Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 12 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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oder ich trage Sie hinüber.«

      Jake Lead hatte versucht, sich unbemerkt vom Tisch zu erheben.

      Da schnellte ihm plötzlich die lange Linke des Texaners nach, packte ihm an Kragen und schob ihn nach vorn neben Clantons Stuhl.

      »Und Sie kommen auch mit.«

      »Was wollen Sie denn von mir?«

      »Sie haben den Schuß abgegeben.«

      »Aber das war doch Notwehr.«

      »Waren Sie in Not?« fragte der Texaner rasch.

      »Aber Mr. Clanton war in Not.«

      »Eben, das wird sich auf dem Office herausstellen!«

      Luke Short forderte Jerry noch einmal auf, mitzukommen.

      Der aber blieb auf seinem Stuhl hocken und dachte nicht daran, sich zu erheben.

      Da packte der Texaner ihn am Kragen, zerrte ihn hoch und schob ihm mitsamt Jake Lead vor sich her aus der Kneipe.

      Als sie auf der Straße waren, machte Jerry Clanton sich los.

      »Hören Sie, Sheriff! Sie haben kein Recht, mich so anzufassen. Und ich lasse es mir nicht gefallen…«

      »Halt die Klappe, Boy. Und sieh, daß du weiterkommst, sonst mache ich dir Beine.«

      Es war ein harter Sheriff, der herkulisch gebaute Mann aus Texas. Und einen solchen Sheriff brauchte das wilde Tombstone wie die Luft zum Atmen.

      Jake Lead wußte, daß er wieder einmal das Schicksalsrad in die falsche Richtung gedreht hatte.

      Als sie das Office erreicht hatten, blieb er plötzlich stehen, duckte sich nieder und rannte mit zwei raschen Schritten vorwärts, um die Straßenecke zu gewinnen.

      Da aber hatte er sich in dem Texaner verrechnet.

      Short hatte ihn mit wenigen Schritten eingeholt, packte ihn, riß ihn herum und schleuderte ihn vor sich her über den Vorbau dem Office entgegen.

      Jerry Clanton stand vor der Tür. Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt.

      Verblüfft blickte er den Sheriff an.

      »Sie haben ziemlich rauhe Manieren, Sheriff!«

      »Und Sie reden zuviel!« fuhr ihm der Gesetzesmann über den Mund, packte ihn am Ärmel und schob ihn ins Bureau.

      Die beiden Festgenommenen blickten auf den Mann, der hinterm Schreibtisch saß.

      Er mußte sehr groß sein, hatte breite Schultern und ein seltsam eindrucksvolles Gesicht, das von Wind und Wetter tief gebräunt war und etwas markant Männliches ausstrahlte.

      Das tiefschwarze dichte, wellige Haar war zurückgekämmt, und zwischen seinen weißen Zähnen hielt er eine große schwarze Zigarre. Er trug ein rotes Halstuch und eine glänzende schwarze Lederjacke.

      Seine ausdrucksvollen Hände hielten ein Schreiben in der Hand, das er eingehend studierte.

      Plötzlich und unerwartet blickte er über den Rand des Schreibens hinweg auf die beiden Männer, die der Sheriff hereingebracht hatte.

      Keiner von ihnen hatte auch nur eine Sekunde überlegt, wer dieser Mann sein könnte. Darüber gab es für sie keinen Zweifel.

      Dieser Mann war niemand anders als Wyatt Earp!

      Als er sie jetzt so ansah, empfanden die beiden jedoch etwas Grundverschiedenes.

      Jerry Clanton spürte den Blick des Marshals bis in die Nerven. Er wühlte sein Blut auf und ließ wilden Haß in ihm aufsteigen. Zugleich aber senkte der Blick des Missouriers etwas wie eine Vorahnung kommenden Unglücks in sein Gemüt.

      Ganz anders war es bei dem Mörder Jake Lead. Der forschende Blick aus den dunkelblauen Augen des Marshals jagte ihm eine panische Angst ein!

      Vor drei Jahren noch hatte er diesen Mann restlos bewundert, obgleich er ihn niemals gesehen hatte. Jede Nachricht, die in den Gazetten über Wyatt Earp erschien, hatte Jake ausgeschnitten und daheim in ein altes Buch geklebt. Immer und immer wieder hatte er sie abends beim Kerzenschein in seiner Dachkammer gelesen.

      Wyatt Earp! Der König der Western-Sheriffs.

      Jake Lead hatte einmal davon geträumt, auch ein solcher Sheriff zu werden. Ein Mann, vor dem sie alle zitterten. Daß es nur die Banditen waren, die vor dem großen Gesetzesmann zu zittern hatten, war ihm eigentlich niemals klargeworden.

      Und nun stand er vor ihm als Festgenommener. Hinter ihm stand der baumlange Luke Short, und rechts der Georgier. Jake hatte ihn bis jetzt noch nicht bemerkt; erst die dünnen Tabakswolken seiner Zigarette, die zu der Lampe auf dem Schreibtisch zogen, machten ihn auf den Spieler aufmerksam.

      Wyatt Earp und Doc Holliday – sie waren einmal seine großen Ideale gewesen!

      Ideale? Nein, Jake Lead wußte gar nicht, was ein Ideal war. Er hatte eigentlich nur davon geträumt, einmal so berühmt zu werden wie die beiden. Und gefürchtet von jedermann. Aber er hatte niemals begriffen, daß Wyatt Earp nicht so sehr ein gefürchteter, sondern vor allem ein geachteter Mann war.

      Obgleich Lead dem Marshal jetzt als Gesetzesübertreter gegenüberstand, war immer noch etwas von der früheren Verehrung für diesen Mann in ihm.

      Er vermochte den forschenden Blick des Marshals nicht zu ertragen, senkte den Kopf und blickte auf seine staubigen Stiefelspitzen.

      Plötzlich stieg die Erinnerung an die vergangene Nacht in ihm auf. Würgende Angst erfaßte ihn und wollte wie eine Eisenklammer nach seiner Kehle greifen. Wenn der Marshal auch nur den leisesten Wind von dieser Sache bekam, war es zu Ende!

      Es war einen Augenblick still in dem Office. Dann sagte Luke Short: »Das sind die beiden Burschen, Marshal.«

      Wyatt blickte Jerry Clanton an.

      »Wie heißen Sie?«

      »Mein Name ist Clanton«, sagte Jerry und blähte sich ordentlich dabei auf.

      »Vorname?« fragte der Marshal völlig unbeeindruckt.

      »Jerry.«

      Wyatt wandte sich sofort an Lead.

      Unaufgefordert spie er hervor: »Mein Name ist Leaven, William B. Leaven.«

      »Wo kommen Sie her, Mr. Leaven?«

      »Aus dem Norden. Ich wohne in einer kleinen Stadt unweit von Flaggstaff.«

      »Wie heißt die Stadt?«

      »Carlson City.«

      »Seit wann sind Sie in Tombstone?«

      »Seit heute.«

      Blitzschnell kam die nächste Frage, die den Verbrecher wie ein Keulenschlag traf: »Sind Sie über Fairbanks geritten?«

      »Nein.«

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