Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 12 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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Lead wanderte um den Tisch herum und setzte sich neben sie.

      Obgleich die Frau schon in der Ecke gesessen hatte, rutschte sie noch weiter, um den Abstand zwischen sich und dem Banditen zu vergrößern.

      Lead lachte rüde auf und schob mit dem Stiefel den Tisch von sich.

      Mit langausgestreckten Beinen lag er in der Sofaecke. Qualvolle Minuten vergingen.

      Plötzlich bemerkte die Frau, die es nicht gewagt hatte, zu dem Mann hinüberzusehen, leise, gleichmäßige Atemzüge. Rasch wandte sie den Kopf und sah, daß er die Augen geschlossen hatte. Aber sie wagte immer noch nicht, sich zu bewegen.

      Höchstwahrscheinlich suchte er sie nur zu täuschen.

      Aber er atmete ruhig weiter.

      Fast eine halbe Stunde war vergangen, ehe sie es wagte, aufzustehen.

      Sofort war er hellwach und schrie:

      »Was willst du?«

      Brendy Gilbert war wie angenagelt stehengeblieben.

      »Ich wollte die Lampe löschen, wir haben kein Petroleum mehr.«

      »Das Licht bleibt an«, befahl er.

      Sie wollte sich auf den Schemel setzen, aber ohne die Augen zu öffnen, schnarrte er: »Los, setz dich in die Sofaecke.«

      Sie ließ sich auf dem Sofa nieder.

      Nicht ganz anderthalb Yard trennten die beiden Menschen voneinander. So verbrachte Brendy Gilbert die fürchterlichsten Stunden ihres Lebens.

      Kleiner und kleiner wurde der Docht der Lampe, dann blakte das Licht nur noch in langen rußigen Fäden und erlosch schließlich ganz.

      Die Dunkelheit, die die Frau sich herbeigewünscht hatte, erschreckte sie jetzt. Würgende Angst stieg in ihre Kehle.

      Er wird mich nicht leben lassen… Immer wieder kreisten ihre Gedanken um diese Gewißheit.

      Da wurden die Atemzüge des Mannes unregelmäßiger, und plötzlich hörte sie ihn leise stöhnen: »Nein«, keuchte er schluckend, »nein, nicht!«

      Die Frau hatte sich in der Sofaecke zusammengekauert und die Hände vors Gesicht gepreßt.

      »Nein!« schrie der Mann los. »Nicht…!«

      Dann wurde es wieder still.

      Aber nur für wenige Minuten. Und dann hörte sie ihn zu ihrem eisigen Entsetzen sagen: »… durch einen Strick aus irischem Hanf…, aus irischem Hanf! – Nein! Ich will nicht! Hilfe!«

      Wie gelähmt kauerte Brendy Gilbert in der Sofaecke und starrte in die Dunkelheit.

      Der Mann neben ihr war aufgesprungen.

      Sie sah seine Silhouette gegen das Fenster.

      Benommen taumelte er vorwärts, blieb stehen, griff sich an die Kehle, riß sich das Halstuch herunter und schleuderte es zu Boden. Dann wischte er sich über die schweißnasse Stirn. Und plötzlich drehte er sich um, stürzte auf den Tisch zu, kippte ihn um und tastete sich zum Sofa vor.

      Die Frau sprang hoch.

      »Ah, du bist noch da! Das ist gut. Warum ist das Licht aus?«

      »Ich sagte Ihnen ja, wir haben kein Petroleum mehr.«

      »Kein Petroleum?«

      Er ließ sich nieder und legte sich mit dem Kopf in die Sofaecke zurück.

      Noch hämmerten die Pulse der Frau wild vor Angst.

      Plötzlich begann der Mann wieder zu sprechen.

      »Sie werden mich hängen! Hängen! Aber ich will nicht! Ich will nicht!«

      Es war das schlechte Gewissen, das ihm keine Ruhe ließ.

      »Wyatt Earp!« flüsterte er. »Wyatt Earp kommt! Der Wolf aus Dodge City! Ich bin ihm in die Fänge gelaufen! Doc Holliday, das Pokergesicht, hat mich gestellt!«

      Der Verbrecher warf sich im Halbschlaf verzweifelt hin und her.

      Er sagte nichts mehr, und die Frau lauschte seinen Atemzügen. Sie wurden ruhiger, gleichmäßiger.

      Er schlief fest.

      Unendlich langsam erhob sich Brendy Gilbert aus der Sofaecke und trat neben den umgestürzten Tisch.

      »Ich muß fliehen! Mit dem Kind! Er wird mich nicht leben lassen! Zuviel weiß ich von ihm«, murmelte sie.

      Yard um Yard bewegte sie sich vorwärts auf die Tür zu.

      Da erschreckte sie ein Geräusch. Der Mann schien aufgewacht zu sein.

      Sofort bewegte sie sich von der Tür zurück in die dunkle Zimmerecke.

      Da schnellte der Desperado von dem Sofa hoch und brüllte:

      »Halt! He, wo bist du?«

      Er stürmte vorwärts, blieb an einem Tischbein hängen, stürzte zu Boden, stieß einen lästerlichen Fluch aus, erhob sich wieder und rannte vorwärts. Er prallte mit dem Schädel gegen das Fenster, das klirrend in Hunderte von Scherbenstücken zersprang, die in den Hof hinaus fielen.

      Schreckgelähmt stand Brendy Gilbert in der dunklen Zimmerecke und starrte auf die Silhouette des Mannes.

      Jake Lead wandte sich benommen um und stierte in die Dunkelheit. Durch die zusammengebissenen Zähne röhrte er: »Ich bringe dich um!«

      *

      Als der alte Albert Clanton das Sheriffs Office verlassen hatte, ging er zu seinem Pferd, zog sich in den Sattel und ritt aus der Stadt.

      Er kannte den Weg zur Ranch seines Neffen genau. Schneller und schneller ritt der alte Mann. Als er endlich hinter dem großen Kaktusfeld die Bauten der Ranch auftauchen sah, atmete er auf, da er feststellen konnte, daß aus dem Wohnhaus noch Licht über die Vorbauten in den Hof fiel.

      Als er sein Pferd zum Stehen gebracht hatte, wurde oben am Haus die Tür geöffnet. In ihrem Rahmen erschien ein großer breitschultriger wuchtiger Mann.

      Der Alte erkannte ihn sofort. Es war sein Neffe Ike, Isaac Joseph Clanton. Der einstige Bandenführer blickte mit schmalen Augen auf den Reiter, der da gekommen war.

      Der Alte hatte die Zügelleine um die Halfterstange geworfen und ging mit seinen säbelkrummen Beinen langsam auf die Vorbaukante zu, vor deren unterster Stufe er stehenblieb.

      »Hallo, Ike!« kam es rostig aus seiner Kehle.

      Verblüfft blickte der Rancher auf den Alten hinunter.

      »Onkel Al…«

      »Ja, Ike, ich bin’s.«

      Der Alte hob den linken Fuß, um auf die Treppe zu

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