Sophienlust Bestseller Box 2 – Familienroman. Marisa Frank

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Sophienlust Bestseller Box 2 – Familienroman - Marisa Frank Sophienlust Bestseller

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Gefühl, den tollen Arzt trösten zu müssen, der auf so schändliche Art von seiner Braut verlassen worden war.

      »Machen Sie sich nichts daraus, Herr Doktor. Schwester Mandy weiß Sie gar nicht zu schätzen, Sie haben etwas Besseres verdient, ein jüngeres und auch hübscheres Mädchen, das Ihnen jeden Wunsch von den Augen abliest…«

      Genau das hatte Gerd hören wollen. »Und…«, er machte eine klangvolle Pause, »meinen Sie, daß ich jemals so ein Mädchen finden werde?«

      »Sie haben es schon gefunden, das heißt, wenn Sie es wollen. Nämlich mich.«

      Gerd Schönau war überrascht von der Direktheit des Mädchens. So einen eindeutigen Antrag hatte er noch nie bekommen, aber er mußte zugeben, daß diese Art ihm ganz gut gefiel.

      Ja, er, Gerd Schönau, war schon ein toller Mann, das konnte keiner abstreiten. Und trotzdem war er in diesem Augenblick nicht zufrieden mit sich selbst. Wie konnte Mandy es wagen, ihn vor diesem Mädchen so zu brüskieren. Das würde er ihr nie verzeihen.

      Keine Minute lang glaubte er ihr die gelöste Verlobung, bestimmt war sie nur eifersüchtig, weil er auch anderen Mädchen gefiel. Na ja, und das war ja wohl auch verständlich. Damit müßte sie sich abfinden.

      Gerd Schönau lächelte, er fühlte sich sogar von seinen eigenen Gedanken geschmeichelt. »Jetzt müssen Sie mich aber entschuldigen, Schwester Gisela. Ich muß doch nachsehen, was meine Verlobte jetzt vorhat. Wenn sie den Ring nicht mehr haben will, dann…« Er machte eine bedeutungsvolle Pause und schaute die junge Lernschwester von der Seite an. Triumphierend registrierte er, wie sie errötete. Es bereitete ihm kein schlechtes Gewissen, daß er nur mit ihr spielte. Nie und nimmer dachte er daran, seine geheimnisvolle Andeutung in die Tat umzusetzen. Aber das ging Gisela ja nichts an.

      Er hob noch kurz seine Hand und grinste, ehe er auf das Portal zuging. Glücklich winkte Gisela zurück und betete insgeheim, daß Schwester Mandy den Ring tatsächlich nicht mehr zurücknahm.

      Gerd fand Mandy im Schwesternzimmer. Sie war, nachdem sie den Ring zurückgegeben hatte, wieder ins Haus geeilt, um erst einmal ihre Gedanken wieder zu ordnen.

      »Was machst denn du für Sachen, Süße«, tat er gönnerhaft. Er setzte sich auf einen der Holzstühle und streckte seine langen Beine weit von sich. Dann verschränkte er seine Arme vor seiner Brust und wartete auf eine Antwort.

      Aber die Frau schwieg beharrlich. Was hätte sie auch antworten sollen? Zu diesem Thema gab es nichts mehr zu sagen. Sie hatte sich entschieden, und sie war trotz allem erleichtert darüber.

      »Also, nun komm schon und sag dem Onkel Doktor, was dich bedrückt. War es diese dumme kleine Schwester Gisela?« Er lachte etwas gekünstelt auf. »Ich hätte dich für erwachsener gehalten, als daß du so etwas so tragisch nimmst.«

      »Das hat mit erwachsen sein überhaupt nichts zu tun«, widersprach die junge Frau und ihre dunklen Augen sprühten vor Zorn. »Und wenn du denkst, daß ich eifersüchtig bin, kann ich nur lachen.« Mandy sah ungeheuer reizvoll aus. Ihre Wangen waren leicht gerötet und ihr Atem ging heftig vor Aufregung, obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, ruhig zu bleiben.

      »Sei doch vernünftig, Kleines. Hier hast du deinen Ring wieder. Laß und den dummen Streit vergessen.?Ich verspreche dir auch, daß ich in Zukunft wegsehen werde, wenn mir ein hübsches Mädchen verliebte Blicke zuwirft.« Er lachte schallend und zeigte dabei eine Reihe weißer Zähne.

      Aber auf die junge Frau konnte er damit keinen Eindruck mehr machen. Und seine fadenscheinigen Versprechungen glaubte sie ihm sowieso nicht mehr. »Behalte den Ring. Du wirst ihn sicher noch öfter brauchen«, antwortete Mandy und lächelte spöttisch. »Dann brauchst du nicht so oft einen zu kaufen. Du ahnst gar nicht, wieviel Geld du damit sparen kannst.«

      Ohne ihn noch eines weiteren Blickes zu würdigen, ging sie mit hoch erhobenem Haupt an Gerd Schönau vorbei und verließ das Schwesternzimmer. Sie war stolz auf sich, weil sie auf der ganzen Linie gesiegt hatte. Und sie fühlte sich beinahe beschwingt, als sie zur Intensivstation hinunterlief, auf der ihre Freundin Gabriele noch Dienst hatte. Ihr wollte sie die Neuigkeit gleich mitteilen. Denn daß sich ihre Entlobung mit dem schönen Assistenzarzt in Windeseile herumsprechen würde, das wußte Mandy genau.

      Gabriele war nicht weiter erstaunt. »Ich habe mich schon gewundert, wie du es so lange mit diesem eingebildeten Pinsel ausgehalten hast«, war ihre Reaktion.

      Mandy lachte verhalten.»Ich weiß, du hast ein Auge auf ihn.« Ihr Blick fiel auf einen jungen Mann, der offensichtlich noch unter Narkoseeinwirkung stand. Leise stöhnte er, obwohl seine Augen geschlossen waren.

      Spontanes Mitleid ergriff die junge Frau, die sich an der Tür zur Intensivstation einen grünen sterilen Kittel übergezogen und eine grüne Haube aufgesetzt hatte. So unterschied sie sich nicht von den anderen Schwestern, die geschäftig zwischen den Kranken herumliefen.

      Schwester Gabriele folgte dem Blick der Freundin. »Armer Teufel«, flüsterte sie.?»Der wurde vorhin eingeliefert. Ein Unfall auf der Autobahn.?Ein Geisterfahrer, der übrigens stockblau war, ist frontal auf ihn reingedonnert. Seine Frau war schwanger im siebten Monat. Sie starb noch an der Unfallstelle. Er selbst ist mit einigen Brüchen und einer Gehirnerschütterung davongekommen.«

      Impulsiv trat Mandy zu seinem Bett und strich ihm das wirre dunkle Haar aus der Stirn, während sie ihn beinahe zärtlich betrachtete. Seine Wangen waren eingefallen, und unter den Augen lagen tiefe Schatten.

      Was stand diesem armen Menschen noch bevor. Seine ganze Familie war mit einem Schlag ausgelöscht worden.

      »Wenn es ihm etwas besser geht, kommt er auf eure Station. Da wird er deine zartfühlende Hand sicher nötig haben«, murmelte Gabriele, als hätte sie Mandys heimliche Gedanken erraten. »Übrigens hat er noch einen kleinen Sohn, den Frau von Schoenecker nach Sophienlust mitgenommen hat.«

      »Und dem Kind ist gar nichts passiert?« fragte Mandy ungläubig.

      »Nein, Kinder scheinen manchmal einen Schutzengel zu haben«, sagte Gabriele nachdenklich, »aber nur manchmal.«

      Das war Amanda Veils erste Begegnung mt Klaus Meinradt.

      *

      »Ulli, komm und fang mich! Na, komm schon!« rief Heidi Holsten, das jüngste der Dauerkinder von Sophienlust. Das hübsche blonde Mädchen mit den wippenden Rattenschwänzchen klatschte vor Begeisterung in die Hände.

      »Ich bin nicht so schnell«, gestand der kleine Junge mit dem dichten, dunklen Haar und bemühte sich, auf seinen Beinchen so schnell, wie nur möglich Heidi hinterherzulaufen.

      »Warte doch auf mich, Heidi.«

      »Halt, junger Mann.« Geschickt fing Denise von Schoenecker Ulli auf. »Einen schönen Gruß soll ich dir ausrichten von deinem Timo. Wenn wir Glück haben, dann kann ihm der Onkel Doktor schon nächste Woche die Schiene wieder abnehmen, dann ist sein Beinchen wieder heil.«

      »Au, fein, Tante Isi, dann kann Timo bei mir im Zimmer schlafen.« Glücklich strahlte der Kleine über das ganze Gesicht. »Hast du von Papa auch einen Gruß?«

      Einen Augenblick zögerte Denise. Was sollte sie dem Kind antworten? Etwa, daß es dem Vater noch so schlecht ging, daß er nicht an seinen Sohn denken konnte, so schlecht, daß man ihm den Tod seiner Frau bis jetzt noch verschwieg?

      »Ja, von deinem Papa auch«, griff Denise zu einer Notlüge, obwohl

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