Zu Vermieten. John Galsworthy
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Читать онлайн книгу Zu Vermieten - John Galsworthy страница 20
»Ich nehme an, der Arzt sieht nach ihm?«
»Jeden Morgen. Bei so häufigen Besuchen gewährt er Sonderkonditionen, und Mr Timothy ist so daran gewöhnt, dass er es gar nicht zur Notiz nimmt, außer dass er die Zunge herausstreckt.«
»Also mir«, sagte Soames, während er sich abwandte, »erscheint das ziemlich traurig und schmerzlich.«
»Aber Sir«, erwiderte Smither besorgt, »so dürfen Sie nicht denken. Nun, wo er sich um nichts mehr sorgen kann, genießt er sein Leben richtig, wirklich. Wie ich immer zur Köchin sage, Mr Timothy hat jetzt erst seine beste Zeit. Wissen Sie, wenn er nicht gerade seinen Spaziergang macht oder sein Bad nimmt, dann isst er, und wenn er nicht isst, dann schläft er, und das war es auch schon. Er ist völlig frei von Schmerz und Sorge.«
»Naja«, sagte Soames, »da ist wohl etwas dran. Ich gehe dann wieder nach unten. Ach, und lassen Sie mich sein Testament anschauen.«
»Dafür bräuchte ich etwas Zeit, Sir, er hat es unter seinem Kissen, und solange er in Aktion ist, würde er mich sehen.«
»Ich will nur wissen, ob es das ist, das ich aufgesetzt habe«, sagte Soames. »Sehen Sie mal nach dem Datum und lassen Sie es mich dann wissen.«
»Ja, Sir. Aber ich bin sicher, dass es das ist, wie Sie sich erinnern, waren ja die Köchin und ich Zeugen, und es stehen immer noch unsere Namen darauf, und wir haben nur einmal unterschrieben.«
»Richtig«, sagte Soames. Er erinnerte sich. Smither und Jane waren geeignete Zeugen gewesen, da ihnen im Testament nichts hinterlassen wurde, damit sie kein Interesse an Timothys Tod hätten. Es war – das gab er offen zu – eine fast schon unangemessene Vorsichtsmaßnahme gewesen, doch Timothy hatte es so gewollt, und schließlich hatte Tante Hester ja sehr gut für sie gesorgt.
»Gut«, sagte er, »Auf Wiedersehen, Smither. Passen Sie auf ihn auf, und sollte er irgendwann irgendetwas sagen, notieren Sie es und lassen Sie es mich wissen.«
»Aber ja, Sir! Das werde ich ganz sicher machen. Es war eine so schöne Abwechslung, Sie zu sehen. Die Köchin wird ganz aufgeregt sein, wenn ich ihr davon erzähle.«
Soames schüttelte ihre Hand und ging die Treppe hinunter. Er blieb ganze zwei Minuten neben dem Hutständer stehen, an den er seinen Hut schon so viele Male gehängt hatte. So vergeht alles, dachte er, es vergeht und fängt von Neuem an. Der arme alte Kerl! Und er lauschte, ob vielleicht das Geräusch des Steckenpferdes, das Timothy über den Boden zog, ins Treppenhaus hinunterklänge, oder ob der Geist irgendeines alten Gesichtes über dem Geländer auftauchen und eine alte Stimme sagen würde: Na sowas, der liebe Soames! Und wir haben gerade noch gesagt, dass wir ihn schon seit einer Woche nicht mehr gesehen haben!
Nichts – nichts! Nur der Duft von Kampfer, und Staubkörner in einem Sonnenstrahl, der durch das Fenster über der Tür hineinfiel. Das kleine alte Haus! Ein Mausoleum! Und er drehte sich um, ging hinaus und zu seinem Zug.
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