Gegen die Angst. Adam Hamilton

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Gegen die Angst - Adam Hamilton

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19: Gott hat dich auserwählt (Lukas 1,26b–32a.38)

      TAG 20: Mit dem Teufel kämpfen (Matthäus 4,1–3)

      TAG 21: Ein gefährliches, revolutionäres Gebet (Matthäus 6,9–13)

      TAG 22: Die Stürme auf See (Matthäus 14,24–33)

      TAG 23: Widerstand erleben (Johannes 6,66–67)

      TAG 24: Als Jesus Angst hatte (Markus 14,32–6)

      TAG 25: Wenn uns der Mut verlässt (Matthäus 26,31.33–5)

      TAG 26: Die sieben letzten Worte Jesu (Lukas 23,46)

      TAG 27: Ostern (Johannes 20,19–21)

      TAG 28: Mein kleines Licht (Matthäus 28,18–20)

      TAG 29: Pfingsten (Apostelgeschichte 2,1–4)

      TAG 30: In jeder Situation (2. Korinther 11,23–27)

      TAG 31: Wie die Geschichte endet (Offenbarung 21,1–4)

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      EINFÜHRUNG

      Unsere Fähigkeit, Angst zu erleben, ist ein Geschenk von Gott. Angst schützt uns vor Schaden, weil sie uns auf Gefahren oder Bedrohungen hinweist. Dieses „Warnsystem“, häufig auch Kampf-oder-Flucht-Mechanismus genannt, ist immer aktiv. Und auch wenn es ein Geschenk sein kann, das uns rettet, wenn uns eine reale Gefahr droht, kann es dazu führen, dass wir uns eine Krise einbilden, wo es gar keine gibt, oder eine kleinere Bedrohung groß reden, sodass sie viel ernster und beängstigender auf uns wirkt, als sie tatsächlich ist. Wir sorgen uns um die Zukunft, um unsere Gesundheit, haben Angst, unsere Freunde und Familie zu enttäuschen. Wenn wir diese Ängste immer wieder in unseren Gedanken durchspielen, ohne eine Lösung zu finden, kann uns das in unserem Alltag einschränken oder daran hindern, Dinge zu tun, die unser Leben bereichern würden.

      Andauernd bekommen wir Botschaften, die sich unsere Ängste zu Nutze machen. Politiker missbrauchen diese Ängste, um sich Unterstützung für ihre Kandidatur oder ihre Vorhaben zu sichern. Marketingfachleute setzen gezielt unsere Ängste ein, um ihre Produkte an den Mann zu bringen. In den Nachrichten wird rund um die Uhr über entsetzliche Ereignisse auf der ganzen Welt berichtet, selbst aus dem hintersten Winkel. Die sozialen Netzwerke verunsichern uns in Bezug auf unsere Beziehungen oder vermitteln uns die Angst, etwas zu verpassen, nicht zu genügen oder im Leben zu versagen.

      In meinem Buch Unafraid: Living with Courage and Hope in Uncertain Times gehe ich detailliert darauf ein, warum wir die Dinge fürchten, die wir fürchten, und ich zeige Wege durch die Ängste und Sorgen, die viele von uns immer wieder erleben. Ich möchte den Leserinnen und Lesern des vorliegenden Andachtsbuches Mut machen, einen Blick in dieses frühere Buch zu werfen, um Ursachen ihrer Ängste zu erkennen und Techniken kennen zu lernen, die helfen, diese Ängste zu überwinden. Dort habe ich vier klassische Schritte aufgezeigt, mit denen wir unsere Ängste überwinden können:

      ► Stellen Sie sich Ihren Ängsten mit Hoffnung.

      ► Überlegen Sie, was genau Ihnen Angst macht.

      ► Gehen Sie Ihre Ängste mit beherztem Handeln an.

      ► Geben Sie Ihre Sorgen an Gott ab.

      Lange bevor wir Menschen bei Therapeuten Hilfe fanden und Medikamente zur Bekämpfung unserer Ängste bekamen, fanden wir Frieden und Kraft in unserem Glauben. In der Bibel wird von den Erfahrungen und Gedanken jener berichtet, die darauf vertrauten, dass Gott bei ihnen war, die Gott um Hilfe baten und neue Hoffnung fassten in ihrer Not und in einigen äußerst bedrohlichen Situationen.

      Dieses Buch mit seinen einunddreißig Andachten ist eine Ergänzung zu Unafraid. Es führt Sie durch viele beliebte Stellen der Bibel, geht den Geschichten von Menschen auf den Grund, die im Angesicht der Angst gelebt haben. Für die erste Andacht habe ich Psalm 23 gewählt. Daran schließt sich die Schöpfungsgeschichte im ersten Buch Mose an, und so geht es weiter bis zu den letzten Kapiteln der Offenbarung.

      Angst ist ein Thema, das sich durch die ganze Bibel zieht. In der einen oder anderen Form begegnen wir diesem Wort mehr als vierhundert Mal. Mehr als einhundert Mal lesen wir in der Bibel: „Hab keine Angst“. Ich wünsche mir, dass Sie beim Lesen der Andachten Hoffnung, Frieden und Mut finden, indem Sie sich bewusst machen, dass Sie in Ihrer Angst nicht alleine sind; Gott ist bei Ihnen.

      Diese täglichen Andachten sind bewusst kurz gehalten, und ich hoffe, dass Sie sie vielleicht bei einer Tasse Kaffee am Morgen lesen, oder wenn Sie abends zu Bett gehen. Ich bete, dass die Andachten Ihnen helfen, Ihre Sorgen an Gott abzugeben, und dass Sie dadurch Trost und Frieden finden.

      Zum Schluss noch ein Wort zu den Begebenheiten aus meinem Alltag, die ich in diesen Andachten erzähle. Es sind Erlebnisse von Menschen aus meinem Bekanntenkreis oder von Menschen, die mir in meinem Dienst begegnet sind. Oft habe ich dabei ganz bewusst einige Details verändert, um die Identität der einzelnen Personen zu schützen. Bei einigen Beispielen habe ich die Erfahrungen mehrerer Personen, die ich in ähnlichen Situationen begleitet habe, zusammengefasst.

       Adam Hamilton Frühling 2019

      TAG 1

      FÜRCHTE ICH KEIN UNGLÜCK

      Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,

      fürchte ich kein Unglück;

      denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab

      trösten mich (Psalm 23,4; Luther).

      Ich setzte mich an ihr Bett im Krankenhaus und nahm ihre Hand. Seit fast zwei Jahren kämpfte sie nun schon gegen den Krebs, und nun neigte sich ihre Reise dem Ende zu. Erstaunlich tapfer hatte sie ihre Behandlung ertragen. Doch jetzt zeigte sich Angst in ihren Gesichtszügen. Sie fragte mich: „Adam, liest du mir noch einmal den dreiundzwanzigsten Psalm vor?“ Dieser Bitte kam ich gern nach, und ich machte ihr Mut, die Worte mitzusprechen:

      Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

      Er weidet mich auf einer grünen Aue

      und führet mich zum frischen Wasser.

      Er erquicket meine Seele.

      Er führet mich auf rechter Straße

      um seines Namens willen.

      Ich spürte, wie sie jeden Satz in sich aufsog, während sie die Worte nachsprach. Sie stellte sich vor, dass Jesus an ihrer Seite stand und liebevoll über ihr wachte. Im Geist sah sie die grünen Wiesen und den kleinen See beim Haus ihrer Großeltern vor sich, an die sie so viele schöne Kindheitserinnerungen hatte.

      Ich erzählte ihr von meiner letzten Reise ins Heilige Land. Einige Beduinen hatten mich eingeladen, sie zu begleiten. Sie wollten ihre Herden in die Wüste treiben. Unterwegs wunderte ich mich darüber, dass die Tiere nah bei den Hirten blieben. In diesem trockenen und öden Land führten die Hirten ihre Herde in Gebiete, wo es Nahrung und Wasser in Zisternen gab. Sie tränkten ihre Tiere mit sauberem Wasser.

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