Sing-Sang der Liebe. Robert Heymann

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Sing-Sang der Liebe - Robert Heymann

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und Glast ...

      Ave Maria!

      Die Berge schweben silbern grau

      Hinein ins Äthermeer.

      Es steht am Wege heilig hehr

      Ein Kreuz mit unsrer lieben Frau,

      Bekränzt mit Himmelsblau ...

      Ave Maria!

      Du liebe Mutter, Frau Marie,

      Laß spielen dir ein Lied.

      Durch meine kranke Seele zieht

      Es Abends und des Tages früh:

      Gegrüßt sei’st du, Marie!

      Ave Maria!

      Du Reine bist gebenedeit,

      Du liebe Jungfrau, du —

      Mein Herze hat nicht Rast noch Ruh,

      Denn unter meinem Narrenkleid,

      Da pocht das Leid:

      Ave Maria!

      Mach meine arme Seele rein,

      Mein Sündigen war groß.

      Ich hab’ gelästert deinen Schoß, —

      Nun trag ich Reu und harte Pein, —

      Und soll ich nimmer selig sein?

      Ave Maria!

      Doch wenn mir Gott um dich verzieh,

      Laß heben mich das Haupt:

      Ich hab’ geirrt, ich hab’ geglaubt,

      Und beugte Dirnen ich das Knie, —

      Dir galt die Demut, Frau Marie!

      Ave Maria!

      Ich möchte sterben

      Ich möchte sterben, wie die Eiche stirbt,

      Mit mächtigem Stamme, knorrig und stark.

      Es soll mich fällen der Arbeit Axt,

      Die heulende Windsbraut sei mein Sarg —

      Ich möchte sterben, wie der Adler stirbt,

      Mit einer Zuckung stolz und frei,

      Und über das eisumstarrte Meer

      Gelle mein wilder Todesschrei.

      Ich möchte sterben, wie die Sonne stirbt,

      Mit heißem Lächeln, groß und kühn —

      Auf meiner Stirne marmorweiß

      Soll blutiger, junger Lorbeer glühn — —

      Das Ende

      Ich bitt’ — um einen gläsernen Sarg!

      Nämlich den Quark:

      Trauergäste, die kommen und gehn,

      Muß ich sehn.

      Es werden ja keine Fahnen wehn,

      Aber ein paar Komödianten werden wohl mit mir gehn,

      Mit wäßrigen Augen vor dem Grabe stehn

      Und was zusammenlügen,

      Daß ich muß da unten liegen,

      Und daß ich so jung schon gestorben sei.

      Dann erzählt der Bonvivant eine Schweinerei ...

      Journalisten werden mir ferner geben

      Das Geleit aus dem Leben.

      Einer sagt, ich sei nicht talentlos gewesen,

      Man hätte nette Sachen gelesen,

      Und ich hätte mich sicher noch entfaltet,

      Wenn nur die nötige Sorgfalt gewaltet, —

      Und wäre ich nicht so frivol gewesen,

      Hätte man mich noch viel lieber gelesen.

      Und dann kommen die Damen ... na ja:

      Die Naive fragt: Ist er noch da?

      Kann man ihn denn vorher nicht mehr sehn?

      Die Heroine meint, es wäre nicht schön,

      Daß ich mich so hinweggestohlen,

      Aber ich hätte mich immer französisch empfohlen.

      Dann gibt es Tusch und ein Gloria,

      Und ich fühl’ an der Wärme, mein Liebchen ist da.

      Nun wird es dunkel, die Geschichte ist aus,

      Die Leidtragenden fahren nach Haus.

      Und in den Zeitungen steht zu lesen,

      Was ich für ein Genie gewesen,

      Ich hätte mich nur nie zu erkennen gegeben,

      Sonst hätte man’s schon gemerkt im Leben.

      Ich aber höre die Engel schon singen

      Und grüße gerührt: Götz von Berlichingen ....

      Der alte Weg

      Man ging den Weg so Jahr um Jahr,

      Als kleiner Fant, als junger Narr.

      Das Herz ward weit, der Blick ward groß.

      Man suchte in Fernen

      Nach Göttern und Sternen

      Uferlos ...

      Wo Himmel und Erde zusammenfloß,

      In aller Dinge werdendem Schoß,

      Ein Blütenkelch im Himmelsblau, —

      Stand lockend die Frau.

      Da spannte die Seele die Flügel weit

      Und flog in die helle Unendlichkeit.

      Einmal aber, in horchender Nacht,

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