Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 12 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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meinte er, »hat er seinen Partner verloren?«

      Da brauste der junge Clanton auf: »Er ist nicht mein Partner, Sheriff! Ich habe es dem Marshal schon gesagt. Und es wäre gut, wenn auch Sie sich das merken würden. Ich habe es nicht nötig, mich mit Ihnen lange abzugeben! Was fällt Ihnen überhaupt ein! Ich bin ein Clanton und werde es mir auf keinen Fall bieten lassen, von hergelaufenen…«

      Da war der Texaner bei ihm, packte ihn an der rechten Schulter und zog ihn wie einen Schuljungen zu sich heran.

      »Hör gut zu, Kleiner. Wenn du mit uns sprichst, dann befleißige dich eines anständigen Tones, sonst setzt’s Maulschellen!«

      Da riß sich Jerry Clanton los und federte zurück.

      »Sie haben mir Schläge angedroht, Luke Short! Das werden Sie zu bereuen haben.«

      »Wer hier wem gedroht hat, Junge, wollen wir dahingestellt sein lassen. Wenn du dich nicht anständig aufführen kannst, fliegst du ins Loch, klar?«

      »Sie haben kein Recht, mich einzusperren, Luke Short! Nicht das mindeste Recht.«

      »So. Habe ich nicht? Irrtum, Kleiner. Du hast dich in einer Tombstoner Schenke aufgeführt wie ein Wilder. Das allein berechtigt mich schon, dich einzusperren.« Nach einem kurzen Blickwechsel mit dem Marshal ging er auf Jerry zu, packte ihn am Arm, zog ihm die Waffen aus den Halftern und schob ihn vor sich her auf die Tür zum Zellengang.

      Jerry wandte sich um und stemmte sich dem Sheriff entgegen.

      »Sie werden es bereuen, Short, das schwöre ich Ihnen! Mein Name ist Jeremias Clanton…«

      Da hatte ihn der Texaner herumgedreht und schob ihn durch die Tür.«

      »Halt keine Vorträge, Bursche, es ist spät in der Nacht. Und wir sind müde.«

      Jerry wurde eingesperrt.

      Als die Gittertür hinter ihm zufiel, brüllte er, daß es dröhnend von den kahlen Wänden des Gefängnistraktes widerhallte:

      »Rache! Blutige Rache! Die Clantons stehen wieder auf!«

      Wyatt Earp und Doc Holliday standen schon an der Tür.

      »Sie legen sich jetzt am besten hin, Luke«, meinte der Marshal. »Und ich werde noch einen kurzen Rundgang machen.«

      Der Alte schlurfte gesenkten Hauptes aus dem Office.

      Als die Dodger auf der Straße standen, fragte der Georgier:

      »Ob er Rozy Ginger kannte?«

      »Ich weiß es nicht. Ausgeschlossen ist es natürlich nicht. Aber nach den letzten Erfahrungen sollte die Saloonerin klüger geworden sein und sich nicht mehr mit solchem Pack abgeben.«

      »Wir haben ihre Schenke noch nicht durchsucht«, gab der Spieler zu bedenken.

      »Sie wird jetzt höchstwahrscheinlich geschlossen haben«, entgegnete Wyatt.

      Trotzdem beschlossen sie, noch einmal nachzusehen.

      Der Weg in die enge geschlängelte Gasse war nicht sehr angenehm zu dieser Nachtstunde. Gerade hier in diesem Winkel Tombstones wohnten eine ganze Reihe von Leuten, die dem Marshal alles andere als wohlgesonnen waren.

      Vor allem die Flanagans.

      Die beiden Dodger trennten sich kurz vor dem Schankhaus der Rozy Ginger.

      Doc Holliday blieb auf der anderen Straßenseite im Dunkel der Vorbauten gleich neben dem Haus der Familie Flanagan, während Wyatt Earp auf die Schenke zuhielt.

      Aus den Fenstern fiel nur noch ein schwacher Lichtschein.

      Wyatt Earp warf einen Blick hinein, konnte aber nur drei Männer an der Theke stehen sehen. Die Tische waren alle leer. Rozy Ginger lehnte mit müdem Gesicht am Flaschenbord und kämpfte mit dem Schlaf.

      Wyatt öffnete die Tür und blickte in den Schankraum.

      Als die Frau den Missourier in der Tür auftauchen sah, war sie mit einem Schlage hellwach und stützte sich auf die Theke.

      »Mr. Earp!« entfuhr es ihr.

      Wyatt Earp kam langsam auf die Theke zu, musterte die Männer mit einem kurzen, forschenden Blick und war dann bei der Wirtin.

      Rozy Ginger streckte ihm spontan die Hand entgegen. Die immer noch hübsche Frau vermochte ihre Zuneigung zu dem Marshal nicht zu verbergen. Sie hatte ihm zwar manchen Ärger bereitet. Denn oft hatte sie nicht gewagt, ihm offen zu sagen, wenn einer von der Clanton Gang oder Leute, die der Marshal für Graugesichter halten mußte, bei ihr im Hause waren. Aber das hatte sie längst bereut.

      »Ich suche einen Mann, dem die obere Hälfte des rechten Ohres fehlt.« Wyatt Earp beschrieb Jake Lead genauer.

      Die Saloonerin schüttelte den Kopf. »Er war nicht bei mir.«

      Einer der Männer, die an der Theke gestanden hatten, griff mit der Hand ins Gläserbecken und befeuchtete sich das Gesicht.

      »Augenblick, Marshal, den Burschen habe ich gesehen.«

      »Wo?«

      »Vor Wongs China-Bar.«

      »Wann?«

      »Warten Sie…, da muß ich nachdenken. Das kann vielleicht eine Stunde her sein.«

      Wyatt verließ die Schenke und trat auf die Straße. Er hatte deren Mitte noch nicht erreicht, als ihm drüben aus dem Dunkel einer Türnische ein Schuß entgegenbrüllte.

      Die Kugel streifte den Marshal am linken Oberarm.

      Wyatt warf sich sofort zur Seite und feuerte, noch im Fall, zurück.

      Doc Holliday, der zu diesem Zeitpunkt etwa zwölf Yard von dem hinterhältigen Schützen entfernt war, feuerte ebenfalls sofort.

      Der Marshal hatte sich wieder erhoben und lief im Zickzack rechts hinüber.

      Doc Holliday rannte an die Hauswand und schob den Revolver vor. »Los, komm da raus, Bursche!«

      Der Schütze mußte in der Haustür der Flanagans stehen. Aber ein höhnisches Lachen war seine ganze Antwort.

      Da sprang Wyatt Earp auf den Vorbau und rannte mit eiskalter Entschlossenheit auf die Tür zu.

      Wieder brüllte ihm ein Schuß entgegen.

      In diesen Schuß hinein schoß Doc Holliday, der jetzt bis auf sechs Yard an die Tür herangekommen war.

      Eins, zwei, drei Schüsse – hart fiel das Stakkato in die nächtliche Straße.

      Eine röhrende Lache schlug den Männern entgegen. Und gleich darauf fiel eine schwere Haustür krachend ins Schloß.

      Wyatt Earp war an der Tür und warf sich dagegen. Sie gab nach.

      Aus dem Hausflur krachte ihm ein Schuß

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