Gegen die Angst. Adam Hamilton

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Gegen die Angst - Adam Hamilton

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gezwungen, mit dem Mann, der er gewesen war, mit dem Mann, der er werden würde, und dem Gott, dem er vertraute, zu kämpfen. Durch den Kampf fand Jakob den Mut und die Entschlossenheit, zu tun, was Gott von ihm erwartete.

      Danke, dass du mir gestattest, mit dir zu ringen, wenn ich verwirrt, zornig oder einfach nur ängstlich bin. Hilf mir, an dir festzuhalten, den Segen zu suchen und mich nicht von dir abzuwenden. Hilf mir, um Vergebung zu bitten, und selbst Vergebung zu gewähren. Lege mir die Menschen aufs Herz, mit denen ich mich versöhnen muss, und führe mich, wenn ich mich um Wiedergutmachung bemühe. Amen.

      TAG 6

      VOM GEFANGENEN ZUM PREMIERMINISTER

      Kaum hatte Josef sie erreicht, da entrissen sie ihm sein vornehmes Gewand und warfen ihn in den leeren Brunnenschacht. Dann setzten sie sich, um zu essen. Auf einmal bemerkten sie eine Karawane mit ismaelitischen Händlern. … Sie kamen von Gilead und waren unterwegs nach Ägypten. Da sagte Juda: „Was haben wir davon, wenn wir unseren Bruder töten und den Mord an ihm verheimlichen? Nichts! Los, wir verkaufen ihn an die Ismaeliter“ (1. Mose 37,23–27).

      [Jahre später sagten Josefs Brüder]: „Was ist, wenn Josef sich jetzt doch noch rächen will und uns alles Böse heimzahlt, was wir ihm angetan haben?“ … Aber Josef erwiderte: „Habt keine Angst! Ich maße mir doch nicht an, euch an Gottes Stelle zu richten! Was er beschlossen hat, das steht fest! Ihr wolltet mir Böses tun, aber Gott hat Gutes daraus entstehen lassen. Durch meine hohe Stellung konnte ich vielen Menschen das Leben retten. Ihr braucht also nichts zu befürchten. Ich werde für euch und eure Familien sorgen“ (1. Mose 50,19–21a).

      Josef war der elfte Sohn Israels (Jakobs), aber ganz anders als die meisten jüngeren Söhne zu der damaligen Zeit war er Israels Lieblingssohn. Das wurde eines Tages offensichtlich, als Jakob mit einem langen, wunderschönen Gewand nach Hause kam, das er für Josef hatte anfertigen lassen. Darüber ärgerten sich Josefs ältere Brüder.

      Und dann träumte Josef, dass sich seine Brüder eines Tages vor ihm verneigen würden. Hier ein guter Rat: Sollten Sie jemals träumen, dass Ihre Geschwister sich eines Tages vor Ihnen verneigen werden, behalten Sie das lieber für sich!

      Josef hatte diesen Rat nicht beherzigt. Und eines Tages, als er seine Brüder aufsuchte, die mit den Herden auf eine neue Weide gezogen waren, beschlossen sie, ihn umzubringen. Zuerst warfen sie ihn in eine ausgetrocknete Zisterne, um ihn dort sterben zu lassen. Doch dann hatten sie eine bessere Idee: Wir verkaufen ihn einfach an eine Karawane ismaelitischer Sklavenhändler!

      Aber das war erst der Beginn von Josefs Leidenszeit. Die Sklavenhändler verkauften ihn an einen ägyptischen Beamten mit Namen Potiphar. Josef übte sich in Demut und strengte sich an, gute Arbeit für seinen Herrn zu leisten, aber Potiphars Frau fand Interesse an ihm. Als Josef ihre Avancen zurückwies, beschuldigte sie ihn der versuchten Vergewaltigung, und Josef kam ins Gefängnis. Josef war vom verwöhnten Lieblingssohn eines wohlhabenden Viehzüchters zu einem Sklaven abgestiegen, der in einem ägyptischen Gefängnis saß. Sein Leben hatte sich in einen Albtraum verwandelt.

      Geschichten wie die von Josef geschehen auch in der heutigen Zeit. Einundzwanzig Jahre lang saß Darryl Burton im Staatsgefängnis von Missouri für einen Mord, den er nicht begangen hatte. Wichtige Beweise für seine Unschuld hatte die Staatsanwaltschaft zurückgehalten. Anfangs war er verbittert, zornig auf ein System, das ihn zu Unrecht verurteilt hatte. Aber eines Tages schrieb er einen Brief an Jesus mit folgenden Worten: „Jesus, wenn du tatsächlich da bist und mir hilfst, hier herauszukommen, werde ich dir nicht nur dienen, sondern der Welt von dir erzählen.“ Er begann für die zu beten, die gegen ihn ausgesagt hatten, und für die, die den Beweis für seine Unschuld bewusst zurückgehalten hatten. Ganz langsam verschwand seine Bitterkeit. An ihre Stelle traten Erbarmen und Mitgefühl.

      Vielleicht haben Sie von Angehörigen oder Freunden Zurückweisung erfahren, Sie wurden verraten, schlecht behandelt oder irgendwelcher Dinge beschuldigt, die Sie nicht begangen haben. Vielleicht kennen Sie den Schmerz erfahrenen Unrechts, und vielleicht auch die Angst, dass Ihr Leben nie mehr besser werden wird – dass es Ihr Schicksal sein könnte, für immer zu leiden.

      Bestimmt erlebte Josef in seinem ägyptischen Gefängnis Augenblicke der Angst, der Sorge und Verzweiflung. Bestimmt hat er wie der Psalmist geschrien: „Herr, wie lange wirst du mich noch vergessen?“

      Trotzdem hielt er an seinem Vertrauen auf Gott fest und bemühte sich, „das Richtige“ zu tun. Im ersten Buch Mose lesen wir: „Aber der Herr war auf Josefs Seite und sorgte dafür, dass der Gefängnisverwalter ihm wohlgesinnt war.“ Josef wurde die Aufsicht über seine Mitgefangenen übertragen, und seine Fähigkeit, Träume zu deuten, führte ihn am Ende vor den Pharao, dessen beunruhigende Träume niemand sonst auslegen konnte. Josef erklärte dem Pharao, seine Träume seien Warnungen vor einer bevorstehenden Hungersnot. Der Pharao holte Josef aus dem Gefängnis und übertrug ihm die Aufgabe, das Land auf die Hungersnot vorzubereiten und die Verteilung des Korns während der Hungersnot zu organisieren – eine Aufgabe, die mit der eines Premierministers gleichzusetzen war.

      Eines Tages kamen Josefs Brüder aus dem Land Kanaan, wo die Hungersnot ebenfalls herrschte. Sie hatten kein Korn mehr und knieten vor dem Beamten des Pharaos nieder. Den Bruder, den sie viele Jahre zuvor in die Sklaverei verkauft hatten, erkannten sie nicht. Am Ende vergab Josef seinen Brüdern und rettete seine Familie und auch die Zukunft Israels, indem er sie nicht nur mit Korn versorgte, sondern dem Volk auch Land in der fruchtbaren Deltaregion Ägyptens zur Verfügung stellte.

      Die Geschichte erreicht ihren Höhepunkt in den Worten Josefs: „Ihr wolltet mir Böses tun, aber Gott hat Gutes daraus entstehen lassen.“ So verfährt Gott mit den schmerzlichen Dingen in unserem Leben.

      Darryl Burtons Fall wurde schließlich von den Gerichten noch einmal neu aufgerollt. Die Beweise, die im ersten Prozess zurückgehalten worden waren, wurden vorgelegt, und im Jahr 2008 wurde Darryl rehabilitiert und aus dem Gefängnis entlassen. Getreu seines Versprechens, das er Jesus in seinem Brief gegeben hatte, begann er ein Theologiestudium am Seminar und wurde zum evangelisch-methodistischen Pastor ordiniert. Jetzt arbeitet er als Gemeindepastor in unserer Church of the Resurrection und gründete erst vor kurzer Zeit das Miracle of Innocence, eine Arbeit für zu Unrecht verurteilte Gefangene. Darryl ist ein ganz bemerkenswerter Mensch. Er ist ein lebendes Beispiel dafür, dass Gott aus den schlimmen Dingen in unserem Leben etwas Gutes und Schönes entstehen lässt.1

      Geben Sie nicht auf, wenn es in Ihrem Leben stetig nach unten geht. Das haben auch Josef und Darryl erlebt. Halten Sie durch, vertrauen Sie und tun Sie weiterhin, was richtig ist. Gott wird heilbringend eingreifen und Gutes aus Ihrem ungerechtfertigten Leiden entstehen lassen.

      Herr, ich glaube, dass du Gutes aus dem Schmerz, den Widrigkeiten und Ungerechtigkeiten des Lebens entstehen lassen kannst. Hilf mir, dir in den schwierigen Zeiten zu vertrauen, weiterzumachen und das „Richtige“ zu tun, auch wenn andere mir Unrecht tun. Ich bete, dass du aus den Nöten meiner Vergangenheit etwas Schönes und Erlösendes werden lässt. Amen.

      1 Mehr über Darryl erfahren Sie unter darrylburton.org.

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