Die poetische Sprache der Hypnose. Agnes Kaiser Rekkas

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Die poetische Sprache der Hypnose - Agnes Kaiser Rekkas Hypnose und Hypnotherapie

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vorne gehend …

      Kilo um Kilo hinter sich lassend … (…)

      Sie lassen die anderen arbeiten … hochprofessionell …

      Sie selbst aber machen frei! Sie gehen angenehm auf Reisen … juhu!«

      (Das Seepferdchen)

      »Der Kopf wundert sich … aber auch … … und das ist neu:

      Er vertraut dem Bauch …

      nach ausgiebigem Chillen, Relaxen, Entdecken, Erkennen und Lernen …

      kehren die beiden irgendwann, Hand in Hand, sehr einträchtig von ihrer Reise zurück …

      heilsame Trance im Bauch … gelassene Ruhe im Kopf …

      und mit der Zeit wird sich die Symptomatik in ein wunderbares Nichts auflösen «

      (Einfach mal chillen …)

      »Irgendwann kehren Sie leichtfüßig und froh …

      über sieben Stufen wieder ins Hier und Jetzt zurück …

      immer im Sinn … die schöne Kriegerin …«

      (Die schöne Kriegerin)

      »Und erst zu gegebener Zeit … werden Sie von sieben bis eins zählen und wieder ins ›Hier und Jetzt‹ zurückkehren … mit einem Lächeln im Gesicht, wie jemand, der etwas wiedergefunden hat …«

      (Wie eine Feder)

      »So verfolgen Sie träumend Ihr Ziel …

      stetig neu und sich selbst treu …«

      (Die Apfelhypnose)

      »… und kommst gestärkt und wunderbar gepflegt ins Hier und Jetzt zurück …

      ein Hauch von samtig-dunkler Schokolade auf der Haut …«

      (Sonnenwarmes Moorbad für Rücken und Gelenke)

      »Ruhe breitet sich aus … erholsam … wohlig …

      samtiger Schlaf schließt Sie in seine Arme …

      hüllt Sie für die gesamte Nacht liebevoll ein …

      wie schön! Denn ein guter Tag beginnt mit einer guten Nacht …«

      (Sieben Schritte in tiefen Schlaf)

       Schritt 13: Chronologische Abfolge einer Textreihe im Laufe einer längeren Therapie

      Eine Hypnosereihe zu einem bestimmten Thema gestaltet sich in der Abfolge der Texte ähnlich wie ein mehrere Sitzungen umfassender Therapieprozess:

      1) Einführung in Hypnose

      wie z. B. in HypnoseperlenHypnose spielend lernen; Nofretete

      2) Visualisierungen zum Thema (seelisch oder körperlich)

      wie in Mein wunderbares kleines Kino

      3) eventuelle psychotherapeutische Bearbeitung

      4) Rückfallprophylaxe

      wie in Rückfall? Reset in die Ressourcen!

      5) Zufriedenheit, Stolz, Würdigung und Konsolidierung des erreichten Therapieziels

      wie in Spaziergang in warmen Herbstfarben

      »… die Natur farbig … lebendig … tankt Sonne auf … es duftet …

      die Kornscheunen sind gefüllt … aus rotbackigen Äpfeln wird Most gepresst …

      aus glutfarbenen Trauben Wein gekeltert … die Mühe des Jahres hat sich gelohnt …

      der Herbst bringt die Ernte ein … die Zeit der Erntedankfeste … eine schöne Jahreszeit … und Sie … Sie beobachten erfreut die Ausheilung Ihrer Haut …

      Sie haben dafür gesorgt, dass … in wunderbarer Abstimmung mit dem Körper …

      bis in feine hormonelle Vorgänge … endlich Ruhe einkehrt …

      und die Haut sich ausheilen und regenerieren konnte …

      besänftigen und ausgleichen … und sich frisch und neu nachbilden …«

      (Spaziergang in warmen Herbstfarben)

Teil 2: Poetische Hypnose in der Praxis

       Die Geschichte der Hypnosetexte dieses Buches

      Jeff Zeig schreibt in dem Kapitel »11. Die Sprache der Hypnose – Mikrodynamische Möglichkeiten des ansehnlichen Verpackens« seines Buches Hypnotische Induktionen (Zeig 2015, S. 172 f.):

      »So wie das Schreiben von Gedichten den Dichter zwingt, ungewöhnliche sprachliche Formen wie Reime, Alliteration und Metaphern zu verwenden, müssen auch Hypnotherapeuten zu ungewöhnlichen Kommunikationsformen greifen. Wenn Emotionen oder ›Zustände‹ beeinflusst werden sollen, ist es unverzichtbar, ungewöhnliche Sprachformen zu nutzen. Die Sprache der Hypnose ist eine poetische Sprache, die eine evokative Wirkung entfalten soll.

      Durch die Nutzung besonderer Sprachformen fördert der Therapeut die Vertiefung, die implizite Responsivität und die Dissoziation, er modifiziert die Erlebensintensität, das Gewahrsein, und außerdem definiert er die Situation als Hypnose.«

      Die hier präsentierten Texte sind das Ergebnis einer in diesem Sinne geleisteten praktischen Arbeit. Sie spiegeln das Repertoire wider, das ich verwende, wenn ich in einer Therapiesitzung ausschließlich mit sogenannten Fantasiereisen arbeite. Wer mich als Dozentin und Buchautorin kennt, weiß, dass ich selbstverständlich auch die dialogische Trance in Kombination mit diversen anderen Techniken, wie dem »Aussteigen aus der Symptomtrance«, anwende. Aber vor allem halte ich die Kommunikation mit dem Unbewussten unter Einsatz der Ideomotorik für geradezu genial und mache ausgiebig von ihr Gebrauch.

      Zielsetzung, Struktur, Rahmengeschichte, Inhalt, Fantasiereisen, Wortwahl, Witz und Suggestivkraft jeder Tranceanleitung sind Ergebnis einer ursprünglich realen individuellen Begegnung mit einem Menschen im Rahmen einer Therapiesitzung. Was in der ersten Hälfte dieser gemeinsamen, »prähypnotischen« Zeit besprochen, entdeckt und erarbeitet wird, spiele ich in der anschließenden Trance »positiv aufgeladen zurück«. Als Therapeut selbst im hypnotischen Flow und zugleich hoch konzentriert und auf den anderen fokussiert, generieren sich automatisch individuelle, passende Bilder, Szenen, Geschichten im Sinne der jeweiligen Zielsetzung. Die poetische Hypnosesprache entlastet und befreit den in Trance befindlichen Zuhörer dabei vollkommen von bewusster Mitarbeit und regt somit komplexe Leistungen auf der unbewussten Ebene an.

      Interessanterweise

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