Sexuelle Gewalt gegen Frauen. Daniela Pollich

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Sexuelle Gewalt gegen Frauen - Daniela Pollich Lehr- und Studienbriefe Kriminalistik / Kriminologie

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biologischen Theorien stehen psychologische Ansätze, die Gründe für sexuelle Gewalt in sexuellen Impulsen sehen. Sexuelle Gewalt folgt nach dieser Sichtweise, kurz gesagt, einem fehlgeleiteten und weitgehend unkontrollierbaren Sexualtrieb oder -impuls, der Befriedigung sucht und bei fehlender Umsetzungsmöglichkeit in (sexuelle) Aggression umschlagen kann.84 Besonders in frühen Ansätzen dieser Art wurde sexuellen Gewalttätern gleichzeitig eine „abnorme[.] Persönlichkeit“85 attestiert. Diese Ansätze gelten heute als recht vereinfachend86 und haben eher den Charakter von empirisch wenig bewährten „Alltagstheorien“87. Aktuell finden sie deshalb kaum noch Anwendung.

       3.3Soziologische und kriminologische Ansätze

       3.3.1Gesellschaftsorientierte und feministische Ansätze

      Obwohl die feministischen Ansätze ihren Ursprung in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts haben und seitdem ein deutlicher gesellschaftlicher Wandel hinsichtlich der herrschenden Geschlechterrollenbilder eingesetzt hat, ist die aktuelle Gültigkeit derartiger Ansätze nicht zu unterschätzen. Die gelegentlich immer noch vorhandenen tradierten Rollenvorstellungen gehen auch heute noch mit gesellschaftlich teilweise verankerten Vergewaltigungsmythen einher (siehe hierzu auch Abschnitt 2.1). Damit wird aus dem Blickwinkel der feministischen Ansätze bis heute sexuelle Gewalt verharmlost; es werden die Täter entschuldigt und den Opfern wird mindestens eine Mitverantwortung zugeschrieben.

       3.3.2Kriminologische und viktimologische Erklärungsansätze

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