Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 12 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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es zu schnell gesagt, hämmerte es im Hirn des Verbrechers. »Warten Sie, Fairbanks?« fragte er schnell. »Ich weiß nicht, vielleicht verwechsle ich den Namen. Wo liegt das?«

      Der Marshal überging die Frage und wandte sich an Jerry Clanton.

      »Es liegt eine Anzeige gegen Sie wegen grober und schwerer Körperverletzung vor, Jeremias Clanton.«

      »Ich ersuche Sie, Marshal, mich nicht Jeremias, sondern Jerry zu nennen.«

      Wyatt überging auch diesen Einwurf und stellte mit spröder Stimme fest: »Was haben Sie zu dieser Anklage zu sagen?«

      »Der Mann hat mich doch beleidigt.«

      »Inwiefern?« Hageldicht fielen die Fragen des Marshals.

      »Ich habe keinen Grund, im einzelnen zu erörtern, was der Kerl mir nachgerufen hat. Jedenfalls hat er mich beleidigt, und dafür habe ich ihn zurechtgewiesen.«

      »Zurechtgewiesen«, wiederholte der Marshal und lehnte sich im Stuhl zurück. »Ist das eine Art, einen dreiundsiebzigjährigen Mann zurechtzuweisen?«

      »Er hat mir nicht gesagt, daß er dreiundsiebzig ist.«

      »Sind Sie der Ansicht, Mr. Clanton, daß Ihnen jeder Mann sein Alter erst sagen muß, um zu erwarten, daß Sie ihn nicht verprügeln?«

      Jetzt mußte Jerry Clanton schlucken. Der Marshal hatte ihn in die Enge getrieben.

      Aber Wyatt hatte sich schon an Lead gewandt.

      »Mr. Leaven, was hat Sie veranlaßt, auf den Cowboy Jefferson zu schießen?«

      »Ich habe es dem Sheriff schon gesagt, Mister«, erklärte der Bandit. »Mr. Clanton war in Notwehr.«

      »In Notwehr? Wer hat denn sein Leben bedroht?«

      »Es waren drei Banditen, die hereinkamen.«

      »Die drei Männer sind Cowboys, Mr. Leaven«, belehrte ihn der Marshal. »Und soweit ich informiert bin, hatten sie die Absicht, Jeremias Clanton für das, was er mit dem alten Mann aufgestellt hatte, zur Rechenschaft zu ziehen. Welchem Richter wollen Sie erzählen, daß Clanton sich in Lebensgefahr befunden habe?«

      Lead senkte den Kopf und starrte wieder auf seine staubigen Stiefelspitzen. Dann stotterte er: »Ich weiß es nicht, Marshal. Jedenfalls glaubte ich, er befände sich in Lebensgefahr… sonst hätte ich niemals geschossen.«

      »Sind Sie immer so schnell mit der Waffe zur Hand, Mr. Leaven?«

      Heiße Angst stieg in dem Verbrecher auf. Hatte die Stimme des Marshals bei dieser Frage nicht einen besonders eigenartigen Klang gehabt? Mitten in dieser Angst schoß dem Banditen ein Gedanke durchs Hirn, den er sofort ausspuckte.

      »Ich weiß nicht, ob man Ihnen gesagt hat, daß der Mann, auf den ich geschossen habe, auch den Revolver gezogen hatte, Marshal!«

      Wyatt Earp hatte den Blick auf sein Gesicht geheftet.

      Jake Lead schluckte und sah zur Seite.

      »So, er hatte also auch einen Revolver gezogen?«

      »Ja, das hatte er. Ich hätte ja sonst nicht geschossen.«

      »Well, das wird untersucht werden.« Und ganz unvermittelt fragte der Marshal noch mal: »Und über Fair­banks sind Sie nicht gekommen?«

      »Nein…, das heißt, ich kenne die Stadt nicht.«

      Wyatt Earp stand auf, nahm seinen schwarzen Hut vom Wandhaken und setzte ihn sich auf.

      Als er um den Tisch herumkam, fixierten ihn die beiden Männer scharf.

      Jerry Clanton hatte die Zähne fest aufeinander gebissen.

      Die Größe des Marshals machte Eindruck auf ihn, vor allem die Sicherheit seines Ganges und seine stolze Haltung.

      Das war also der Mann, der den Fight im O.K. Corral siegreich beendet hatte!

      Wie oft hatte er seinen Namen drüben in der Heimat gehört. Von den Freunden und den Männern in der Schenke, von den Arbeitern an der Flußmühle und von den Railwaymännern.

      Und die Großmutter hatte ihnen nach dem Kampf im O.K. Corral einen langen Brief geschrieben, in dem vieles von dem Marshal Earp gestanden hatte. Obgleich ihr Enkel Billy bei dem Gefecht das Leben hatte lassen müssen, waren ihre Worte nicht vom Haß gezeichnet gewesen. Sie hatte in Wyatt Earp einen Gesetzesvertreter gesehen, der diesen Kampf gar nicht gewollt hatte.

      Aber in der Seele des jungen Jerry Clanton hatte sich damals etwas festgesetzt, das mittlerweile groß und mächtig geworden war und all sein Denken ganz allmählich überschattet hatte: Er würde die Ehre des Namens Clanton retten! Zusammen mit Ike!

      Er würde diesen Wyatt Earp in den Boden stampfen.

      »Tot wird er vor meinen Füßen liegen!« Ohne die Lippen zu bewegen, sprach er diese Worte vor sich hin.

      Jake Lead spürte, daß seine Kehle pulvertrocken geworden war.

      »Kommen Sie mit«, klang da die Stimme des Marshals an die Ohren der beiden.

      Luke Short packte sie an den Armen und schob sie vor sich her.

      »Wo wollen Sie mich hinschleppen, Marshal?« schnarrte Jerry Clanton.

      »Wir gehen zu Millers Saloon und werden die Männer befragen.«

      Dagegen gab es nichts einzuwenden.

      Wyatt Earp ging voran, dann kamen die beiden Banditen, und der Sheriff machte den Schluß.

      Als sie die Schenke betraten, brach dort der Lärm an den Tischen sofort ab.

      Man hatte inzwischen erfahren, daß Jerry Clanton und der Fremde festgenommen worden waren.

      Rodney Miller, der sich sonst kaum je von seinem Platz bewegte, schoß wie ein Pfeil hinter der Theke hervor und kam dem Marshal entgegen.

      »Mr. Earp! Gut, daß Sie kommen. Ich muß die Sache aufklären. Die drei Strolche, die hier hereinkamen, fielen Mr. Clanton an. Sie waren bewaffnet…«

      »Augenblick«, unterbrach ihn Wyatt Earp, »der Reihe nach. Wo haben Sie gesessen, Leaven?«

      Jake deutete auf den Tisch, an dem er mit Jerry Clanton und den anderen gesessen hatte.

      Der Tisch war leer.

      Aber die Nachbartische waren besetzt.

      Das Verhör, das er jetzt anstellte, dauerte nicht sehr lange. Alle sagten das gleiche aus: die drei Fremden hätten sich auf Jerry Clanton gestürzt. Einer von ihnen hatte sogar den Revolver gezogen, und zwar der Mann, den ›Leaven‹ mit einer Kugel abgewiesen hätte.

      Wyatt warf noch einen kurzen nachdenklichen Blick über die Gesichter der Männer, dann bedankte er sich und verließ mit Luke Short und den beiden das Schankhaus.

      Es bestand nicht der mindeste Zweifel daran, daß

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