Es geschah in Heiliger Nacht. Группа авторов
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Weil ich 25 Jahre lang zu jedem Weihnachtsfest für die Feier am Heiligen Abend im Kreise von Gästen und Heimbewohnern eine Weihnachtsgeschichte brauchte, die mit einem ganz bestimmten Gedanken zum tatsächlichen Geschehen in jener Heiligen Nacht die Zuhörer durch die gemeinsamen Weihnachtstage begleiten sollte, hatte ich bald eine umfangreiche Sammlung an Weihnachtsliteratur, die jährlich größer wurde.
In jedem Jahr aber war ich erneut enttäuscht, wie viele Geschichten ich zuerst lesen musste, um für meine Christnachtfeier eine zu finden, die meinen Gästen nicht lediglich den Zauber von gemütvoller Weihnachtsatmosphäre schenken konnte, von Schnee und Kerzenschein, sondern unter echtem Bezug zum Wunder von Bethlehem den Weg zu einer Begegnung mit dem Menschenkind gewordenen Gottessohn und Erlöser.
Meine unter diesem Gesichtspunkt gefundenen Weihnachtsgeschichten sind in diesem Buch gesammelt und wollen vielen das lange Suchen für das Programm der nächsten Feier ersparen. Weil ich weiß, dass man beim Vorlesen eine bestimmte Zeitdauer nicht überschreiten darf, habe ich einige Geschichten gekürzt.
Da ich immer wieder erlebte, welch eine wichtige Rolle der wesentliche Gedanke einer ausgewählten Geschichte für die Gemeinschaft der Feiernden in den folgenden Festtagen spielt, kann ich nur empfehlen, dass man unter dem gleichen Gesichtspunkt jede von den Geschichten dieses Buches verwendet, die man nach der thematischen Aufteilung aussuchen kann.
Und weil man für jede Weihnachtsfeier auch Gedichte und Zitate braucht, durften sie in diesem Buch nicht fehlen.
Ich erlebte es selbst, dass in unserer Gemeinschaft der Tod am Heiligen Abend nicht Halt machte; so nahm ich auch Geschichten auf – wie die aus eigener Feder –, die man für die Christnachtfeier in einer solchen Situation braucht.
Aber auch zum Schmunzeln findet man Texte in dieser Sammlung.
Meinen besonderen Dank spreche ich allen Autoren und Verlagen aus, die bereit waren, ihren Anteil dazu beizutragen, dass diese Sammlung entstehen und erscheinen konnte.
Es ist mein Wunsch und meine Bitte, dass Gottes Segen den Gebrauch dieses Buches begleite!
Gerda Zottmaier
Und das tut, weil ihr die Zeit erkennt,
nämlich dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf,
denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit,
da wir gläubig wurden.
Die Nacht ist vorgerückt,
der Tag aber nahe herbeigekommen.
So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis
und anlegen die Waffen des Lichts.
Römer 13,11-12
Weihnachtslied
Die Nacht ist vorgedrungen,
der Tag ist nicht mehr fern.
So sei nun Lob gesungen
dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet,
der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet
auch deine Angst und Pein.
Dem alle Engel dienen,
wird nun ein Kind und Knecht.
Gott selber ist erschienen
zur Sühne für sein Recht.
Wer schuldig ist auf Erden,
verhüll’ nicht mehr sein Haupt.
Er soll errettet werden,
wenn er dem Kinde glaubt.
Die Nacht ist schon im Schwinden,
macht euch zum Stalle auf!
Ihr sollt das Heil dort finden,
das aller Zeiten Lauf
von Anfang an verkündet,
seit eure Schuld geschah.
Nun hat sich euch verbündet,
den Gott selbst ausersah!
Noch manche Nacht wird fallen
auf Menschenleid und -schuld.
Doch wandert nun mit allen
der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Lichte,
hält euch kein Dunkel mehr.
Von Gottes Angesichte
kam euch die Rettung her.
Jochen Klepper
Der Gang zur Christmette
In dem Jahr, in dem das geschehen ist, was ich jetzt erzählen will, hat es Schnee genug gegeben. In den Bergen ist er schon im November liegen geblieben, und in der Woche vor den Feiertagen ist er gefallen, lautlos, in dicken Flocken, fast ohne Aufhören.
Wir drei Brüder sind zeitig aufgebrochen, am 24. Dezember früh, und am Abend sind wir unverhofft rasch in Hintertaxenbach gewesen.
Das kleine Dorf, holzbraun, fast schwarz unter den riesigen Hauben von Schnee, hat sich am Berg hingeduckt, der in steilen, fast waldlosen Randstufen gegen Südwesten das Tal abschließt. Nur das Gasthaus ist stattlicher gewesen und aus Stein gebaut.
Der Wirt hat es sich nicht nehmen lassen, uns dreien ein Staatszimmer im ersten Stock einzuräumen. Er selber hat auf der Rückseite des Hauses gewohnt, behaglich warm, in zwei Stuben, aus deren einer uns der bunte Schimmer eines altmodisch und überreich geputzten Christbaumes begrüßt hat. Wir haben dann droben unsre noch immer feuchten Überkleider aufgehängt, die Rucksäcke ausgepackt und es uns so bequem wie möglich gemacht. Danach sind wir in die Gaststube zurück und haben gegessen und uns schließlich noch eine Weile über den Schnee unterhalten.