Die berühmtesten Dramen von Henrik Ibsen. Henrik Ibsen
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Читать онлайн книгу Die berühmtesten Dramen von Henrik Ibsen - Henrik Ibsen страница 51
Ich selbst.
Peer Gynt. Freie Bahn!
Die Stimme.
Einen Umweg gemacht! Groß genug ist der Plan.
Peer Gynt (will an einer andern Stelle hindurch, stößt aber auf Widerstand.)
Wer bist Du?
Die Stimme. Ich selbst. Kannst Du eben das sagen?
Peer Gynt.
Ich kann sagen, was ich will; und mein Schwert kann Dich erschlagen!
Sieh Dich vor! Hui, hei, da fällt’s auch schon sausend!
König Saul erschlug hundert; Peer Gynt erschlug tausend!
(Schlägt und haut.)
Wer bist Du?
Die Stimme. Ich selbst.
Peer Gynt. Das dumme Gered’
Kannst Du Dir sparen, das keiner versteht.
Was bist Du?
Die Stimme. Der große Krumme.
Peer Gynt. Schau’ , schau’!
Erst war das Rätsel schwarz, jetzt scheint es grau.
Bahn frei, Krummer!
Die Stimme. Herum um mich, Peer!
Peer Gynt.
Durch!
(Schlägt und haut.)
Da fiel er!
(Will vorwärts, stößt aber auf Widerstand.)
Hoho! Sind hier mehr?
Die Stimme.
Nur einer, Peer Gynt, der sich immer wieder erhebt!
Der Krumme, der tot ist und niedergebrochen.
Der Krumme, der tot ist, und der Krumme, der lebt.
Peer Gynt (wirft den Ast weg.)
Die Wehr ist verhext; muß die Faust denn ans Werk!
(Schlägt sich durch.) Die Stimme.
Ja, trau’ Du nur auf Deine Faust, Deine Knochen!
Hihi, Peer Gynt, so gewinnst Du den Berg.
Peer Gynt (kommt zurück.)
Hin und zurück, ‘s ist der gleiche Weg; –
Hinaus und hinein, ‘s ist der gleiche Steg!
Da ist er! Dort! Rings, wo ich mich weise!
Wähn’ ich mich draußen, steh’ ich mitten im Kreise.
Nenn’ Dich! Laß sehn Dich! Was bist Du, Verkapptes?
Die Stimme.
Der Krumme.
Peer Gynt (tastet umher.)
Nicht tot. Nicht lebendig. Ein Gären.
Ein Brodeln. Gestaltlos. Und brummend tappt es
Um einen her wie halbwache Bären!
(Schreit.)
Schlag’ um Dich!
Die Stimme. Der Krumme ist nicht so toll.
Peer Gynt.
Schlag’ zu!
Die Stimme. Der Krumme schlägt nicht.
Peer Gynt.Er soll!
Die Stimme.
Der große Krumme gewinnt ohne Streit.
Peer Gynt.
Wär’ hier bloß ein Zwerg, der mich zwicken möchte!
Wär’ hier bloß ein Troll, nur zehn Monate alt!
Bloß daß man nicht so in der Luft herum föchte.
Jetzt schnarcht er gar! Krummer!
Die Stimme. Was gibt’s?
Peer Gynt. Brauch’ Gewalt!
Die Stimme.
Der große Krumme gewinnt alles mit der Zeit.
Peer Gynt (beißt sich in Arme und Hände.)
Krallen ins Fleisch und ritzende Zähn’!
Ich muß mein eigen Blut rinnen sehn.
(Man hört etwas wie den Flügelschlag großer Vögel.)
Vogelschrei.
Kommt er, Krummer?
Die Stimme in der Finsternis.
Ja! Schuh um Schuh.
Vogelschrei.
All Ihr Schwestern von nah und fern! Stellt Euch ein!
Peer Gynt.
Willst Du mich retten, Dirn, vor dem Draug,
Schau’ nicht so bitter und kummervoll drein!
Dein Gesangbuch! Wirbel’s ihm mitten ins Aug’!
Vogelschrei.
Er taumelt.
Die Stimme. Wir haben ihn.
Vogelschrei. Schwestern! Herzu!
Peer Gynt.
Zu teuer erkauft sich ein Menschensein
Mit solch einer Stunde voll zehrender Pein.
(Sinkt zusammen.) Die Vögel.
Da stürzt er! Nun, Krummer, an Leib und Leben ihm!
(Von ferne hört man Glockenläuten und frommen Gesang.)
Der Krumme (schwindet zu nichts zusammen und ruft mit erlöschender Stimme.)
Er war zu stark. Weiber standen neben ihm.
(Sonnenaufgang. Im Gebirge vor Aases Saeter.)
(Die Tür ist verriegelt; alles öde und still.) (Peer Gynt liegt schlafend an der Außenwand der Hütte.)
Peer