wie ich es mir gewünscht hätte«, gab er zu. »Am meisten ärgerte meinen Vater, daß man ihn und Mama vorgeschoben hatte.«

      »Aber sie sind doch auf unserer Seite?« fragte Ekatarina besorgt.

      Er grinste.

      »Hast du Angst, sie könnten mich womöglich umstimmen – Richtung eurer Eltern?«

      »Nein!« rief sie empört. Und weil er sie nur anschaute

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