Spieglein, Spieglein in der Hand,wer lügt am meisten im ganzen Land?. Thomas Röper

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target="_blank" rel="nofollow" href="#ulink_2d6cc632-3352-54d4-ad80-bc3af50cf837">3 U.S. Escalates Online Attacks on Russia’s Power Grid - The New York Times (nytimes.com)

      4 https://www.anti-spiegel.ru/2019/syrien-cia-operation-timber-sycamore-deutsche-medien-verschweigen-ihren-lesern-die-wahrheit/

      Kommentar der Tagesschau zum Holocaust-Gedenktag markiert neuen medialen Tiefpunkt

      Vom 24. Januar 2020

      Die Tagesschau ist sich nicht einmal zu schade, das Gedenken an 75 Jahre Befreiung von Auschwitz für Propaganda zu missbrauchen. Ein Kommentar der Tagesschau zur Gedenkfeier in Israel stellte im Januar 2020 einen bisher unerreichten Tiefpunkt der deutschen Berichterstattung dar.

      Am 23. Januar fand in Israel das Gedenken zu Ehren der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee vor 75 Jahren statt, was auch der offizielle Gedenktag an den Holocaust ist. Polen hatte keinen Regierungsvertreter nach Israel geschickt, weil man dort nicht an den eigenen Antisemitismus aus der Zeit erinnert werden wollte und es in Polen sogar unter Strafe steht, darüber zu sprechen.

      Über diese Dinge ist ein heftiger Streit zwischen Russland und Polen ausgebrochen. Die Tagesschau hat sich – für mich durchaus überraschend – auf die Seite Polens gestellt, das den Gedenktag zur Befreiung von Auschwitz aus politischen Gründen boykottiert hatte. Es war ein Novum in der deutschen Medienlandschaft, als sich das deutsche staatliche Fernsehen lieber auf die Seite derer stellte, die historische Verbrechen gegen Juden leugnen, nur um das anti-russische Narrativ zu bedienen, anstatt auf die Seite derer, die den Holocaust ohne Wenn und Aber verurteilen.

      Wir werden uns den Bericht der Tagesschau ansehen, die Hintergründe des Streits zwischen Russland und Polen und auch Putins Rede, die in der Tagesschau kritisiert wurde. Dann kann jeder Leser selbst beurteilen, ob die Kritik der Tagesschau berechtigt ist, oder ob das ein historisch peinlicher Schnitzer war, den sich das Erste Deutsche Fernsehen da geleistet hat.

      In Polen gilt ein Gesetz, das es unter Strafe verbietet, Polen (also Menschen, nicht den Staat) zu beschuldigen, im Zweiten Weltkrieg Verbrechen gegen Juden oder andere rassistisch begründete Untaten begangen zu haben. Polen will damit seine Opferrolle verfestigen, schließlich fordert es von Deutschland fast eine Billion Euro Kriegsentschädigung. Da würde die Erinnerung an polnische Verbrechen in den 1930er und 1940er Jahren das Bild trüben.

      Polen ist dazu übergegangen, Russland in einem Atemzug mit Deutschland als Kriegsschuldigen zu benennen. Diese absurde Ansicht, die nichts anderes ist als Geschichtsfälschung, wurde inzwischen sogar in Brüssel übernommen. Polen hat die Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Befreiung Warschaus abgesagt, weil es dabei die Rolle der russischen Armee hätte würdigen müssen, die in Polen hunderttausende Soldaten verloren hat, um die Nazi-Besatzung zu beenden. Polen hat Russland sogar vorgeworfen, es hätte Auschwitz ein halbes Jahr früher befreien können, das aber nicht gewollt. Ein einfacher Blick auf die Karten des Frontverlaufs von 1944 zeigt, wie unsinnig diese Behauptungen sind.

      Jedes zweite Opfer des Zweiten Weltkriegs war ein Sowjetbürger, die Sowjetunion (und damit in erster Linie Russen, Weißrussen und Ukrainer) hat den mit Abstand größten Blutzoll gezahlt und so viele Menschen verloren wie alle anderen Kriegsteilnehmer zusammen. Da ist es verständlich, dass man in Russland auf solche Tiraden aus Polen empfindlich reagiert.

      Putin will auch das Gedenken an die russischen Opfer der Nazi-Zeit erhalten. In Israel wurde am Gedenktag für Auschwitz in der Gedenkstätte auch ein Mahnmal für die Opfer der Blockade Leningrads eröffnet. Diese Episode des Krieges ist in Deutschland kaum bekannt, in Russland wird sie hingegen in einem Atemzug mit Stalingrad genannt. Die Nazi-Truppen hatten Leningrad fast drei Jahre belagert und ausgehungert, und auf russischer Seite sind über eine Million Menschen in nur dieser einen Stadt ums Leben gekommen. Diese Gedenkstätte hat Putin zusammen mit dem israelischen Premierminister eröffnet. Es war also keine russische Idee, es ist vielmehr ein weiteres Mahnmal gegen Krieg und Völkermord.

      „Unwürdig war dagegen, wie Israel und Russland diesen Gedenktag teilweise kaperten. Wie sie vor der offiziellen Veranstaltung sozusagen ihre eigene politische und erinnerungspolitische Privatparty feierten – mit neuen Verbalattacken gegen Polen und demonstrativ überlangen bilateralen Gesprächen zwischen Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und Präsident Wladimir Putin.“

      Es ist eine verkehrte Welt in der Tagesschau. Die polnische Regierung will die Verbrechen von Polen gegen Juden – die es ganz unbestritten in großer Zahl gegeben hat – vergessen machen und teilt in Artikeln gegen Russland und Israel aus, aber die Tagesschau findet „Verbalattacken gegen Polen“. Man fragt sich, was in der Redaktion der Tagesschau los ist, wenn die polnische Regierung, die Verbrechen gegen Juden unter den Teppich kehren will, von der Tagesschau gegen jene verteidigt wird, die Polen das nicht durchgehen lassen wollen.

      Die Tagesschau schrieb weiter:

      „Was ein würdiger Tag mit eindrucksvollen Signalen sein sollte, hinterlässt einen schalen Nachgeschmack, allen warmen Worten von ‚Nie wieder‘ bei der Gedenkfeier und allen Beschwörungen der Einigkeit zum Trotz. Wie damals bräuchte es auch heute eine konzertierte, gemeinsame Anstrengung gegen neuen Antisemitismus, gegen neues völkisches Denken.“

      Ausgerechnet Russland ist es, das gegen den Revisionismus der Polen vorgeht, ausgerechnet Putin ist es, der den polnischen Antisemitismus der 1930er und 1940er Jahre beim Namen nennt und alle Anstrengungen unternimmt, gegen das Vertuschen vorzugehen. Gerade erst hat Russland ganze Archive für die Wissenschaft freigegeben, damit die Geschichte weiter erforscht werden kann. Und Israel ist beim Thema Antisemitismus ohnehin über jeden Zweifel erhaben.

      Trotzdem hetzt die Kommentatorin der Tagesschau gegen Netanjahu und Putin und verbreitet unterschwellig den Eindruck, diese beiden wären gegen eine „gemeinsame Anstrengung gegen neuen Antisemitismus“.

      Das Gegenteil ist der Fall.

      Dass die polnische Regierung trotz Einladung keinen hochrangigen Vertreter zum offiziellen Gedenktag für den Holocaust geschickt hatte, erwähnt die Tagesschau hingegen mit keinem Wort. Auch nicht, dass Polen Russland nicht zur Gedenkfeier des 80. Jahrestags des Kriegsbeginns eingeladen hatte.

      Beginn der Übersetzung:

      Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Ministerpräsident! Kollegen, Freunde, meine Damen und Herren!

      Heute sind wir auf dem internationalen Forum zum Gedenken an die Opfer des Holocaust vereint durch eine gemeinsame Verantwortung und Verpflichtung gegenüber der Vergangenheit und der Zukunft.

      Wir trauern um alle Opfer des Nationalsozialismus, darunter sechs Millionen Juden, die in Ghettos und Konzentrationslagern

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