Sophienlust Bestseller Box 2 – Familienroman. Marisa Frank

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sophienlust Bestseller Box 2 – Familienroman - Marisa Frank страница 10

Sophienlust Bestseller Box 2 – Familienroman - Marisa Frank Sophienlust Bestseller

Скачать книгу

drehte sich jedoch noch mal kurz um. »Also, Sie wissen, was Sie zu tun haben, Schwester. Ich verlasse mich ganz auf Sie und auf Ihr weibliches Feingefühl«, setzte er noch hinzu, bevor er seinen Weg fortsetzte.

      »Wenn ich überhaupt eines habe«, murmelte Mandy bedrückt. Jetzt kam sie sich erst recht verlassen vor. Und sie fürchtete schon jetzt den Augenblick, wo er wieder nach seiner Familie fragen würde.

      Der kam früher als gedacht.

      »Was ist mit Ulli, meinem Sohn?« fragte Klaus Meinradt am nächsten Morgen, als sie ihm das Frühstück brachte. Er konnte ja noch nicht viel essen und nur leichte Sachen, aber selbst davon ließ er das meiste wieder zurückgehen.

      »Sagen Sie mir bitte die Wahrheit. Warum kommt Ulli mich nicht besuchen? Ist etwas mit ihm nicht in Ordnung?« Sein Blick hing angstvoll an ihrem Gesicht, aber Mandy lächelte freundlich.

      »Ulli geht es gut, sehr gut sogar. Er ist in Sophienlust, einem Kinderheim ganz hier in der Nähe.«

      Zuerst schien er beruhigt zu sein, aber dann zuckte er erschrocken zusammen. »So schlecht geht es meiner Frau? Ist sie auch hier in diesem Krankenhaus?«

      Betreten schaute Mandy zu Boden. Jetzt mußte sie ihm die Wahrheit sagen. Dr. Schmoll hatte sein Einverständnis dafür gegeben, daß er mit den Tatsachen konfrontiert werden konnte.

      »Nein, sie ist nicht hier. Nicht in diesem Krankenhaus und auch in keinem anderen.« Die junge Frau schüttelte verzweifelt den Kopf. Es bereitete ihr fast körperliche Schmerzen, daß sie ihm so weh tun mußte. »Sie müssen jetzt sehr stark sein, Herr Meinradt.«

      Mitfühlend griff sie nach seiner Hand, die unruhig über die Bettdecke glitt.

      Zuerst schien er gar nicht begriffen zu haben, was sie meinte, aber dann kam die Erkenntnis ganz plötzlich. »Was… was sagen Sie? Meine Frau… sie ist… ist sie tot?« Sein gellender Ausruf hallte durch das Krankenzimmer.

      Mandy zuckte zusammen, aber noch immer hielt sie tröstend seine Hand. Dann nickte sie, wobei sie ihn nicht anzusehen wagte.

      »Bitte… bitte lassen Sie mich allein«, stöhnte Klaus Meinradt. »So gehen Sie doch endlich!« Seine Stimme schwankte, und seine Augen füllten sich mit Tränen.

      »Ich… ich bin schuld. Ich habe sie… überredet zu dem Ausflug. Iris wollte… gar nicht. Aber ich… ich habe

      sie dazu überredet. Ich bin ihr…

      Mörder.« Seine Stimme streikte,

      dann schlug er die Hände vors Gesicht.

      »Gehen Sie, verdammt noch mal«, schrie er Mandy an, ohne die Hände vom Gesicht zu nehmen.

      Langsam, mit gesenktem Kopf, schlich Amanda aus dem Zimmer. Sie hatte geahnt, daß er so reagieren würde. Darum hatte sie sich ja auch so davor gefürchtet.

      Klaus Meinradt ging jetzt regelrecht durch die Hölle, und diese Qualen mußte er ganz allein durchstehen. Dabei konnte ihm niemand helfen.

      »Ich bin ihr Mörder… Mörder«, hörte sie ihn noch anklagen, als sie die Tür öffnete. Rasch trat sie auf den Flur hinaus und ließ den Mann allein in dem Zimmer zurück.

      Aufatmend blieb sie einen Augenblick stehen. Sie sehnte sich nach frischer, kühler Luft, die ihre aufgescheuchten Nerven wieder etwas beruhigen sollte. Aber die Zeit, jetzt in den Park hinunterzugehen, hatte sie nicht.

      Müde stieß sie sich von der kühlen Wand ab, an der sie sich einen Moment angelehnt hatte, um auszuruhen. Mit gesenktem Kopf machte sie sich auf den Weg zu Dr. Schmolls Zimmer. Sie mußte ihm Bericht erstatten, daß sie ihre Mission erfüllt hatte.

      »Hallo, Mandy. Erschrick bitte nicht. Ich bin es nur, dein Verflossener.« Die spöttische Stimme Gerd Schönaus holte die junge Frau wieder unsanft in die Wirklichkeit zurück.

      »Ich habe jetzt wirklich keine Zeit, mit dir über vergangene Zeiten zu diskutieren«, sagte sie ironisch, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.

      »Das verlange ich auch nicht von dir, schönste aller Frauen.« Gerd Schönau zog alle Register seiner Verführungskunst, aber das wirkte bei Mandy nicht mehr. Früher wäre sie wie eine Verdurstende in seine Arme gesunken, aber jetzt stand immer das verhärmte Gesicht Klaus Meinradts vor ihrem geistigen Auge. Hatte sie sich etwa in ihn verliebt?

      Wie ein Blitz traf sie diese Erkenntnis, und sie fühlte, wie sie bis zum Haaransatz errötete.

      Gerd Schönau aber wertete es als Pluspunkt für seine Annäherungsversuche. Sein Grinsen fiel eine Spur zu siegessicher aus.

      »Du kannst mich doch nicht so schnell vergessen haben, Liebling, das gibt es doch gar nicht. Einen Dr. Gerd Schönau kann keine Frau vergessen.« Fordernd faßte er nach ihrer Hand und preßte seine heißen Lippen darauf.

      Mandy blieb teilnahmslos. Ein verächtlicher Blick traf den jungen Assistenzarzt, den er aber gar nicht registrierte.

      »Jetzt willst du bestimmt deinen Ring wieder«, stellte er zufrieden fest. »Aber das ist gar nicht so einfach.« Er wollte die Krankenschwester mit sich ziehen. »Unsere Wiederverlobung muß natürlich gebührend gefeiert werden, zuerst in meinem Zimmer, und heute abend bei einer Flasche Sekt in einer Discothek, die du selbst bestimmen darfst.« Gerd Schönau kam sich ungeheuer großzügig vor.

      Erst jetzt kam es Mandy so richtig zu Bewußtsein, daß er sie noch immer hinter sich herzog. Abrupt blieb sie stehen und entzog ihm ihre Hand.

      »Wer hat denn gesagt, daß ich zu dir zurückkehren will? Ich doch nicht.« Ihre Augen blitzten vor Zorn.

      Gerd Schönau überging den Einwand geflissentlich. Wieder faßte er nach ihrer Hand. »Laß doch diese Verzögerungstaktik, meine Süße. Ich will diese leidige Angelegenheit nicht hier auf dem Flur mit dir besprechen, weil hier die Wände Augen und Ohren haben, wie du selber weißt.« Sein Gesicht verzog sich ärgerlich, weil es nicht so klappte, wie er es sich vorgestellt hatte.

      »Ich gedenke diese leidige Angelegenheit, wie du sie nennst, weder hier auf dem Flur noch sonstwo mit dir zu besprechen. Und jetzt lassen Sie mich bitte los, Herr Schönau, Sie tun mir nämlich weh.« Unvermittelt war Mandy wieder zu dem unpersönlichen Sie übergegangen. Sie straffte ihre Schultern und drehte sich dann um.

      Wie von Furien gehetzt rannte sie den Weg zurück, den sie mit ihm gegangen war.

      Vor der Tür zu Klaus Meinradts Zimmer blieb sie einen Moment nachdenklich stehen. Dann entschloß sie sich doch, hineinzugehen.

      Der Mann lag reglos in seinem Bett, den Kopf hatte er zur Wand gedreht. Alles deutete darauf hin, daß er tief und fest schlief. Nur sein unregelmäßiger, heftiger Atem machte deutlich, wie erregt der Kranke war.

      Das Klappern der Tür ließ ihn zusammenfahren, aber er drehte sich nicht um.

      Leise kam Mandy näher. Ihr Herz krampfte sich vor Mitleid zusammen, und am liebten hätte sie seine dunkle wirre Haarflut gestreichelt. Aber eine innere Scheu hielt sie davon zurück. Ratlos stand sie an seinem Bett und suchte fieberhaft nach den richtigen Worten. Aber das grenzenlose Mitleid verschloß ihre Lippen.

      Nach einer Weile drehte sich Klaus langsam zu ihr um. »Sie, Mandy?« fragte er tonlos, und seine Augen hatten jeden

Скачать книгу