Zwei Jahre Ferien. Jules Verne

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Zwei Jahre Ferien - Jules Verne Jules Verne bei Null Papier

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ein­trat — wel­che an sich schon be­denk­lich ge­nug er­schi­en —, eine ge­ra­de­zu ver­zwei­fel­te wer­den, und in Er­wä­gung des­sen war Gor­don fest ent­schlos­sen, al­les zu tun, um eine ge­wis­se Ord­nung un­ter sei­nen Ka­me­ra­den zu er­hal­ten.

      So ei­lig es Bri­ant und Do­ni­phan in­des mit ih­rem Aus­flug hat­ten, zwang sie ein Um­schlag der Wit­te­rung doch, die­sen zu ver­ta­gen. Am nächs­ten Mor­gen fiel näm­lich mit ein­zel­nen Un­ter­bre­chun­gen ein recht kal­ter Re­gen her­ab. Das fort­wäh­ren­de Fal­len des Baro­me­ters stell­te eine Pe­ri­ode un­s­te­ter Wit­te­rung in Aus­sicht, von der nie­mand vor­her wis­sen konn­te, was sie mit sich brin­gen wür­de. Un­ter sol­chen un­güns­ti­gen Be­din­gun­gen wäre es mehr als toll­kühn ge­we­sen, sich wei­ter hin­aus zu wa­gen.

      Üb­ri­gens war das ge­wiss nicht be­son­ders zu be­kla­gen. Es ver­steht sich zwar von selbst, dass es alle — von den Kleins­ten kann hier­bei nicht die Rede sein — ver­lang­te zu wis­sen, ob das Meer sie von al­len Sei­ten um­schloss. Doch wenn sie auch die Ge­wiss­heit er­lang­ten, auf ei­nem Fest­land zu sein, hät­ten sie wohl dar­an den­ken kön­nen, quer durch ein ih­nen völ­lig un­be­kann­tes Land zu wan­dern, und noch oben­drein, wenn der Ein­tritt schlech­te­rer Jah­res­zeit al­len An­zei­chen nach so nahe be­vor­stand? Konn­ten sie die An­stren­gung ei­nes Mar­sches aus­hal­ten, der sich mög­li­cher­wei­se über Hun­der­te von Mei­len hin er­streck­te?

      Hät­te der Kräf­tigs­te von ih­nen Aus­dau­er ge­nug be­ses­sen, ein so fer­nes Ziel zu er­rei­chen? Nein! Um ein sol­ches Un­ter­neh­men vor­aus­sicht­lich glück­lich durch­zu­füh­ren, muss­te das­sel­be bis zur­zeit der lan­gen Tage ver­scho­ben wer­den, wo kei­ne Un­bill der Wit­te­rung, wie sie der Win­ter mit sich bringt, zu be­fürch­ten war. Die klei­ne Ge­sell­schaft muss­te sich wohl oder übel ent­schlie­ßen, die kal­te Jah­res­zeit auf dem »Sloug­hi« aus­zu­hal­ten.

      War der Scho­ner gar auf eine die­ser öden In­seln ver­schla­gen wor­den, wel­che nur die Pam­pas zu Nach­barn ha­ben, so wür­den die Kna­ben Hun­der­te von Mei­len zu­rück­zu­le­gen ha­ben, um nach den be­wohn­ten Ge­bie­ten Chi­les, La Pla­tas oder der ar­gen­ti­ni­schen Re­pu­blik zu ge­lan­gen. Wel­che Hilfs­mit­tel bo­ten ih­nen aber die­se un­ge­heu­ren Ein­öden, wo Ge­fah­ren al­ler Art den Rei­sen­den be­dro­hen?

      Sol­chen Aus­sich­ten ge­gen­über emp­fahl es sich, mit größ­ter Vor­sicht zu Wer­ke zu ge­hen und sich nicht ei­nem elen­den Un­ter­gang auf dem Wege durch un­be­kann­te Ge­bie­te aus­zu­set­zen.

      Das war nicht nur Gor­d­ons An­sicht, son­dern Bri­ant und Bax­ter teil­ten die­sel­be gleich­mä­ßig, und Do­ni­phan und sein An­hang muss­ten sich ihr am Ende ge­zwun­gen auch an­schlie­ßen.

      Der Plan ei­ner nach Os­ten wei­ter zu ver­fol­gen­den Nach­for­schung, um die Land- und Was­ser­ver­hält­nis­se da­selbst ge­nau ken­nen­zu­ler­nen, blieb na­tür­lich be­ste­hen, konn­te je­doch wäh­rend der fol­gen­den vier­zehn Tage nicht zur Aus­füh­rung ge­bracht wer­den. Das Wet­ter wur­de ge­ra­de­zu ab­scheu­lich; es reg­ne­te oft vom Mor­gen bis zum Abend und fast un­aus­ge­setzt heul­te ein mäch­ti­ger Sturm. Der Aus­flug muss­te also wohl oder übel ver­scho­ben wer­den, so­sehr es sie auch ver­lang­te, die so wich­ti­ge Fra­ge über die Na­tur des Lan­des, auf dem sie weil­ten, end­gül­tig ge­löst zu se­hen.

      Wäh­rend die­ser lan­gen stür­mi­schen Tage sa­hen sich Gor­don und sei­ne Ka­me­ra­den auf das Schiff be­schränkt, ohne dass sie des­halb un­tä­tig blie­ben. Ei­nes­teils er­for­der­ten alle Gerä­te usw. eine fort­wäh­ren­de Auf­merk­sam­keit, und dann hat­ten sie auch stets Be­schä­di­gun­gen der Yacht aus­zu­bes­sern, wel­che von dem Un­ge­stüm des Wet­ters recht ernst­lich zu lei­den hat­te. Die Plan­ken be­gan­nen all­mäh­lich sich wei­ter zu öff­nen, und das Deck war nicht mehr was­ser­dicht. An ei­ni­gen Stel­len drang der Re­gen schon durch die Fu­gen, de­ren Werg sich all­mäh­lich aus­fa­ser­te, so­dass sich de­ren fri­sche Kal­fa­te­rung un­ver­züg­lich nö­tig mach­te.

      Sehr drin­gend er­schi­en es nun auch, ein min­der un­zu­ver­läs­si­ges Ob­dach zu su­chen. An eine »Aus­wan­de­rung« nach dem fer­nen Os­ten war un­ter fünf bis sechs Mo­na­ten doch nicht zu den­ken, und so lan­ge hielt der »Sloug­hi« si­cher­lich nicht mehr zu­sam­men. Muss­ten sie die­sen aber wäh­rend der rau­en Jah­res­zeit ver­las­sen, wo hät­ten sie Un­ter­kunft fin­den sol­len, da der We­stab­hang des Steilufers nicht ein­mal eine Aus­höh­lung dar­bot, wel­che be­nutzt wer­den konn­te? Je­den­falls muss­ten also an der an­de­ren Sei­te des­sel­ben neue Nach­for­schun­gen an­ge­stellt wer­den, um dort, ge­schützt vor den See­win­den, wenn es nicht an­ders an­ging, eine für alle aus­rei­chen­de Woh­nung zu er­bau­en.

      Die dringendsten Ausbesserungen Die dringendsten Ausbesserungen

      In­zwi­schen war die ge­sam­te La­dung in ein­zel­ne Bal­len ver­teilt und in Gor­d­ons No­tiz­buch die­je­ni­gen der­sel­ben mit Num­mern be­zeich­net wor­den, wel­che im Not­fall schleu­nigst ans Land ge­schafft wer­den soll­ten.

      Klär­te sich das Wet­ter ein­mal für we­ni­ge Stun­den auf, so zo­gen Do­ni­phan, Webb und Wil­cox so­gleich zur Jagd auf Fel­stau­ben hin­aus, wel­che Moko mit mehr oder we­ni­ger Er­folg in ver­schie­de­ner Wei­se zu­zu­be­rei­ten sich be­müh­te. An­de­rer­seits be­schäf­tig­ten sich Gar­nett, Ser­vice und Cross, de­nen sich auch die Klei­nen an­schlos­sen und die selbst Jac­ques zu­wei­len be­glei­te­te,

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